Tuesday, October 31, 2006

Halloween

... hatte ich dieses Jahr völlig vergessen... aber angesichts des unteren Videos, das am 28.10. in einer der U-Bahnen Tokios aufgenommen wurde, werde ich nächstes Jahr 100%-ig NICHT zu Hause sitzen (!!!!) Die Japaner leben ja doch! ;-)

Monday, October 30, 2006

EUTHANASIE

Na?! Das Wort gelesen und zusammengezuckt?!

Als Deutscher hat man ja ein implantiertes schlechtes Gewissen das bei bestimmten Signalwörtern (siehe oben) sofort aktiv wird.

Die Japaner haben mit solchen Wörtern keine Probleme - besser gesagt: sie scheinen wenig Wert darauf zu legen, vor dem Bedrucken eines T-Shirts einen Lektor oder zumindest einen Muttersprachler drüber lesen zu lassen.

So gesehen bei meinem letzten Besuch mit Sumie-Genossin Grita in Naka-Meguro in einem T-Shirt Shop der sich offensichtlich auf ominöse und sinnlose Aufdrucke spezialisiert hat:


So kommt es öfters auch mal vor, dass einem auf der Strasse ein Japaner mit dem Aufdruck "Karl Helmut" oder "Eichhörnchen" entgegen kommt.
Mich würde ja schon mal brennend interessieren ob sie a) wissen was quer über ihren Brustkorb gedruckt ist und b) wenn sies wissen - was sie damit verbinden.

Aber eigentlich egal - ich konnte mich während des Ladenbesuchs köstlich amüsieren - also nur weiter so! :-)

Hier noch ein paar Kracher - enjoy...



























































Thursday, October 26, 2006

Wackeldackel

Die meisten von uns werden sich sicherlich noch an die Aral Werbung Ende der 90er Jahre erinnern, welcher der gute alte Wackeldackel seine Wiederauferstehung zu verdanken hat.
Ich war bisher der Meinung, der Wackeldackel sei eine Charakterisierung des deutschen Dackels, so wie wir ihn tausendfach als treues Familienmitglied in deutschen Haushalten finden. Seit wir eine Terasse besitzen, auf der sich so mancher alter Bekannter blicken laesst (wir erinnern uns an Michael Jackson im August), bekommen wir immer wieder Besuch von netten Geschoepfen, die mich an Dinge erinnern, die ich schonmal irgendwo gesehen habe. Als Wohnstaette besonders beliebt ist unser Zitronenbaum, der so manchem Geschoepf als Kapselhotel dient.

Kuerzlich, als Uli so vom Pflanzengiessen zurueckgekommen ist, hatte sich Ihr Tonfall etwas veraendert. Die Stimme lag zwischen zittern und lachen in einem Tonfall, der mir erahnen liess, dass die Erregung nicht vom herrlichen Blattgruen unserer Pflanzen hervorgerufen wurde:" Da sind so Raupen auf unserem Zitronenbaum. Ganz viele. Die fressen unseren Baum". Nichts Besonderes dachte ich mir. Raupen, was soll das schon. Raupen gibts auch in Deutschland und da fressen die auch Blaetter. Ok, nun nicht gerade Zitronenbaumblaetter, weil es in Deutschland selten Zitronenbaeume gibt. Aber Raupen gibt es allemal: " Dann mach Sie halt weg". "Neehheeeeee, die fass ich nicht an".
.....Frauen...."Ok, komm wir kucken mal".

"Wo sind die klei.............aehhhhhhhiiiiiihhhhhhhhhhhh, die fass ich nicht an!!!!!".

Das waren keine Raupen, das waren Monster. Ein Monster fuer jedes einzelne Blatt und so ein Monster hat gerade mal so auf das Zitronenbaumblatt gepasst.
Um die Reaktion der Ausserirdischen zu erforschen, habe ich dann mal vorsichtig gepustet. Die Reaktion kam spontan, hat aber nicht dazu gefuehrt, dass mir das Anfassen einfacher gefallen waere. Nicht nur, dass der fette Kollege angefangen hat zu schaukeln - nein, zwei zungenartige Organe kamen ploetzlich aus dem Nichts hervorgeschossen und haben wirr um sich geschlagen.
Die Analyse war sehr schnell abgeschlossen: hochgiftiger Wackeldackel, der gern Zitronenbaumblaetter frisst.
Und genau da setzte mein Maenner-Beschuetzer-Instinkt an: Die fressen meinen Baum. Und ich habe diesen Baum nicht gekauft, weil ich ihn als Futterstaette fuer hungernde Wackeldackel verstanden habe. Nein, das ist unser Zitronenbaum und den haben wir, weil wir schon immer einen Zitronenbaum haben wollten. Nur wachsen die in Deutschland schlecht, weil es zu kalt ist. In J A P A N wachsen die gut, weil es da waermer ist, es sei denn da sitzen so vollgefressene gruene M O N S T E R !!!!!!!!
" Uli!!! Essstaebchen und ein Kuechentuch!!!!!"

Einzeln habe ich die Viecher vom Baum gepflueckt, und auf das Kuechentuch gelegt. Jedes einzelne Exemplar hat die roten Zungen um das Esstaebchen gewickelt und ich weiss heute noch nicht, ob es mir den Finger weggeaezt haette, waere ich nicht so weise gewesen und haette Profiwerkzeug benutzt. Ein ganz heller Zeitgenosse dachte, er koennte in einem unbeobachteten Moment mit einem irrsinnigen Spurt zuerst den Rand des Kuechentuches erreichen, um dann in einem basejumpartigen Sprung von der Tischplatte zu springen. Ihr koennt Euch nicht vorstellen, wie bescheuert das aussieht, wenn eine Raupe um Ihr Leben rennt!!
Nun, da ich ja ein Herz fuer die Natur habe und da ich ja generell fuer die gesunde Ernaehrung japanischer Nachwuchsschmetterlinge bin, habe ich die Aliens auf dem Kuechentuch zum Nachbarn getragen. Keine Sorge, ich habe damit nicht den Erfolg des deutsch-japanischen Jahres gefaehrdet, sondern das Nachbargrundstueck links neben unserem Haus ist noch ein unbebautes Grundstueck mit viel Wildbewuchs. Da gibt es viel Potential fuer die Entwicklungsfoerderung unserer Nachwuchsschmetterlinge. Und wenn sich unser Sprinter besonders anstrengt, vielleicht findet er dann ja auch ein leckeres Zitronenbaeumchen. Darauf kann er dann schaukeln, solange er moechte. Zumindest solange das Baeumchen nicht auf unserem Balkon steht.

MR

Thursday, October 19, 2006

Einkaufen...

im Supermarkt ist, wie man sich vorstellen kann, als Quasi-Analphabet eine echte Herausforderung. Auf der einen Seite lernt man dadurch viel kennen, wenn man wie wir alles ausprobiert was nicht mehr zuckt - auf der anderen Seite gibt einem das Supermarktregal jeden Tag aufs Neue viele Rätsel auf.

Ich schleiche zum Beispiel seit Wochen um eine mit Flüssigkeit gefüllte Wanne herum in der sowas wie eingelegte tote Aliens schwimmen (an deren Form Freud seine helle Freude gehabt hätte). Inzwischen habe ich herausgefunden, dass der Inhalt nicht aus der Area 51 in New Mexico stammt, sondern: es sind schnöde Bambussprossen in Urform!

Letztendlich hat sich auch das Regal mit braunen Erbrochenen als Miso-Paste enttarnt.
Was wohl auch weiterhin nicht zu meinen optischen Freunden zählen wird, ist der Lachsrogen... In der Menge wie er hier angeboten wird, erinnert das - zumindest mich - an ganz andere Sachen.
Und dann wäre da noch Freund Seeigel - aber ich will nicht vorgreifen: jeder Mensch hat so seine eigenen Assoziationen ;)UF


Tuesday, October 17, 2006

Freitag, der 13.

... steht normalerweise ja nicht unbedingt für Positives, aber für mich war der Tag ein ziemlich ungewöhnlicher...

Ich war wieder Schwimmen!

Und siehe da:

- keiner hat (zumindest über Wasser) in unsere Bahn gerotzt - weder aus Nase, noch aus Mund
- keiner hat die Bahn verlassen, als wir unsere plumpen europäischen Körper ins kühle Nass gleiten liessen und uns einen Wolf geschwommen haben
- ich wurde von einer Japanerin (!) in kultiviertem Englisch (!!) angesprochen

Hey...
Das hat uns dermassen Auftrieb gegeben, dass wir uns sogar in die Whirlpools und Massagebecken (die Volkskrankheit der Japaner sind (neben schlechtem Englisch) wie schon erwähnt Muskelverspannungen) getraut haben (meine Nachbarin das erste Mal nach einem dreiviertel Jahr!)... Und da am Freitag, den 13. offenbar nunmal Zeichen und Wunder geschehen, blieben auch dann alle drin! Und das, obwohl unsree Gaijin-Massen nur 1,5 Meter von ihnen entfernt waren...

Die Massagedüsen waren ein echtes Erlebnis. Die unter Wasser für den Hüftbereich waren so stark, dass man seine Bikinihose festhalten musste und die Düse, die frontal auf den Nacken schiesst, hat mich zur sofortigen Flucht getrieben und meiner Haut etwas... na ja... hummerartiges... verliehen...

Ich kann jedem, der uns besucht und auf Schmerz steht, nur empfehlen das alles mal auszuprobieren! :-)

UF

Sunday, October 15, 2006

Nicht des Geschmacks wegen...

Damit wir Gaijins die Japaner vollkommen verstehen koennen, muss man entweder eine Pille erfinden oder man muss hier 35 Jahre seines Lebens verbringen und sich Jahr fuer Jahr das Gehirn bleichen lassen. Zu verschieden sind die Ansichten, zu unterschiedlich die Werte, voellig anders ist die Denkweise. Worueber freut sich ein Japaner? Was macht Ihn gluecklich? Was schenkt man einem Japaner, damit er restlos zufrieden ist? Was bringt man einer japanischen Hausfrau als Besuchsmitbringsel mit. Was muss man besorgen, damit man sich bei der ersten Begegnung nicht blamiert. Es gibt da wohl ein paar Grundregeln:

1. Das Geschenk muss eingepackt sein - aufwendig eingepackt. Je mehr Verpackung und je komplizierter, desto besser.
2. Das Geschenk muss tadellos aussehen. Keine Macken oder kleine Schoenheitsfehler darf es aufweisen
3. Es muss teuer sein, schliesslich moechte man zeigen, was einem der Gastgeber wert ist.

Scheint ja nicht so schwer zu sein mag man sich denken. Es gibt schliesslich tolle Uhren, die man prima verpacken kann. Eine schoene Vase oder die perfekte Blume koennten als Geschenk in Frage kommen. Wie waer es mit einem Geschenkkorb nach Grossmutter Art, mit einer guten Flasche franzoesischem Wein??
Nein, es ist viel einfacher. Man schenkt Obst. Ja, Ihr lest richtig OBST. Das gibt es in allen Geschenkvariationen. Den einzel verpackten Apfel fuer 6 Euro. Das Buendchen Weintrauben fuer 15 Euro. Das Obstmix im Geschenkkorb fuer schlappe 45 Euro (dafuer bekommt man aber auch einen Apfel, eine Kiwi, eine Birne und Trauben). Oder es gibt Melonen.

Was kann so eine Melone kosten ??? Nun keine Angst - Melonen gibt es bereits ab 25 Euro - aber bildet Euch bitte nicht ein, dass eine 25 Euro Melone hierzulande als Geschenk taugen wuerde. Wenn Ihr Euch nicht blamieren wollt, dann lasst die Finger davon. Nicht, dass man Melonen generell nicht verschenken koennte. Das schon, nur muss man dann etwas tiefer in die Tasche greifen.

Der interessierte Leser betrachte bitte das folgende Bild. Der Blick richte sich bitte zunaechst nach links unten. Dort kann man die einfache Geschenkmelone entdecken zum sagenhaften Preis von 8000 円 (yen). Schwenkt man langsam nach rechts, so entdeckt man die Variante "braver Gast" zum Schnaeppchenpreis zu 10000 円 und die Ausfuehrung "geuebter Gaijin" zum Preis von 16000 円. Schwenkt man aber nach oben, so entdeckt man die Melone, die nur ganz wenige Gaeste mitbringen wuerden. Nur echten Kennern, nur Japanfetischisten und echten Profis kommt es in den Sinn die Variante "prefekte Pyramide" zu praesentieren. Makellos steht sie da, von Japanern gepflanzt, von Japanern geformt. Beinahe ein Kunstwerk, geradezu grazioes, majestaetisch praesentiert. Es wird einem schnell klar, dass der laecherliche Preis von 80000 円 (80000 円 / 145 = 552 Euro) eine Beleidigung fuer den Kuenstler - ja ich mochte Ihn Meister nennen - sein muss.
Ich habe mich gefragt, was man wohl mit so einer Melone macht? Was stellt man mit einem Obst an, das dem Gegenwert eines einwoechigen Gran Canaria Urlaubs mit Fruehbucherrabatt entspricht?? Ich habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht:
Zunaechst kommt es einem in den Sinn, dass die Dinger vielleicht in die Vitrine gestellt werden. Nur sind die Melonen auch in Japan nicht versiegelt,so dass die Pracht dort binnen 3 Wochen vergangen sein duerfte und die Fruchtfliegen auf unserer Zen-Melone Lambada tanzen duerften.
Es koennte auch sein, dass der Gastgeber noch am selben Abend den Spaten auspackt, das Ding 1m tief im Garten vergraebt (wenn er denn einen hat) und im Folgejahr auf viele kleine Wundermeloenchen hofft. Er dann selbst ein Melonengeschaeft eroeffnet und stinkreich wird, weil seine Landsleute einfach unheimlich gerne Melonen verschenken.
Am plausiebelsten erscheinnt mir allerdings, dass die Melone gegessen wird. Da ich mir aber ziemlich sicher bin, dass auch eine pyramidenfoermige Melone nicht besser schmeckt als die runde Variante (ich hatte auch schon das Vergnuegen mit einem 3 Euro Apfel. Er haette den Contest gegen den kleinen 5 Cent Bodenseeapfel chancenlos verloren), gehe ich davon aus, dass es am Schnitterlebnis liegen muss, weshalb sich ein Japaner so an deisem Geschenk erfreut. Jetzt ist ja nicht jeder unter unseren Lesern technischer Zeichner und hat deshalb ein besonders ausgepraegtes raeumliches Vorstellungsvermoegen. Da ich aber ein guter, fuersorglicher Blogautor bin, habe ich mir die Muehe gemacht fuer Euch eine Skizze anzufertigen:

Welche Form ergibt der 12te Teil einer Pyramidenmelone?
Nun, wenn mein raeumliches Vorstellungsvermoegen mich nicht irrefuehrt, dann entspricht sie Form des Stuecks der Skizze links. Im Vergleich habe ich noch den 12ten Teil einer Rundmelone (so wie in Deutschland im Supermarkt zu bekommen fuer ca. 10Euro) skizziert.
Was fuer ein erheblicher Unterschied. Nun wird mir klar, weshalb hier Ausgaben fast in Hoehe eines halben japanischen Monatsgehaltes getaetigt werden.
Diese Form ist es also, die solche Investitionen rechtfertigt!
Ich bin ueberwaeltigt. Nun verstehe ich auch, weshalb der Japaner es vorzieht mit 7 Mann auf 50 Quadrahtmetern zu wohnen, weshalb klein-Matsumoto in die Besenkammer verfrachtet wird und warum Hauswaende aus Papier hier so haeufig zu sehen sind. Alles fuer die Melone, alles wegen der Melone. Ich habe verstanden. Ich spare also nun auf meine erste japanische Melone nach dem Vorbild aegypthischer Architektur. Jetzt muss ich nur noch das mit der Verpackung verstehen.

MR

Saturday, October 07, 2006

Ach ja...

... das gibts hier übrigens auch:

Tokyo Oktoberfest

(http://www.oktoberfest.jp/)

Yokohama Oktoberfest

(http://www.nihon-oktoberfest.com/fest_yokohama.html)

Friday, October 06, 2006

Unser neuer Freund



Da ich bekanntlich auf extrem geschmackvolle Accessoires in der Wohnung stehe, die Seriosität und Reife ausstrahlen, sind wir neben bunten Hirschgeweihen (nochmal danke, Kadda!!!) seit kurzem auch Besitzer von Flip-Flap, der solarbetriebenen Grünpflanze.

Als ich sie Markus geschenkt habe, ist er vor Dankbarkeit und Entzücken selbstverständlich fast ausgeflippt ;-)

Japan ist toll! :-)

UF

Thursday, October 05, 2006

A dog's life...

Ich würde mal behaupten, die Hunde leiden hier in Japan Tantalosqualen.

Erst mal sind sie durch die Bank potthässlich und primär nur im Paris-Hilton-Format (handtaschenkonform) erhältlich. Die ersten Wochen verbringen sie in gleissendem Neonlicht in einem ca. 1 m² grossen Glasschaukasten mit einer Urinmatte und einem angefressenen Spielzeug im Pet-Center. Vor diesen Kästen stehen -für japanische Verhältnisse recht ausgelassene Frauen und Kinder - und schreien "KAWAIIIIIIIIIIIII" (dieses Wort... ich kriege langsam Pusteln davon).

Tja.. und wenn sie da dann mal rauskommen, zieht ihnen Frauchen und Herrchen ein lust'ges Mäntelchen und einen Rucksack an (saisonabhängig auch Schuhe) und lackiert ihnen im Extremfall die Krallen neonpink (heute erst wieder in Azamino gesehen und mitgelitten).

Bei den Dienstleistungen für Hunde reicht die Palette von Hundebenimmschulen über Schönheitssalons, Wohlfühltherapien, Aquafitness (!) bis hin zu speziellen Cafes und Restaurants. Auch der Phantasie für die Geschenke sind keine Grenzen gesetzt: von den Basics bis hin zu Luxusprodukten: Halsbänder, Kleidung (Winter- und Badesachen), Wasserbetten, Spray gegen Gebissgeruch, maßgeschneiderte Hochzeitskleidung, Tabletten gegen Übergewicht, Schmuck, Tragetaschen gibts alles... Im Dezember 2005 wurde zudem an Tokios internationalem Flughafen Narita ein 4****-Hotel mit 170 "Räumen" eröffnet, in dem die Vierbeiner während einer Reise einquartiert werden können. (Vielleicht also doch keine Tantalosqualen?)

Na ja... immerhin werden sie rundum umsorgt - zwar nicht unbedingt tiergerecht, aber ich habe heute einen Opa gesehen, der seinem Hund beim Kacken (!) sogar den Regenschirm über den stuhlgangverkrampften kleinen Körper gehalten hat...

Ein Hund ist bei den Japanern so was wie ein Statussymbol - wer einen hat, kann damit zeigen, dass er eine Wohnung hat, die grösser als die der anderen ist, die nur zu fünft und ohne Hund auf 20 m² hausen. Also wahrscheinlich 21 m².
Und wer mehrere auf einmal ausführt, ist der König (oder hat sich am Wochenende einen gemietet, die Variante gibts nämlich auch).

In der U-Bahn habe ich noch keinen einzigen gesehen, das scheint tabu zu sein - was wiederum bedeutet, dass sie wohl nie weiter als um den Häuserblock kommen, wenn Herrchen kein Auto hat. Und wenn er ein Auto hat dann vielleicht bald den WOW - "Wonderful Openhearted Wagon" - der letztes Jahr auf der Tokyo Motor Show vorgestellt wurde - eine Studie mit entfernbaren, waschbaren Sitzpolstern, einem "Hundefach" statt Handschuhfach und großen Schiebetüren zum problemlosen Ein- und Aussteigen.

Und was die Fütterung bei Arbeitszeiten um die 14 + Stunden angeht: dafür gibts Systeme, mit denen Hunde überwacht werden können, auch wenn die Besitzer nicht zu Hause sind. Oder Behältersysteme, die zu bestimmten Zeiten Futter und Wasser automatisch abgeben.

UF

Wednesday, October 04, 2006

Glöckner, ick hör diar schlurfen...

Nachdem ich heute einen Tag in Shibuya verbracht habe und somit nicht umhin kam, immer wieder mal hinter einer Horde Japaner herzulaufen, gärte es langsam wieder in mir...

Warum?!

Ganz einfach:
Die Japaner - insbesondere die weibliche Spezies - haben eine Begabung, IMMER im Weg zu stehen, oder mit der Geschwindigkeit einer mittelgrossen We
inbergschnecke wie der Glöckner von Notre Dame genau vor deinen Schuhspitzen zu schlurfen und just in dem Moment,wenn du versuchst, sie zu überholen: genau auf die Überholspur zu watscheln. Hin und wieder schaun sie sogar kurz nach hinten ... um dann mit genau der gleichen Geschwindigkeit weiter zu watscheln.. Gerne auch zu dritt nebeneinander. Und da man als japanisches Mädchen ja den KAWAI-Status erhalten muss (man merke sich dieses Wort denn wer ne echte Frau ist, ist KAWAIIIIII = süss), tut man das am besten bei einer Geschwindigkeit von 1 km/h damit die Rüschen am immer präsenten Regenschirm nicht zerfleddert werden und die akkurate Mädchenfrisur mit den lustigen bunten Schnuffispängchen nicht aus den Fugen gerät. Als Profi untermalt man das Ganze gewohnt mit Piepsstimme und kichert alle 30 Sekunden in die Hand hinein.

Die ersten 100 Meter nimmt man es hin, nach dem ersten missglückten Überholversuch wird man unruhig, nach dem zweiten verkrampft die Kaumuskulatur, nach dem dritten wirds einem irgendwie heiss und spätestens nach dem vierten fällt mir immer der Spruch eines Ex-Kollegen (hallo, Marc!) aus meiner Zeit im Einkauf bei transtec ein, der Lieferanten regelmässig damit bedroht hat, ihnen ihren Regenschirm bei Nichteinhaltung des vereinbarten Liefertermins einzuführen und im Körper aufzuspannen...

Angesichts der 30 Millionen Schleicher im Einzugsraum Tokio und den zu 90% dazugehörigen Regenschirmen während der Taifun-Zeit wären das rein rechnerisch... aber lassen wir das...

UF

Tuesday, October 03, 2006

Käsekuchen! (Tschiisukeeki)

Die Japaner sind Käsekuchenfetischisten.

Zur Grundausstattung eines jeden Supermarkts oder Kombinis gehört er - egal in welcher Form: als Käsekuchen in Kuchenform, als Käsekuchen in Stangenform, als Dessert in einem Plastikbecher, als Geschmacksvariante von Haägen Dazs und der absolute Knaller: es gibt Käsekuchenabonnements (!!) Solch ein Abonnement, von dem ich glücklicherweise nicht weiss wie ich dran komme, versorgt einen wöchentlich mit Käsekuchen verschiedener Bäckereien...

Da es in Japan keinen Quark gibt, erledigt man das halt mit einem FULL FAT Frischkäse der sich dann innerhalb von 30 Sekunden nach Einnahme rund um dieHüften legt und penetrant dort bleibt.

Man unterscheidet hier zwischen baked cheese cakes, rare cheese cakes und cheese souffle cakes. Und wie die Japaner so sind, gibts den auch in allen Varianten mit grünem Tee...

Wer sich unter einem Stück Käsekuche in Japan allerdings ein normales Stück Kuchen vorstellt, liegt daneben: die hiesigen Portionen - und das eigentlich bei allen süssen Teigwaren - sind ungefähr 1/3 von dem was man in Deutschland aufgetischt bekommt... Dafür darf man aber das 2 - 3 fache dafür zahlen...

Aber was solls?! Meine ebenfalls hormongesteuerten Leserinnen wissen, dass das einem mindestens einmal im Monat pupsegal ist, wa!? :-)

UF

Monday, October 02, 2006

WOW!

Sonntag: Endlich wieder Regen... Also Zeit für einen Ausflug!
Diesmal Takao, einem Gebiet ca. 50 km von Tokio City entfernt mit - BEI GUTEM WETTER - herrlichen Wandertrails und wunderschöner Natur...

Link: Takao Guide
( http://www.keio.co.jp/english/takao/pdf/
mt_takao_guide_je.pdf#search=%22Mount%20Takao%20Hiking%20%22 )


Dem Regengott sei dank gings also mit Regenschirm bewaffnet in die U-Bahn und 1 1/4 Stunden bis - so kams einem zumindest vor - ans Ende der Welt. Wobei das Ende der Welt dort sehr schön ist - viel Grün, viel Berge,...
Die letzten 5 Minuten der Fahrt durften wir glücklicherweise mal wieder mit einer Horde schreiender Amis in schmuddeligen ausgebeulten kurzen Jogginghosen im Abteil verbringen, die alle anderen Fahrgäste auf die typisch amerikanische u-n-a-u-f-d-r-i-n-g-l-i-c-h-e Art an ihrem Leben teilnehmen liessen.

Am Zielort angekommen, kam dann dafür das japanische Programm: dort standen Horden von Japanern in High-Tech-Wanderausrüstung, die vor Ihrem Aufstieg in die bergigen Wälder Takaos Stretchübungen inkl. Spagat auf dem Boden des Bahnhofs vollbrachten. Ich möchte hier betonen, dass es sich bei dem Ziel nicht um den Mount Everest handelte...

Dort trafen wir unsere Begleiter und fuhren todesmutig mit dem Cable-Car auf den Gipfel der Geschichte und malten uns während der Fahrt in den schillerndsten Farben aus, was passiert, wenn das Kabel reisst oder ein Erdbeben stattfindet. Aber wir kamen ohne jegliche Schäden an, beglückten das dortige Gasthaus und fuhren aufgrund des herrlichen Wetters auch bald wieder nach unten.

Nichts Spektakuläres...

Das kam erst jetzt:

Nämlich ein 7-gängiges ur-japanisches Essen in einem Restaurant, das aus verschiedenen kleinen Häuschen bestand und ein Ambiente hatte wie man es halt nur in Japan findet...

Aber schaut selbst: Homepage des Restaurants
( http://www.ukai.co.jp/toriyama/ )

( Navigation erfolgt am Anfang links und dann unten )

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