Thursday, November 30, 2006

Zahnarztfreuden

Ist ja klar...
Jahrelang hat man keine Probleme mit den Beisserchen, aber sobald man fernab des Zahnarzts seines Vertrauens in einem Land lebt in dem man sich während der Anamnese nicht verständlich machen kann, gehört es quasi dazu (Murphy's Law??), dass irgendwann was weh tut oder sonstige Zahn-Probleme auftreten - eben so wie bei mir.

Tja... fang
en wir von vorne an:

1) Suche einen Zahnarzt - am besten einen, der dich versteht --> Minimum = Englisch

Das Internet wird durchforstet - Bekannte werden interviewt. Dann irgendwann hatte ich einen gefunden der sogar in der Nähe stationiert ist. Gleich hier um die Ecke gibts ja mehrere - anscheinend auch alle auf dem Stand des 21. Jahrhunderts, aber die haben halt leider noch nichts von der Weltsprache Englisch mitbekommen und mein Japanisch ist derzeit leider immer noch aufs nackte Überleben beschränkt (Wo ist die Toilette? Wieviel kostet das? Ich bin Deutsche. Ich möchte gerne eine Latte Macchiato.).

2) Bekomme einen Termin

Ich rufe an und frage todesmutig ob die Sprechstundenhilfe Englisch spricht (der Arzt spricht ja immerhin 2 Fremdsprachen und hat somit zwangsläufig haufenweise zahnverkrüppelte Gaijins). Das Sprechstundenmonster "moschimoschi-t" mich voll und ignoriert die Sprache in der ich spreche. Irgendwann presst sie "no inklisch" heraus und... legt einfach auf!
Das gleiche Spiel nochmal nachdem sich mein Puls wieder beruhigt hat und ich einen weiteren Versuch gestartet habe.

Irgendwann als ich meine orale Bedrängnis nicht mehr aushalte, rufe ich Markus an und frage ob eventuell jemand aus seiner Firma kurz dort anrufen kann.
Eine Zahnfee opfert sich und verschafft mir einen Termin - gleich am nächsten Tag. Ich bekomme eine Wegbeschreibung zugefaxt auf der auf Deutsch steht "Wenn Sie Probleme haben, rufen sie uns an"... SPITZENWITZ!

3) Finde die Praxis

Als Frau kann man Pläne ja nicht sonderlich gut lesen, also gebe ich nach 10 Min
uten Irrweg im Regen auf.
Nachdem wir kürzlich in der Schule gedrillt wurden, unseren Weg auf Japanisch zu erfragen, müssen ein Taschentuchverteiler und ein Parkwächter dran glauben. Sobald sie sehen, dass ein Gaijin auf sie zuläuft, erstarrt merklich ihr Gesicht. Ich spreche sie auf Japanisch an und bekomme primär Handzeichen die ich dann wiederum auf Japanisch interpretiere. Irgendwie geht den kleinen Schwarzhaarigen nicht in den Kopp, dass nur sie eine Sprachphobie haben - wir versuchens wenisgstens.

4) Begreife was du siehst

Irgendwann stehe ich vor der Praxis, die schon mehrere Dekaden gesehen zu haben scheint. Und die Dekaden haben es nicht allzu nicht gut mit ihr gemeint.
Ich trete ein und sehe mich einem typisch japanischen Hauseingang gegenüber: also Schuhe aus und lecker Plastikschlappen an (und nur nicht dran denken wer die schon alles anhatte).
Gleich am Eingang steht die Empfangstheke an der die Telefon-Terroristin sitzt und mich milde begrüsst. Zum Glück kommt gleich der Arzt aus !! dem nicht abgeschirmten !! Behandlungszimmer (es ist alles ein grosser Raum und der Behandlungsstuhl steht gleich 3 Meter von mir weg) auf mich zu und hilft mir, mich zu artikulieren. Dann geht er wieder zu seiner 3-zähnigen Patientin (Wie ich das wissen will? Hatte ja alles im Blick inkl. Röntgenaufnahme) und popelt noch eine Weile in ihr rum. Ich schau mir so lange den Zustand des Zimmers an, vergleiche Bilder mit der Praxis meine deutschen Zahnarztes im Kopf und würde am liebsten laut greinend wegrennen. Aber man lernt ja irgendwann "du darfst nicht denken, dass alles so doll wie in Deutschland ist" (hoho) - also bleib ich und gebe mich meiner üblichen Zahnarztphobie hin, die jetzt noch getoppt wird denn ich weiss absolut nicht was auf mich zukommt.

5) ...

Ich fasse es kurz: der Arzt war sehr nett - mein Problem hab ich immer noch, wenn auch in abgeschwächter Form.
An den Armaturen lief zum Teil der Rost runter, die Geräte lagen auf einem verschmierten Tablett und in meinem Mund wurde ohne Handschuhe rumgefuhrwerkt. Hab ich zu hohe hygienische Ansprüche? Hmm... also wenn ich mich schon komplett ausgeliefert fühle dann wenigstens in einer Umgebung in der ich nicht vom bloßen Hinschauen die Krätze kriege.
Ich werde also nochmal irgendwo gehen müssen - allerdings geh ich ab sofort nur noch zu Praxen deren Interieur ich vorher im Internet begutachten kann.

Ich bin ja schon enorm auf den ersten Besuch beim Gynäkologen gespannt!

UF

Wednesday, November 29, 2006

Endlich...

... mal ne Aufschrift, die hält was sie verspricht, wa!? Flaschen in Hantelform...









Fast so beknackt wie mit Sauerstoff angereichertes Wasser...


Tuesday, November 28, 2006

1st Official Azamino Food Contest

Nach jahrelanger Planung (bzw. ein, zwei Chu-Hi zuviel) fand am Sonntag abend der erste offizielle Food-Contest mit Topic "Tiramisu" in unserem Hause statt.

Was das soll?
Fritz und ich kamen kürzlich auf die glorreiche Idee, in einem Tiramisu-Wettkampf gegeneinander anzutreten um mal klar zu stellen, wer der ultimative Tiramisu-König ist.
Bloß, weil man 36 ist, muß man sich ja nicht plötzlich seriös gebärden, oder?!


Die Zutaten in Japan zusammen zu bekommen, war wieder mal ein Abenteuer - einmal preislich (250 gr Mascarpone = 5 EUR) und dann auch noch größentechnisch (Biskuitkuchenboden = 20 cm Durchmesser)

(Vorbereitu
ngen im hässlichsten Badezimmer Yokohamas)

Sonntag wurden dann Gäste zur Verkostung geladen. Da das Ganze selbstverständlich professionell gecoacht wurde, gab es einen Bewertungsbogen und anonyme Tiramisuproben, die zeitgleich "gereicht" wurden. Bei Aufteilen der Dolci entpuppte sich eines der Tiramisu dann noch als Mousse au Chocolat - aber was solls... In Japan wird Käsekuchen zum Teil ja auch mit Blauschimmelkäse gemacht, das fällt ein pigmentgestörtes Tiramisu nicht weiter auf...

Die Presse war selbstverständlich auch zugegen:



Das Publikum während der Bewertungsphase (Kategorien Optik, Konsistenz, Geschmack):



Die Auswertung und exakte Berechnung erfolgte unter strenger Aufsicht durch eine deutsch/rumänische Jury:



Endergebnis:


Platz 1: Fritz
Platz 2: Uli
Platz 3: Petra



( Krönungszeremonie - Verkündung durch Ben "The Neutral" )


Und wer jetzt glaubt, das war eine einmalige Sache - Pustekuchen:
Unter wiederholtem Chu-Hi-Einfluss wurde der offizielle Yokohama Food Contest ins Leben gerufen, der unter verschärften Bedingungen stattfinden wird. Eventuell auch mit Liveübertragung im Internet (je nach Geisteszustand zur Tatzeit) - die Domain ist bereits beantragt...

UF

Monday, November 27, 2006

Extrem-Shopping

Du willst einfach nur ein Stück Hühnerfleisch...

Es ist aber nicht nur Vorweihnachten und Du erblindest aufgrund der Dekoration, nein, seit neustem wird auch noch die Akustik herausgefordert.

Über besagtem Hühnerfleisch steht nämlich seit 2 Wochen ein alter Kassettenrekorder, der auf volle Lautstärke aufgedreht ist und Dir - während Du Dich zwischen Hühnerbrustfilet und anderen Körperteilen entscheiden musst - quasi das Trommelfell zerfetzt...

Ton ab... ;)





Thursday, November 23, 2006

NOCH 30 MAL SCHLAFEN

Da man als Expat mit beschränkten japanischen Sprachkenntnissen und Ami-Allergie hier ungefähr so oft Menschen auf der gleichen Wellenlänge findet wie Dickmanns Schokoküsse (war das jetzt political correct?) in Tokio, ist es natürlich ein ENORMES Ereignis, wenn unsere Freundin Tina - Besucher Nr. 1 - am 23.12. japanischen Boden betreten wird.

Ich bin schon dabei, einen Plan auszuarbeiten der entweder ihr Rückflugticket auf wundersame verschwinden lässt oder einen gutaussehenden grossen Japaner auf der Bildschirmfläche erscheinen lässt, der sie emotional gesehen dazu zwingt, hier zu bleiben und nach Azamino zu ziehen (Punkt 2 aufgrund der mageren Auswahl hier quasi ein Ding der Unmöglichkeit, aber man kann ja hoffen... Kleine Anekdote am Rande: kürzlich hat sich in der U-Bahn der erste wirklich gutaussehende Japaner gegenüber von mir niedergelassen (was ich angesichts der enormen Seltenheit erwähnenswert finde) - ich musste mich zwicken, um sicher zu sein, dass es keine Fata Morgana ist. Nach ca. 20 Sekunden war dann der Haken an der Sache zu sehen: extreme nervöse Zuckungen im Gesicht und ein leckerer Vergewaltigungsmanga in der Hand.)

YIPPIEH! Endlich was los hier...

Monday, November 20, 2006

Interessant...

Da wir ja gerade selbst so ein Ding schreiben, sprang mir dieser Artikel natürlich automatisch ins Auge... Unglaublich, oder? Der Zeitaufwand der da betrieben werden muss während ja sonst so gar nichts Verfolgenswertes auf der Welt passiert...

Glücklicherweise ist das einzige ominöse Kraut das wir momentan zu uns nehmen Nori und es sollte mich doch sehr wundern, wenn irgendeine Staatsanwaltschaft Interesse an Videos mit züngelnden fetten Raupen oder alternden Rockabilies haben sollte...


( http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24019/1.html )

Sunday, November 19, 2006

Piiiisaaaa

Nach 5 Monaten asiatischer Kost war es soweit: der Europäer in uns schrie sehr laut nach Pizza.
Nachdem Pizza-Hut uns regelmässig mit Werbung in unserem Briefkasten beglückt (die leider mit vielen Bildern gespickt ist, somit problemlos verstanden werden kann und sich hervorragend dazu eignet, stundenlang mit vermehrtem Speichelfluss angestarrt zu werden), fiel uns die Entscheidung, woher die Pizza kommen soll, ziemlich einfach. Unser Gast konnte fliessend Japanisch - also nüscht wie ran...


In Deutschland war es eigentlich nie ein Problem, so eine Pizza mal kurz zu inhalieren, hier war es mir schon nach einer halben L-Size schlecht (wobei das eventuell auch am geschauten Film liegen könnte: "Schneeland").

Es scheint so, dass sich hier nicht nur das Gehirn zu verändern scheint (ich gehe gerne mit Tusche malen und lasse meine Fingernägel prostituiertenrot lackieren) sondern auch die Beschaffenheit des Magens...

Man bestaune die neuste Kreation links: Pizza mit Käseröllchen-Rand (3 verschiedene Sorten Käse) zu dem eine Sosse aus Honig (!!!!) und Ahornsirup (!!!!) "gereicht" wird.

Das nächste halbe Jahr kann von mir aus Pizza-los sein... Mein Bedarf ist mehrmonatig gedeckt. Ich hätte jetzt eher großes Interesse an einem Sauerbraten-Prospekt, einem Dickmanns-Lieferservice oder einem abartig grossen Topp schweizer Käsefondue...

UF


Thursday, November 16, 2006

Tsunami

Nachdem in Deutschland überall sofort die Alarmglocken angehen, wenn in den Nachrichten das Wort "Japan" auftaucht und sofort sämtliche Naturkatastrophen, Flugzeugabstürze, Überfälle und der Start der Sony Playstation 3 direkt in Azamino vermutet werden:
NEIN, es geht uns gut!


Hier die Fakten, die sich glücklicherweise in beschränktem Maße und am nördlichen Zipfel Japans (Hokkaido) abgespielt haben:

Nachrichten ZDF


( http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/1/0,3672,4071041,00.html )

PS: Yokohama = rechts



Tuesday, November 14, 2006

Friseur, die 3.

Am Wochendende wurde die Billigvariante der japanischen Haarkünstler an Magus getestet: der 1000-Yen-Friseur QB.

Das Konzept sieht aus wie folgt:

10 Minuten Haare schneiden für den Preis von 1000 Yen. Kein Haare waschen, kei
n Rasieren, keine Massage - reines Schneiden. Mehrere Friseure auf engstem Raum.

Eine Art Ampel im Schaufenster zeigt an wieviel Minuten die aktuelle Wartezeit beträgt: grün = du kommst sofort dran, orange = 5-10 + Minuten Wartezeit und rot = 15 + Wartezeit.

Man Betritt den Laden, zieht am Automaten, der nur 1000-Yen-Scheine annimmt, ein Ticket und setzt sich in der für die Kundschaft vorgesehene Bank hinten dran. Dieses Ticket gibt die Nummer an mit der du an der Reihe bist und ist zugleich der Beleg für die schon getätigte Zahlung. Sobald man dann an der Reihe ist und aufsteht, rücken die Nächsten nach. Der Friseur holt immer den Ersten in der Reihe ab, schiebt das Ticket in den dafür vorgesehenen Schlitz an seinem "Wohnschrank" und die Zeit wird ab sofort sekundengenau abgerechnet und anhand einer Computergrafik angezeigt.
Jeder der Frisöre in dem Laden hat sein
en eigenen "Schrank", in den Garderobe, Besenschrank, Staubsauger, Haarsauger und Friseurutensilen inkl. Desinfektor eingebaut sind.

Dann gehts los... Und hey... Sie machens
echt gut (zumindest bei Kurzhaarschnitten)! An der Decke hängt bei jedem Frisierstuhl ein Schlauch herunter, der an eine Art Staubsauger angeschlossen ist. Nach dem Haareschneiden werden damit die Haare weggesaugt. Die Bürste mit der gesaugt wird, kommt nach dem Gebrauch zur Desinfektion in eine Art Mikrowelle mit UV Licht. Sobald der Kunde fertig ist, wird das abgeschnibbelte Haar auf dem Boden zusammengekehrt und mit dem im Schrank integrierten Sauger beseitigt.

Ich hatte ja das Schlimmste befürchtet, aber Magus Kopp sieht richtig passabel aus!

Tja.. in Ermangelung von mehrfach geforderten Bildern musste ich halt ein bißchen improvisieren... Sucht euch einfach das Schönste aus :-)
















Monday, November 13, 2006

Neuer Bewohner

... gestern war ein guter, relaxter Tag: schönstes Wetter, was zu essen, ein Spaziergang inkl. Bootsfahrt in Yokohama, Besuche durchgeknallter Läden, westliche Eindrücke in Motomachi, eine Hardcore-Massage und ein - für Markus - verhängnisvoller Besuch im Yodobashi.

Warum?

Deshalb:




Das im Hintergrund ist übrigens sowas wie japanischer BossaNova... Im Gegensatz zu J-Pop - mit dem man den ganzen Tag überall beschallt wird - durchaus hörbar...

Friday, November 10, 2006

Japanese Volunteer Classes

In Japan gibt es für Kanacken wie mich sogenannte Japanese Volunteer Classes: von der Gemeinde organisierter Japanischunterricht, der meistens unentgeltlich von Japanern erteilt wird.
Eine ziemlich gute Sache, denn dort kann man endlich mal sein Japanisch verbal an den Mann bringen - im Alltag kommt man da so gut wie gar nicht dazu. Wie denn auch, wenn die meisten vor lauter Angst, Englisch sprechen zu müssen, die Flucht ergreifen (?!)

Heute habe ich das erste Mal an so einem Kurs teilgenommen.
Die Veranstalter sind sehr nett und zuvorkommend - der Unterricht selbst eher gewöhnungsbedürftig. Einmal, weil sämtliche Level in einem einzigen Raum sassen, während dem Unterricht zwei kreischende Säuglinge zugegen waren (!) und on Top irgendwann gegen Ende plötzlich in eben diesem Raum auch noch gestaubsaugt wurde (!)
Ich war also eher damit beschäftigt, der guten Dame, die sich alle 2 Minuten für ihr Englisch entschuldigt hat, von den Lippen zu lesen ... Aber trotz aller Widrigkeiten konnte ich 10 neue Vokabeln davon ablesen und habe 3 weitere Kanjis in meiner Sammlung - womit das jetzt 143 wären - fehlen nur noch 2000 dann kann ich endlich auch schmutzige Mangas in der U-Bahn lesen...

Thursday, November 09, 2006

Elvis is alive!

Eines der Highlights im Yoyogi-Park ist der Treffpunkt von Mitgliedern des Tokyo Rockabilly Clubs (TRC), die sich seit Jahren fast jeden Sonntag immer am gleichen Ort treffen, ihren Schlüsselbund an der Hose rythmisch zur Musik schwenken und sich voll ins Zeug legen um ihren Kult auszuleben. Anscheinend waren es ursprünglich mehrere dutzend Mitglieder - das hier ist der Rest.

Hat mich schwer an die 80-er Jahre erinnert als ich in der 11. morgens vor der Schule extra eine Stunde früher aufstehen musste, um meine Psychobilly-Locke richtig hinzubiegen...

Herrlich...



Wednesday, November 08, 2006

Nichts Neues im Osten...

... daher konzentrieren wir uns - statt auf Verbalitäten - doch lieber aufs Zeigen...

Hier die Japan-Ausgabe vom feinmotorischen Harry Potter - aufgenommen während unserem Spaziergang durch Tokios Yoyogi-Park.
(Leider lässt die Bildqualität etwas zu wünschen übrig...)

Der Yoyogi Park liegt quasi zwischen Harajuku und Shibuya und bietet neben dem Meji-Schrein alles was es so an Menschen gibt: Künstler / Musiker, auferstandene Elvisse (Bericht folgt), Cosplayer und sonstige Verrückte (ich mags dort also).

(Ich habe mir erlaubt, den Audiokommentar der zwei Bosch-Ingenieure im Hintergrund und deren ausgefeilte Theorien zur Technik des Glaskugeljonglierens mal auszublenden ;-)




Monday, November 06, 2006

Erinnerungen...

...wurden am Sonntag in Shibuya wach...

Jahrelang gab es im Tübinger Depot einen Typen, der uns alle mit seiner Art des Ausdruckstanzes schwer beeindruckt hat (gell, Tina?!).
Am Sonntag habe ich seine Meisterin gefunden...



Thursday, November 02, 2006

Be Stylish

Dass Auslaender beim japanischen Frisoer Probleme haben Ihre Frisurenwuensche korrekt zu plazieren ist ja bekannt. Auch ich habe diese Erfahrung bereits gemacht und auch Uli fiel es nicht leichter als mir, als sie das letzte Mal vorige Woche beim Frisoer war und erklaeren wollte, dass er die Spitzen schneiden solle. Spitzen schneiden ist ja kein Problem - auch nicht fuer einen japanischen Frisoer. Dies zu erklaeren ist schwierig, aber machbar. Unmoeglich ist es aber zu erklaeren, dass man keine Glatthaarfrisur moechte, wenn man Naturlocken hat. Und da japanische Frisoere sich als geduldige Dienstleister verstehen, passiert es eben, dass nach dem Schneiden 45 Minuten lang gefoehnt wird. Da spielt es auch ueberhaupt keine Rolle, ob das naturgelockte Haar gar keine Lust hat glatt zu sein. Mit Geduld zum Ziel. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Ulis Haar letztendlich tatsaechlich komplett glatt war, wenn auch nur fuer wenige Minuten.

Was mir aber bisher unbekannt war, ist die Tatsache, dass auch japanische Jugendliche Probleme haben, Ihre Frisurwuensche dem Frisoer erklaeren zu koennen. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wie sonst die folgenden Bilder zustande gekommen sind. Ich kann die Zeitschrift beim Frisoer ja nicht lesen, kann mir aber nur vorstellen, dass der Titel: "Pleiten, Pech und Pannen" gelautet hat:
Beginnen moechte ich mit dem armen Jungen, der viel zu lange die erste Staffel der amerikatischen reality Soap "Americas next Top Model" geschaut hat. Er muss wohl direkt nach der letzten Sendung zum Frisoer gegangen sein und gesagt haben: "Ich moechte bitte eine Frisur wie Cindy Crawford." Eigentlich wollte er Robin Williams sagen, hatte aber eben zu lange Fernsehen geschaut.



Gerne mag ich auch den Kollegen, der nicht wusste, dass der kleine Gaijin, der auf dem Pausenhof immer mit den Maedchen flirtet, den schwarzen Guertel in Karate hat. Also hat er ihm das Pausenbrot weggenommen und dafuer eine aufs Auge bekommen. Was tun? Nun, einfach zum Frisoer gehen und das Modell "Augenbinde" bestellen.

Was passiert eigentlich, wenn man Mamas Lockenwickler zuerst in die volle Badewanne taucht und dann anstatt an 110V an die 220V der Klimaanlage anschliesst? Naja, man sieht aus wie Mama mit 32 Jahren und behauptet am besten, das sei Absicht und derzeit voll Trendy.



Bei unserem Helden links ist die Frisur eigentlich ganz normal gewesen. Allerdings hatte er sein erstes Date aus dem Internetchat und hatte erzaehlt, dass er bereits 27 Jahre sei. Er hatte ja nicht damit gerechnet, dass das Maedel Ihn wirklich treffen moechte. Er musste also ganz schnell 10 Jahre aelter aussehen. Was liegt da naeher als ein Bart?? Also schwupps die obere linke Ecke des Ponys weggeschnitten und aufs Kinn geklebt. Sehr gelungen finde ich.

Einer meiner Lieblinge ist der Junge, der zum ersten Mal alleine zum Frisoer gegangen ist. Eigentlich haette er keinen Haarschnitt gebraucht, aber die kleine Suesse aus der 10b hatte vor 2 Wochen beim Frisoer um die Ecke eine Lehre begonnen. Da er keine Ahnung hatte was er sagen sollte, hatte er sich eine Zeitschrift geschnappt, die Angehimmelte angestarrt und auf ein Bild gezeigt. Leider war es eine Frauenzeitschrift, die er erwischt hatte. Aber Sie hat das hervorragend geschnitten - nicht wahr???


Zu guter Letzt war da noch der Kollege mit den Naturlocken, der wie Ulrike nicht sagen konnte, was Locken heisst...


MR
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