Saturday, July 22, 2006

Yokohama Nightlife, die Erste...

Wenn man in einem neuen Land ist, außer seinem Ehemann keinen Menschen wirklich kennt und irgendwann den Höhlenkoller bekommt, muss man raus und was unternehmen. Und da tut man - bevor man jämmerlich an Langeweile eingeht - Dinge, die man normalerweise allenfalls von weitem auf MTV angeschaut hat - und das vor ungefähr 10 Jahren: man geht auf einen Hip-Hop-Event
Ja! Man geht mit 36 Jahren auf die "World Wide Summer Party 2006".

"World Wide" - da hat man Dimensionen vor seinem geistigen Auge die das bisher Erlebte sprengen... zehntausende von Zuschauern... usw.
Dann kommt man allerdings an ein Backsteingebäude (ich muss das fett schreiben da das Gebäude tatsächlich aus RICHTIGEM STEIN war - sehr selten...) und da stehen ca. 200 Teenies in einer Schlange...
Man hat die Eintrittskarte von einer netten Kollegin von Markus bekommen, die selbst bei der Veranstaltung tanzt - man geht also trotzdem rein...

und unterzieht sich bei Einlass neben der Ticketkontrolle auch erst mal einer ID-Kontrolle, die wie sich später herausstellen soll, wegen dem Alter durchgeführt wird.

Dann fängts an und ein Japaner im Puff Daddy-Look kommt auf die Bühne und legt mit der Moderation los während sich das Publikum, das mittlerweile gut und gerne auf 1000 Teenies angewachsen ist, vor die Bühne auf den Boden kniet (!!!) und den ganzen Event über in dieser Stellung verharrt.
Na das hätte es im März mal beim Depeche Mode Konzert in Friedrichshafen geben sollen wo ich und Tina ausser einem fremden fettigen Hinterkopf 2 Stunden lang nichts gesehen haben!

Der Moderator bittet noch höflich darum, bitte den Müll wegzuräumen der entsteht und doch bitte den nachkommenden Besuchern etwas mehr Platz zu machen (bitte behaltet im Hinterkopf, dass das ein HIP-HOP-Event ist ... also man ist normalerweise scheisscool, raucht Crack und lässt sich nichts sagen, YO, MAN! ) - das Publikum robbt auf Knien weiter zur Bühne vor. Dann fängt der Event an.

Mehrere Tanzeinlagen von japanischen Hip-Hoppern folgen...
Eigentlich finde ich Hip-Hop so ansprechend wie die mobbende Chefsekretärin meiner letzten Firma, aber es war ziemlich gut!!
Weil ich ein braves Kind bin, lasse ich - die ziemlich weit hinten STEHT um keine Trombose zu kriegen, immer mal wieder ein paar 1,20 m grosse Mädels vor. Dann kommt eine Durchsage, während der die Mittelschüler gebeten werden, bitte nach Hause zu gehen.. noch ein paar Tanzeinlagen... dann ists vorbei bzw. es bildet sich noch ein paar Minuten ein Kreis in dem jeder mal was zum Besten gibt das er im Bahnhof so geübt hat (kein Witz - an jedem U-Bahnhof findet man Jungs mit einem I-Pod im Ohr, die vor einem Schaufenster Choreographien üben).

Und dann kommt DIE Herausforderung der man jedesmal entgegen tritt, wenn man hier abends unterwegs ist: erwische die letzte U-Bahn nach Hause (und die fährt je nach Linie zwischen 23 30 und 00 30) oder zahle 70 EUR für ein Taxi.

In Azamino angekommen, gabs noch lecker Kimchi beim Koreaner. Auch ein Phänomen: die letzte U-Bahn fährt um 00 30, aber viele Restaurants und Supermärkte haben rund um die Uhr - vierundzwanzigStunden, meine Lieben.. lasst Euch das als deutsche Dienstleistungsgeschädigte auf der Zunge zergehen - offen.

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