Thursday, December 14, 2006

Apotheke, die erste

Japan, Dienstleistungsland...

Langsam bekomme ich schon Angst davor, jemals nach Deutschland zurückzukehren.
Ich fange am besten jetzt schon mit einer Art Selbsthypnose an, die mich davor bewahrt, zickige Verkäuferinnen anzufallen oder unflexible Dienstleister zu würgen...

Gestern war mein erster Apothekenbesuch. Das schwerste ist hier immer, das Gebäude zu finden, aber nach einem halben Jahr hats nu endlich geklappt...

Ich komme rein... und werde erst mal extremst höflich an ein Tischchen gebeten wo ich meine Taschen abstellen und mich selbst darnieder lassen kann. Ich übergebe feierlich mein erstes japanisches Rezept und werde chillend an meinem Tisch zurückgelassen.
Dann erscheint die Apothekerin plötzlich mit einer Tasse grünem Tee und versüsst mir meine 3 Minuten Wartezeit somit auch noch oral.
Dann füllt sie zusammen mit mir eine Art Kundenliste aus - Adresse, Telefonnummr,... "Och nee", denk ich, "nicht schon wieder eine POINTOKAADOO" (Punktekarte) - aber nee, ich werde nach 30 Sekunden eines besseren belehrt. Mein Medikament ist nicht komplett da und Sie brauchen die Daten um mir die restlichen Pillen per Post zuzuschicken (!) (nix da mit "kommet se mol in vier daag wiedr voorbai".

Kurz darauf erscheint ein zweiter Apotheker und geht mit mir die Anwendung, Nebenwirkungen etc. durch.
Das dauerte dann allerdings etwas länger denn die sprachen ungefähr so gut Englisch wie ich Punjabi. Aber mein Japanischkurs ist mittlerweile über die blosse Klo- und Nahrungsbeschaffung hinausgeschossen - ich konnte auch was zum Gespräch beitragen ;)
Zudem gibts on Top noch eine schriftliche Gebrauchsanweisung inkl. Fotos der Tabletten - natürlich alles in Kanji...

Dann werde ich - wieder extremst höflich - zur Tür hinausgeleitet. Die Apothekenentjungferung wäre somit jetzt auch abgeschlossen.
Nächstes Projekt: das erste Mal beim Kieferorthopäden.

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