Thursday, August 31, 2006

Premiere...

Nach 2 Monaten ohne einen einzigen RUMMS wurde ich ja schon langsam nervös da ich mir im Rahmen meiner selbstgebrauten Wissenschaft die Theorie zusammengebaut habe, dass ein Erdbeben - wenn es lange ausbleibt - dann mit einem Schlag ziemlich heftig daher kommt und ich von meinem Nippes - zum Beispiel von meinem äusserst geschmackvollen knallroten Samtbuddha (DANKE, JOCHEN!!!!) erschlagen werde.

So schnell kann man "wissenschaftliche Theorien" widerlegen ;) ... heute nachmittag hats endlich gebebt... Bei Markus in der Kantine haben die meisten nicht mal mit der Wimper gezuckt, ich persönlich hab mir zu Hause schier ins Hemd gemacht.

Details? -->
Basler Zeitung
Die Welt
Geoscience

Monday, August 28, 2006

Frauenwelt...

Als ich heute im Drogeriemarkt auf der Suche nach einer Waschcreme war, die mein Gesicht NICHT bleicht, bin ich über zwei ausserordentlich nützliche, wenn nicht gar elementare Dinge gleich neben den High-Tech Slipeinlagen gestossen:

ein Gerät mit dem man sich selbst Ohrlöcher schiessen kann und zwar in allen möglichen Dimensionen (OUCH... irgendwie kam mir sofort die Szene aus dem Film "das Mädchen mit dem Perlenohrring" vor mein geistiges Auge). Das ganze auch als Paket mit Salbe, einer Art Zahnseide, die man zum Reinigen durch das Ohrloch zieht und einem hässlichen Plastiktier (wozu? hm.. vielleicht zum Reinbeissen während man sein Ohrläppchen malträtiert).

und

ein Klebestift für Socken und Kniestrümpfe mit dem man die rutschenden Accessoires davon abhält, der Schwerkraft zu folgen.
OK... seh ich ein... Wenn ich als Schulmädchen schon den ganzen Tag in Uniformen rumgeistern muss, die wahrscheinlich von ein paar sabbernden Pädophilen entworfen wurden, würde ich auch Wert darauf legen, dass zumindest die Socken einen Teil meines Körpers bedecken... und auch da bleiben wo sie sind...

Saturday, August 26, 2006

slim (duenn) = fast (schnell) -> slim fast

Es gibt Dinge, die lernt man in Japan sehr schnell. Zum Beispiel die Tatsache, dass man in Japan nicht zur Gruppe der Schlanken gehoert. Man lernt das auch zu akzeptieren. Man lernt, dass man sich in einer neuen Umgebung erst mal einen Ueberblick ueber die Fluchtwege verschafft, schliesslich gehoert Japan nicht gerade zu den gemaessigten Zonen, wenn man es in eine Skala des Risikospotentials fuer Naturkatastrophen einordnet. Was man aber niemals tut: man lernt niemals aus. Diese Erfahrung durften wir kuerzlich wieder machen, als wir uns das erste Mal zu unserer Sprachschule begeben haben. Brav wie wir sind, haben wir uns erst mal orientiert und waren erleichtert, im Gang eine Uebersichtstafel auf Englisch zu finden, die einen Ueberblick ueber die Fluchtwege gab. Als ich mir den Plan ansah, stand mir ploetzlich ein grosses Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, als ich folgendes las:

"Emergency Ladder, slim students only" !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
(Notfallleiter, nur fuer duenne Studenten)


Slim students only.

Slim!!!!!
Slim = Duenn!!!!

Wir hatten doch gelernt, dass wir hier nicht zu den duennen gehoeren. Nix duenn = nix Notfallleiter.
Unser Klassenzimmer, die Nr. 1509 ist aber im 5 Stock.

Was ist nun duenn. Sind wir fett??? Passen wir da durch??? In meinem Kopf spielen sich die verruecktesten Szenarien ab:

a) Es brennt, wir Gaijins stuerzen uns in die Leiter runter und bleiben mit unserem fetten Hintern stecken. Ueber uns eine Schlange duenner Japaner, die ebenfalls nicht fluechten koennen, weil ein Gaijin-Gesaess die Leiter blockiert. Ich werde zwar von der Feuerwehr gerettet, zeichne mich aber fuer den Tod von 20 duennen Japanern verantwortlich, weil meine Weight Watcher Diaet fuer japanische Leitern nicht ausreichte.

b) Ich lasse es nicht auf Zufaelle ankommen, sondern sichere mich ab, indem ich in der Pause einen Versuch starte. Ein geschulter Blick die Leiter hinab sagt mir: Das passt schon. Ich steige hinab und bleibe bei Meter 1,5 stecken. Nichts geht mehr vor, nichts mehr zurueck. Schliesslich ist es die japanische Feuerwehr, die mich vor den Augen von 250 Schuelern und Lehrern mit einer Flex befreit.

c) Es brennt, wir Dicken halten uns an den genialen Fluchplan und vermeiden die Notfallleiter. Wir Dicken beugen uns dem Schicksal, das uns gebuehrt. Wir gehen die "Dicken-Treppe" runter und landen im vierten Stock. Was nun? Keine Ahnung, steht nicht im Plan - selbst schuld, denn schliesslich waren es ja wir selbst, denen das Essen so gut geschmeckt hat. Da muss man manchen Nachteil eben in Kauf nehmen. Man kann ja auch nicht verlangen, dass man eine Fluchtreppe etwas groesser baut als fuer Personen mit Damengroesse 36

Was geht in den Koepfen der Menschen eigentlich vor, die solche Schilder entwerfen??
Was dachte sich wohl der hungerleidende Konstrukteur der Notleiter??
Was dachte sich der Beamte im Bauamt, der den Plan genehmigt hatte?

Das wird mir wohl fuer immer verschlossen bleiben. Es ist halt so, dass Dicke nicht fluechten duerfen.

Auf jeden Fall weiss ich nun, woher Herr Westernhagen seine Inspiration nahm, als er seinen bekannten Song "Dicke" schrieb:
"Ich bin froh dass ich kein Dicker bin
denn dick sein ist 'ne Quälerei ich bin froh dass ich so 'n dürrer Hering bin, denn dünn bedeutet frei zu sein.
Mit Dicken macht man gerne Späße Dicke haben Atemnot
für Dicke gibt's nichts anzuziehn Dicke sind zu dick zum fliehn.
Dicke haben schrecklich dicke Beine Dicke haben 'n Doppelkinn
Dicke schwitzen wie die Schweine stopfen fressen in sich rinn ".

Herr Westernhagen war wohl auch in der japanischen Sprachschule...Sayonara.

MR

Friday, August 25, 2006

Per pedes...

Seitdem ich in Japan lebe, habe ich ein körperliches Leiden mehr: meine Füsse. Nicht, dass ich inzwischen auch auf die Schuhe umgestiegen bin, mit denen man nebenher gut als Bordsteinschwalbe Geld verdienen könnte - nein - ich bin in den letzten Wochen einfach so viel gelaufen wie wahrscheinlich die letzten 10 Jahre nicht mehr.

Nachdem man anfangs ungläubig das Schuhwerk der Japaner betrachtet hat und feststellt, dass das Strassenbild hauptsächlich durch hässliche Reno-Schuhe und strassbesetzte High-Heels geprägt ist, fällt einem irgendwann auch der enorm hohe Anteil an Birkenstock (ja!!) auf.
Steht man in der U-Bahn und schaut die Leute einfach nur ab den Knien an (und lässt sich nicht durch die Dauerberieselung im Hintergrund irritieren), könnte man glatt meinen, man steht in Tübingen im Zentrum Zoo! :)

Inzwischen weiss ich warum die Menschen hier freiwillig Birkenstock anziehen: man legt hier zu Fuss täglich Strecken zurück, die man normalerweise im Rahmen einer längeren Wanderung hinter sich bringt. Die Zeiten, in denen man "mal schnell" zum nächsten Supermarkt gefahren ist oder kurz den nächsten Postkasten in 200 m Entfernung anfährt, liegen weiiiit zurück. Da wir uns aktuell zur Abwechslung mal wieder GEGEN einen Autokauf entschieden haben (was sich aber täglich ändern kann), wird das wohl auch so bleiben.

Sobald man abends das erste mal sitzt, hat man somit öfter das Bedürfnis, sich ein neues Paar Füsse zu organisieren da sie einfach nur fertig und ausgelatscht sind... Ehrlichgesagt wundert es mich schon, warum der Service in Japan noch nicht angeboten wird. Mal kurz um die Ecke an den Automaten gehn und sich ein gebrauchtes Höschen und ein paar neue Füsse ziehen :-)

Wer uns hier besuchen wird, sollte also im Gegensatz zu mir die Holzgaloschen und Flip-Flops zu Hause lassen - es sei denn er/sie ist masochistisch veranlagt.

Wednesday, August 23, 2006

Dein Freund und Helfer

Den letzten wirklich engen Kontakt zur deutschen Polizei hatte ich anno 1989 als sie mir für einen Monat den Führerschein entzogen haben... Da standen sie zu viert um mich herum und hielten mir eine Standpauke, die mich bis heute insofern geprägt hat, dass ich JEDESMAL, wenn hinter mir ein Polizeiauto fährt automatisch ein schlechtes Gewissen kriege und um jeden Polizist automatisch einen Bogen mache.

Bitte Bild anklicken...

Am Wochenende hatten wir den ersten wirklich engen Kontakt zur japanischen Polizei... Und dann auch gleich noch 8 von den Jungs auf einen Schlag! Und warum? Wir haben nach dem Weg zum Erdbebensimulationszentrum gefragt - und damit gleich mal eine komplette Polizeistation für 20 Minuten lahm gelegt...
Da die Japaner ja nicht einfach sagen können "hey.. ich hab keine Ahnung" und zudem auch noch eine angeborene, aber dennoch irgendwie unnatürliche Hilfsbereitschaft an den Tag legen die Mutter Theresa wie ein Waisenkind da stehen lässt, kann eine solche banale Frage nach dem Weg enorm grosse Kreise ziehen :)

Vier von ihnen waren damit beschäftigt, sich mit uns auf Englisch zu unterhalten (muss ich das kommentieren?... nö... :), eine rief das Zentrum an um zu fragen wo sie sind und ob sie auf haben (was eigentlich ohnehin klar war), zwei standen nebendran um die typisch japanischen aaaahhhhhs und oooooohs von sich zu geben und einer rief irgendwas aus dem Hintergrund. Letztendlich haben sie uns in die falsche Richtung geschickt, aber sie waren verdammt zuvorkommend und ich werde auch zukünftig kein schlechtes Gewissen beim Anblick eines japanischen Polizisten in Reichweite bekommen :)

Diese Polizeiposten heissen übrigens "Koban", die Dichte ist ungefähr mit der von Friseuren zu vergleichen, sie sind rund um die Uhr besetzt und dienen Japanern neben der Wegfindung auch der Schlichtung von Familienstreitigkeiten. Sie sind allesamt unbewaffnet - bis auf ihr Megaphon... und das kann auch weh tun ;)

Friday, August 18, 2006

Texas Chain Saw Massacre

Vor ein paar Wochen fing es an. Ich stand in der Küche und habe mich irgendwann gewundert welcher masochistisch veranlagte Handwerker draussen bei 35°C Aussentemperatur und ca. 85% Luftfeuchtigkeit stundenlang sägt und flext... und vor allem WAS?! Nachdem der imaginäre Schreiner auch nach einigen Tagen noch nicht fertig war bzw. das Geräusch immer noch penetrant in der Luft hing, kamen ich und mein Gehirn zu dem Schluss, dass ich die Handwerker- und Sägetheorie mal sein lassen müsste und mich wieder mal dem Thema Fauna zuwenden sollte.

Und siehe da: der alljährliche akustische Begleiter eines jeden japanischen Sommers sind nicht nur Grillen (romantisch), sondern auch MONSTER-Zikaden (weniger romantsich), die ein solches Zinnober veranstalten, dass man wirklich meint, man steht in einem florierenden Sägewerk und nicht auf seinem Balkon. Es ist ohrenbetäubend!

Hin und wieder kann man sie nicht nur akustisch (Kinderspiel...) sondern auch optisch ausmachen und ist mal wieder erstaunt was der Planet Erde so alles bietet - ich persönlich finde diese Sommer-Hooligans ungefähr so anziehend wie Marty Feldmann und hoffe, dass die braunen Jungs - die laut Internetberichten bis zu handtellergross werden können - nur Outdoor-Veranstaltungen bieten und NIE in unserem Haus auftauchen...

Thursday, August 17, 2006

Also...

... die Anonymität einer Großstadt hat schon enorme Vorteile.

Einen weiteren kennen wir seit heute:
es kratzt Dich mal überhaupt nicht wie die Leute schauen, wenn Du als ohnehin schon auffälliger Gaijin in der Massagestuhlabteilung des Elektroriesen Yodobashi eine Stunde (auf dem Schild stand zwar was von zeitlicher Begrenzung, aber WIR KÖNNEN JA NICHT LESEN...) auf dem Porsche aller Massagestühle Deinen vom kilometerweiten Laufen geschändeten Körper durchwalken lässt und dazu leise Schreie des Entsetzens von Dir gibst, wenn dat Ding mal richtig zupackt :-)

Die Abteilung ist ein Bild für die Götter: reihenweise Japaner, die sich dort die Muskelverspannung austreiben lassen... und ... dabei wie üblich... e-i-n-s-c-h-l-a-f-e-n.


Immerhin haben wir ja hinterher als Dankeschön noch eine Elektro-Fressmeilen-Begehung absolviert und unsere Elektrogerätesammlung daheim um einen Ionen-Staubsauger (was das soll? keine Ahnung... aber er saugt - das ist die Hauptsache) und eine Brotback-Mochi-Mach-Maschine erweitert. (
Mochi = gestampfter Reis, der entweder süss oder mit Sojasosse gegessen wird. Man lese folgenden Artikel und staune: http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=553337)

Wednesday, August 16, 2006

Finaler Einzug

Am 07.08. wars soweit: unser Container, prall gefüllt mit unserem Hausstand aus Kusterdingen und Abstatt - der ohne, dass wir Bescheid bekommen hatten schon ne Weile in Yokohama im Hafen herum stand - wurde endlich angeliefert. Das Wort "endlich" war allerdings nur vor der Anlieferung gültig, während es während und nach der Lieferung eher zum "OH, MEIN GOTTTTT" mutierte.
Tja... krieg mal ein Haus und eine 2,5-Zimmer-Wohnung in japanische 120 m² unter - das ist eine wahre Herausforderung! Selbst, wenn man in Deutschland schon Massen eingelagert hat.

Pünktlich klingelte es morgens an der Tür (hier sind ALLE Dienstleister pünktlich - und wenn Sie zu früh dran sind, warten sie draussen im Auto um dann auf die Minute genau zu klingeln) und eine Horde Möbelmenschen stand motiviert an der Pforte zur Hölle...
Ich gehe mal davon aus, dass dieser Einzug allen Beteiligten für immer im Gedächtnis bleibt denn das Haus war am Schluss komplett mit Kartons zugestellt von denen ich einige gleich wieder eingepackt und verstaut habe denn was will man in einer Erdbebenzone mit zerbrechlichem Nippes?!

Die Jungs haben stundenlang geschleppt, jedesmal beim Betreten des Hauses die Schuhe ausgezogen (!) und ihr Bestes gegeben. Kein fäkales Fluchen, das man normalerweise vom deutschen Handwerker gewohnt ist, keine Bierfahne, sie haben gefragt ob sie bitte eine Pause machen dürften (!!) nachdem Sie ungefähr 10 Liter Schweiss verloren hatten wir mussten am Tag 1 eigentlich nur wie zwei Trottel mit einem Notizbrett da stehen und abhaken welche Kartons angeliefert wurden. Wieder mal eindrucksvoll war die Effektivität des Arbeitens da wieder viel zu viele flitzende Jungs dabei waren und einige die meiste Zeit halt so tun mussten als ob sie schwer beschäftigt wären. Aber dieses Bild kennt man aus jedem Laden.

Tag 2 war dann eher ernüchternd denn dann durften wir mal wieder Zeuge davon werden was passiert, wenn ein Japaner etwas gegenüber steht, das nicht der Norm entspricht: z.B. einem schnöden EXPEDIT-IKEA Regal. 6 Männer waren nicht in der Lage, die Möbel selbstständig zusammen zu schrauben (man behalte im Hinterkopf: es ist ihr Job!) und anstatt zu sagen "ich weiss nicht wie das geht", steckt man das Zeug dann im Laufe mehrerer Stunden halt irgendwie zusammen, wenn man nicht auf die Finger klopft. Wobei ich ihnen unrecht tue: einer hat immer nach Hilfe geschrien - die ihm dann in Form unserer Lichtgestalt sofort ereilte.

Letztendlich war die Bude dann voll und ich grüble heute noch darüber nach wie und wo und überhaupt... Aber es ist toll, endlich im eigenen Bett zu liegen, auf dem Sofa nicht dauernd darüber nachzudenken was und wer in dem Stoff wohl alles wohnt und mehr als 2 Teller zu haben...

Allerdings plane ich, mich kurz vor dem Rück- oder Weiterzug für eine Weile in ein künstliches Koma versetzen zu lassen - nochmal muss ich das nicht erleben!

Tuesday, August 15, 2006

Akihabara - ich bin doch nicht bloed

Ich bin doch nicht bloed sagt ein deutscher Elektronikriese in seinen beruehmten Werbespots.
Nein, wir sind nicht bloed, wir sind hoechstens verrueckt. Verrueckt nach Akihabara.
Der Name alleine zergeht schon auf der Zunge "A-k-i-h-a-b-a-r-a". Wuesste ich nicht ganz genau, dass ich in Japan lebe, dann wuerde ich mich glatt an der Tuerkischen Riviera vermuten. Aber nein, Akihabara ist mal so japanisch, wie es nur sein kann. Akihabara ist was fuer echte Maenner.



Und hier meine ich ECHTE MAENNER !!!!
Nix fuer so Langweiler, die schonmal im Baumarkt nen Bohrhammer gekauft haben. Nix fuer so Typen, die sich im Aldi 30 Minuten lang den Akkuschrauber im Wochenangebot anschauen um dann doch den Yoghurt in den Einkaufswagen zurueck legen, weil es sonst Aerger mit der Frau gibt. Nein! Diese Kategorie Mann wuerde in Akihabara zugrunde gehen. Sie wuerden sich erst verirren, dann verdursten um anschliessend langsam zu verhungern, weil es in Akihabara keinen Yoghurt zu kaufen gibt. In Akihabara, da finden MAENNER das, wofuer es sich ueberhaupt lohnt jeden Tag aufzustehen und brav zur Arbeit zu gehen. Ich spreche von HARDWARE und ELEKTRONIK bis einem das Auge traent.
Damit der Leser versteht wovon ich spreche:

In Akihabara findet der interessierte Besucher das groesste Elektronikgeschaeft der Welt. So wurde mir zumindest berichtet. Und ich glaube das gerne, denn vergleicht man den Laden mit dem durchschnitts Mediamarkt in deutschen Grossstaedten, dann ist er ungefaehr gleich gross - in jedem Stockwerk. Und davon gibt es neun. Zwei Stockwerke abziehen fuer die Fressmeile und die Bueros, bleiben noch 7 x Mediamarkt.
Das ist aber nur eines von vielen, sehr vielen Gebaeuden. Und in jedem Gebaeude gibt es Shops - viele Shops. Akihabara ist ein eigener kleiner Stadtteil. Da ist fuer jeden was dabei:





Der Lockenwickler fuer die Dame
Der Laptopcomputer fuer den Herrn
Die Spielekonsole fuer den heranwachsenden Juengling
Die original Atari Spielekonsole fuer den Freak
Originalspiele aus den 80ern fuer den Sammler
Elektronikbauteile fuer den Bastler
Transformatoren fuer den Industriellen
Armeeradios fuer den potentiell Gefaehrdeten



Mediamarkt, Conrad Elektronik und Saturn in Uebergroesse.
Gleichzeitig aber auch Kraemermarkt, mit allem im Angebot, was man auf einem guten Elektronikflohmarkt erwarten wuerde. Akihabara - ein Maennertraum.

Ihr fragt Euch wie oft man da hin gehen kann? Nun, da muss ich differenzieren:

1. Der Yoghurtmann schafft es einmal in seinem Leben (weil er ja verhungert ist)
2. Der sparsame Interessierte schafft es zweimal im Jahr
3. Der sparsame Begeisterte gar alle 2 Monate
4. Der normale (Haus)Mann einmal pro Monat
5. Der echte MANN 2 mal pro Monat
6. Der MANN mit Technikverstaendnis 4 mal pro Monat
7. Ich - 6 mal in den letzten 4 Wochen
8. Unser Schweizer Eidgenosse Fritz Rutz, der schafft es 2-3 mal pro Woche

Fritz Rutz ist Schweizer. Ein sehr netter Kollege. Man erkennt seine Herkunft an seinem Dialekt. Das ist auch gut so, denn sonst koennte man schnell vermuten, dass er in Akihabara geboren waere oder gar dort seine Wohnung hat.
Gut, ich gebe zu, Fritz ist vielleicht etwas extrem. Aber eines ist sicher: Fritz ist ein echter MANN und Fritz kennt sich sehr gut aus in Akihabara. Und so kommt es, wie es kommen muss: Ich gehe morgen wieder nach Akihabara - zusammen mit Fritz als meinen persoenlichen Guide. Und wir werden laufen, schauen, vergleichen und kaufen - wie es sich eben gehoert. Und niemand wird uns dabei aufhalten - auch nicht unser Yoghurtkaeufer, denn der geht Mittwochs ja in den Aldi: Akkuschrauber anschauen und Yoghurt kaufen.

MR

Friday, August 04, 2006

Flora und Fauna Teil I



Konzentrieren wir uns erst mal auf die Fauna: wir haben einen neuen Kumpel - das grüne Pferd auf unserer Terasse.



In Japan gibts so allerhand Getier:

- Zum Teil sehr Schönes, wie z.B. die zahlreichen Schmetterlinge

- Zum Teil Abartiges wie z.B. die riesigen Kröten die nachts in der Nähe von Wasser plötzlich auf der Strasse sitzen (und mit riesig meine ich riesig, stellt euch einfach einen Durchschnittsamerikaner vor ;)

- Dann auch wieder sehr Unangenehmes, die giftigen Tausenfüssler, genannt Mukade - die haben 2003 schon solche Schlagzeilen verursacht:"Japan: Tausendfüßler zwingen Zug zum Halten - Etwa alle acht Jahre kommt es in der Präfektur Hyogo, 450 Kilometer von Tokio, zu einem Massenschlüpfen von Tausendfüßlern."

- Und dann auch Absonderliches, nämlich grüne moon-walkende Pferde (siehe oben). Den Kerl haben wir vor kurzem auf unserer Terasse entdeckt und uns erst mal scheckig gelacht da diese Spezies sich ähnlich wie Michael Jackson in Thriller vorwärtsbewegt.

Ihr fragt Euch zurecht, wie man sich das vorstellen darf und vor allem, warum er das macht. Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten:

1. Der nette Kollege ist seit den späten 80igern Michael Jackson Fan und hat in nächtelangen Trainingstunden den Jackson-Tanzstil so verinnerlicht, dass er nun eben nicht mehr anders laufen kann. Das würde zu Japan passen, denn hier findet man immer wieder rappende Menschen in den U-Bahnen, die sich vor Schaufenstern versammeln, einen überdimensional großen Kopfhörer tragen und hundert mal hintereinander die selbe Schrittkombination üben. Allerdings sind diese Jungs weder grün, noch hat unser Kumpel große Kopfhörer auf.

2. Der Kumpel ist gar nicht unser Kumpel, sondern er denkt, uns würden grüne Insekten unglaublich gut schmecken. Auch das würde zu Japan passen, denn hier isst man ja so allerhand. Was tut also jemand, der kurz davor ist geschnappt zu werden? Ganz einfach, er setzt sich ins Auto und versucht abzuhauen. Jetzt hat der liebe Kerl aber leider kein Auto (wahrscheinlich konnte er keinen Parkplatz nachweisen). Also was bleibt?? Genau: TARNEN und TÄUSCHEN. Er hat sich folgende Strategie überlegt. Er ist grün und Blätter sind das auch. Blätter im Wind wackeln. Und deshalb wackelt er auch - immer vor und zurück. Einen Schritt nach vorne, dann einen kleinen zurück. Wieder einen großen Schritt nach vorne, dann wieder einen zurück. Das funktioniert hervorragend und sieht wirklich total aus, als sei er ein Blatt ! - stünde der arme, kleine Knirps nicht auf unserer braunen Terrasse. Aber vielleicht ist das auch nicht wichtig, solange er denkt, er sähe aus wie ein Blatt. Irgendwann hatten wir Erbarmen und dachten uns: "Komm, wir geben ihm einen Hinweis, dass das nicht funktioniert - zumindest nicht auf unserer Terrasse. Ich habe also meine Kamera geholt und Ihn mit einem Holzstab geärgert. Sofort hat er seine Strategie geändert. Er hat seine Tarnung als grünes Blatt aufgegeben. Ich hatte erwartet, dass er sich jetzt als brauner Balken tarnt.Aber weit gefehlt. Er hat direkt die Pose Preisboxer eingenommen. Mir ist nur nicht klar für welchen Verband er Boxt. WBO oder WBA???? Vielleicht wird das der kommende Gegner von Axel Schulz??? Dann könnte es ja noch was mit dem deutschen Schwergewichtstitel werden...

UF + MR

Wednesday, August 02, 2006

I-K-E-A

Warum soll man schlechte Angewohnheiten im Ausland plötzlich ablegen?
Letzten Samstag war es endlich soweit - wir haben eines der wichtigsten architektonischen Bauten in Japan besucht: IKEA Tokio

Nachdem man ungefähr eineinhalb Stunden (wenn mans nicht blickt, gerne auch mal 2...) U-Bahn gefahren ist, steht man ehrfürchtig vor dem blau-gelben Ungetüm und fühlt sich ein bißchen wie in Sindelfingen - wenn da nicht überall die falschen mandeläugigen
Komparsen wären...


Wir hatten eigentlich vor, endlich unser Vorhangproblem zu lösen, das - wie man an der Formulierung und den Gesichtern erkennen kann - nicht wirklich ein Ende fand.


IKEA Tokio ist nicht viel anders als IKEA Europa, nur dass im "Restaurant" besonders verfressene Genossen einen Wagen zur Verfügung gestellt bekommen mit dem man 3 Tabletts gleichzeitig transportieren kann, besagtes "Restaurant" weitaus mehr Platz als sonst bietet und stylish eingerichtet ist, das Publikum nicht zu 80% aus Müttern mit sich selbst überlassenen kreischenden, hyperventilierenden Kindern besteht und die Teelichter anstatt in Beutel ordentlich in Reih und Glied verpackt sind.

Zumindest ist das Wohnzimmer jetzt blickdicht.

Tack ska du ha, IKEA!

Tuesday, August 01, 2006

Jesus mal anders...


Herrlich... Nicht nur, dass die Japaner glauben, Sie wären das einzige Volk mit Muskelverspannungen.. nein, es gibt eine Steigerung!

Ich bitte dringendst darum, diesen Artikel aus dem Handelsblatt zu lesen...



--> --> --> --> --> --> --> http://blog.handelsblatt.de/tokio-bastian/eintrag.php?id=17

free web page hit counter