Dinge, die einem nicht jeden Tag passieren...

Da sitzt man draußen im Café, lernt brav das Kanji für "Baseball --> 野球" (WARUM EIGENTLICH BASEBALL?? WIE WÄRS MIT WAS ALLTAGSTAUGLICHEM??) und denkt an nichts Böses als sich plötzlich am Nebentisch zwei der Gestalten niederlassen, die einen in Tokios Shibuya öfters erblinden lassen --> ER: dunkelbraun gefärbt mit gebleichten Haaren, Zuhälterschuhen und Mistflieg-Puck-Sonnebrille, SIE: quasi halbnackt, ebenfalls dunkelbraun gefärbt, auftupierte, gebleichte Haarpracht und die Ausstrahlung, die den Mann in mir (HÄ?) dazu bringt, fast spontan zu fragen "IKURA" ("WIEVIEL??")
Dann steht dort plötzlich auch eine Visagistin, die die Tonnen von Make-up auf den neusten Stand bringt und mit ihr 2 Fotografen. Und dann gehts los: die zwei neben mir legen sich ins Zeug und posen was das Zeug hält im Stil "frisch verliebtes, enorm hormongestörtes Paar" und der Fotograf gibt alles... Der Spuk ist - ebenso schnell wie er plötzlich da war - nach 3 Minuten wieder vorbei und der Tisch neben mir wieder leer...
Falls Sie mich - nebendran auf den Bildern - und meinen offenen Mund nicht rausschneiden werden, werden sich vielleicht demnächst (im Falle die Story in den Heftchen abgedruckt wird in denen ich sie vermute) zehntausende von Japanern vor einem Bild mit zwei braun eingefärbten Hormon-Vogelscheuchen und einer ziemlich blöd dreinschauenden Gaijin-Zahnklammertussi einen von der Palme wedeln...

SACHEN GIBTS...

Danke, Pio! :)

Wer immer Du auch bist - das Vid ist lachtechnisch so tränentreibend, dass es unbedingt eingestellt werden muss :-D



Enjoy!

Tja...

... freut man sich kurz vorher noch über einen gut gelungenen Tag, kommts kurz darauf gleich ziemlich bitter...

Auf meinem Weg zur Schule wurde genau vor meiner Nase eine Frau von einem Taxi angefahren und ca. 3 Meter durch die Luft geschleudert. Im Fernsehen sieht man das ja ständig, aber wenn das genau vor Deiner Nase passiert, hat das Stunt-Qualitäten auf die man gut und gern verzichten kann... Glücklicherweise ist der Frau nichts Schlimmes passiert!

Weitaus weniger dramatisch, aber etwas ärgerlich, mein erster Tag in einer neuen Klasse: da ich fast jeden Morgen in dem Horrorzug aufgrund nicht vorhandenen Blutdrucks umgeklappt bin und schon der blosse Gedanke daran, einen Blutsturz verursacht hat, habe ich mich entschieden, doch wieder mittags zu gehen da man zu dem Zeitpunkt im Zug wieder atmen kann. War natürlich etwas peinlich, da es ja so ein Theater war, überhaupt erst in die Morgenklasse zu kommen... aber wenn ich hier eins gelernt habe, dann, mich minutenlang ehrfürchtig zu entschuldigen... ;)
Und heissa: just am heutigen Tag haben sie den freitäglichen (MORGIGEN) Wochentest ausgerechnet auf Donnerstag (also HEUTE) gelegt und es war für mich ungefähr so wie vor Äonen in Physik und Chemie: mein Gesicht hatte die Form eines riesigen Fragezeichens da ich eigentlich heute nochmal richtig büffeln wollte... tja... von DEM Resultat stell ich hier bestimmt kein Foto ein...
Zudem wird der Halbsemester-Test nicht wie in der anderen Klasse am 07.05 sondern schon am 02.05. abgehalten... meinen Lernstoff-ins-Hirn-ramm-Plan sollte ich zeitlich also nochmal überdenken...

Man zünde am 02.05. somit irgendein Öko-Räucherstäbchen für mich und das Gelingen des Tests an oder schlachte ein Huhn bei Vollmond (oder so)...

Nachhilfe bzw. ein sonderbarer Tag

Wie ich ja Einigen schon erzählt habe, und man es sicherlich zwischen den Zeilen öfters lesen kann: in Japan in Kontakt zu den Landsleuten zu bekommen, ist im Gegensatz zu anderen Ländern ein oft etwas kompliziertes Unterfangen. So nach und nach bekommt man selbstverständlich heraus wie man auch mal unter Japaner kommt, aber zu Anfang ist es ziemlich schwer. Zumindest, wenn man kein Single-Gaijin-Mann ist - die hier ja extrem hoch im Kurs stehen (ich wage mal mit böser Zunge zu behaupten, dass hier sogar Männer, die ursprünglich als Single kamen, unter die Haube kommen, vor denen man (man = Europäerin) - wenn es nicht dunkel ist - kreischend die Flucht ergreifen würde) - und seine Freizeit im Gaijin-Ghetto Roppongi verbringt.

Umso mehr hat es mich gefreut, dass mir an einem Tag gleich DREI sonderbare Dinge passiert sind, die bisher noch nie aufgetreten waren:

1) Das Personal der Starbucks-Filiale, die mich täglich mit meinem Lebenselexir Macha-Latte (grüner Tee + Milch) für die Schule versorgt, fing an, Smalltalk mit mir zu halten und Witze zu reissen, die sogar lustig waren (Betonung auf "sogar" da der asiatische Humor nicht unbedingt den europäischen deckt). Und auch noch auf Japanisch - und a) hab ichs verstanden (!) und b) haben sie nicht automatisch auf Englisch umgeschwenkt. Unglaublich!

2) Ich wurde mehrfach von japanischen (!) Menschen angegrinst (woraufhin ich sofort dachte, dass irgendetwas nicht in Ordnung wäre und nach Essen im Gesicht, einer Ramen-Nudel in der Zahnspange, einem offenen Hosenladen und anderen Faux-Paxs gesucht habe). Bis gerade eben habe ich aber nichts gefunden. Ich werde mal nachher im Internet recherchieren ob Welt-Gaijin-Tag war oder ob Japaner laut kaiserlichem Erlass am 23. April immer Emotionen zeigen dürfen.

3) Auf der Rückfahrt im Zug habe ich die Folter des Tages zu bewältigen versucht (8 neue Kanjis) und eben diese zum Üben immer wieder auf einen Block geschrieben. Bei einem war ich nicht sicher was die Strichfolge anging und war in Nachdenken versunken als mich plötzlich ein Ellenbogen von links anknuffte und eine Stimme ertönte, die an das erinnert was man sich so unter einem autoritärem Samurai vorstellt. Beim Blick nach links sass da allerdings niemand mit komischer Frisur und Schwert sondern ein ca. 70-jähriger alter Mann, der mich wohl schon die ganze Zeit beobachtet hatte und nun der Meinung war, dass es mal Zeit für ein paar Minuten Kanji-Nachhilfe aus der Urbevölkerung wäre.
Herrlich... er hat mir im Bundeswehrton genau erklärt wie ich zu schreiben habe, wie die richtige Strichfolge ist und sich dann mit einem enorm breiten Grinsen gefreut wie ein Honigkuchenpferd als ich seine Instruktionen dann richtig ausführte. Hach... Ich hätte ihn knutschen können :-)

Über solche Dinge kann man sich hier den ganzen Tag freuen... so zumindest ich...

Schulmädchen-Mutation komplett abgeschlossen

Gestern wars dann soweit...

Nachdem sich mein Gebiss nach ein paar Monaten Japan dazu entschieden hatte, sich spontan komplett zu verschieben (so daß ich ziemlich schnell feststellen konnte, was es eigentlich für ein Segen ist, normal beissen zu können) endete der Vorgang dann in einem Zahn-Zustand, der mich dazu zwang, ziemlich schnell Kontakt zu einem Kieferorthopäden aufzunehmen.
Was sich in Japan natürlich - wie alles andere auch was in Deutschland zum normalen Alltag gehört - nicht wirklich leicht gestaltete. Aber nachdem ich immerhin "nur" eine Horrorsitzung beim falschen Mediziner hatte ("Sie müssen halt richtig beissen- selber schuld" ... "hach, da schleifen wir mal ein bißchen an den Zähnen rum") habe ich dann im Internet eine englischsprachige Praxis ausfindig gemacht, in deren äußerst gute Hände ich mich dann begab.

Ich denke, ich kann behaupten, ich habe jetzt die hübscheste Kieferorthopädin aller Zeiten! Appell an alle maskulinen Gaijins mit Geschmack: geht da mal hin! Auch die Zahnärztin hat was! ;)

Tja... so kam ich in meinem methusalemischen Alter ein weiteres Mal zu einer festen Zahnklammer. Was allerdings ziemlich gut passt da ich ja auch wieder die Schulbank drücke...
Sobald ich einen guten plastischen Chirurgen für meine Oberschenkel gefunden habe, werde ich auch über die passende japanische Schuluniform nachdenken ...

Nachdem sich mein Oberkiefer inzwischen soweit wieder erholt hat, dass mein Unterkiefer endlich in die Mangel genommen werden kann (vorher passte aufgrund der Verschiebung keine Klammer drauf(!) ) wurde ich gestern im Rahmen einer fast 3-stündigen Folter dann komplett verdrahtet.

Momentan überlege ich mir somit auf welche Babynahrung ich umsteigen werde bzw. wie man am besten Karotten püriert. Essen macht so keinen Spaß mehr - schon allein aufgrund der Tatsache, dass es jetzt nur noch ca. 50% der Nahrung bis zur Speiseröhre schaffen da der Rest hängen bleibt (BÄH). Aber Japan bietet ja glücklicherweise einiges an weicher, matschiger Nahrung (mmmhhh... Natto / Uni / Anko)...

Favoriten

... ich will ja echt nicht langweilen, aber mich haut es derzeit beim Blick in die Suchwörter öfters fast vom Hocker... da ich mehrere Jahre als einzige Frau in einer Männerabteilung hinter mir habe nicht vor Entsetzen da abgehärtet - nein - vor Lachen und Kreischen...

Meine absoluten Favoriten am heutigen Tag: die Ohrläppchen, die halluzinogenen Pilze und natürlich der vorletzte Punkt...

Geballte Weiblichkeit

Wer jetzt glaubt, der Titel dieses Eintrags bürgt für die Darstellung ausgeprägter weiblicher Attribute - NÖ... :)














Zeichen für Haltestelle der "Women only" Waggons am Ende des Zugs


Ich will von meinem allmorgentlichen Ritt im Frauenwagen der U-Bahn berichten...
Die Den-En-Toshi-Line, also die U-Bahnlinie die in Azamino Halt macht- bietet wie viele andere Linien auch Wagen - die ausschließlich für Frauen reserviert sind - für die Berufs-Stosszeiten bis 09 30 morgens an. Ich vermute mal, dass Idee dafür aufkam, als die Grabscher im Laufe der Zeit (davon gibt es laut Berichten eine ganze Menge) dann doch SO aufdringlich wurden, dass sich sogar japanische Frauen beschwerten (was nicht falsch verstanden werden soll... nicht, dass die darauf stehen sondern, dass die Schwelle, sich bemerkbar zu machen und sich zu beschweren bei japanischen Frauen viel höher liegt als bei einem schnöden Gaijin wir mir, die (falls sie im Gequetsche das Bein überhaupt heben könnte) wohl spontan mit einem grabsch-kontraproduktiven Tritt in die Weichteile reagieren würde, wenn ich die suchende Hand an mir nicht sofort als meine eigene identifizieren könnte.

Apropos... Immer mal wieder sieht man Anti-Grabscher-Kampagnen in den Bahnhöfen in Form von Postern auf denen ein Mann abgebildet ist und sowas steht wie (so zumindest die Übersetzungen im Internet) "Was bin ich doch für ein schlechter Mensch"...

Aber zurück zum Ritt... Dieser Frauenwagen ist extremst faszinierend. Man sieht das was ich gleich beschreiben werde zwar ständig vereinzelt in Bahn-Waggons, aber wenn so ein Ding komplett mit Frauen vollgestopft ist, hat das gleich nochmal andere Qualitäten.
Was kann man dort also allmorgentlich sehen?
- die Schläferinnen... langweilig, weil quasi überall zu finden (Sogar in Cafes mit dem Kopf auf der Handtasche - hier ist nichts peinlich was in Europa peinlich wäre. Dafür finden sie peinlich was wir als stinknormal empfinden.)
- die exhibitionistisch veranlagten Schminkerinnen... faszinierend, weil es mir ein Rätsel ist, wie man bei dem Geschunkle im Zug einen Lidstrich hinbekommt, der nicht quer über die Stirn verläuft. Aber sie können es! Und da ist wirklich nichts peinlich... egal ob Wimperntusche, Wimperzange (!), Lippenstift, Augenbrauen, Puder, Rouge, Kajal... Faszinierend auch, weil ich das nie in der Öffentlichkeit machen würde - oder seht ihr besonders prickelnd aus, wenn ihr euch mit der Wimpernzange die Lid-Behaarung nach oben zwingt?!
- die Gesichtsmuskelakrobaten... die Mädels, die sich die Zugfahrt lang konstant im Fensterspiegelbild bewundern und Mimik üben... also Sachen wie "süsser Blick", "zuckersüsses Lächeln", "Schmollmund",...
- die Haarstylisten... da wird jedes Haar einzeln an die richtige Stelle geschoben... wenn man dann in Shibuya aussteigt, sitzt die Frisur...
- die Gaijin-Paniker... eben jene, die versuchen, dich auch bei Vollbremsung ja nicht zu berühren (weil sie wohl sonst die Krätze kriegen... das Wort lern ich demnächst mal auf Japanisch und klage dann laut darüber wie es juckt)
- die Schul-Japanisch-Buch-Zyniker... Mädchen um die 20, die, wenn du im Zug lernst, beim Blick in dein Buch Kicheranfälle kriegen die bis zu 15 Minuten andauern können... aber ging mir wahrscheinlich auch so, wenn sie hingegen anfangen würden, Englisch zu sprechen :)
- ganz anders als die Gaijin-Paniker: das Ekzem. Das sind Frauen bis ca. 1,50 m, die sich mit ihrem GANZEN Körpergewicht während der Fahrt gegen dich lehnen und schlafen. Kann sehr amüsant sein, wenn man so viel Bewegungsfreiheit hat, um einen spontanen Schritt zur Seite zu machen... Kann aber auch ziemlich ätzend sein, wenn zwei oder drei gleichzeitig an dir kleben...
- die Body-Combat-Tussis: Frauen, die die gesamte Zeit ihr Knochengestell in deine europäischen Fettpölsterchen rammen und aus unerfindlichen Gründen nicht stillstehen können während sich ihre hässliche Louis-Vuitton-Handtasche in deinen Unterleib - Höhe Magengrube - bohrt

- und akustisch gesehen interessant: das Geräusch von ca. 1000 Paar Stöckelschuhen, die hilflos durch die Gegend tappsen (denn als japanische Frau kann man nicht sicheren Fusses laufen - das wäre nicht süss), wenn die Bahn unvorhergesehen bremst oder sich wild in eine Kurve legt...

Azubi-Leben oder wie man Kundenservice-abhängig werden kann

Ein Azubidasein habe ich vor Jahren nach der Feststellung, sich im Studienfach vergriffen zu haben, selbst noch auf meine alten Tage durchlebt. Ich weiß also zu gut was das bedeuten kann... wobei das von Branche zu Branche sicherlich variiert... ich hatte Glück und sass schon als Azubi bei Firmenübernahmen selbstständig arbeitend im Ausland anstatt irgendwelchen Vollidioten die Frühstücksbrötchen holen und hinterhertragen zu müssen...

Momentan werden hier im heimischen Supermarkt die "Azubis" eingearbeitet. Das sind im Gegensatz zu dem deutschen Pendant auch viele ältere Leute.

Vom eingearbeiteten Supermarkt-Personal (quasi die alten Hasen) wird man ja ohnehin mehr als zuvorkommend behandelt (der Preis jedes einzelnen Produkts wird vorgelesen, sanft im rechten Winkel in den Einkaufskorb gelegt, gekühlte Produkte wie z.B. Fleisch oder Fisch kommen aus hygienischen Gründen in eine separate Tüte, so auch warme Snacks, das Rausgeld wird mehrfach abgezählt um dann laut vorm Kunden nochmals abgezählt zu werden und das alles natürlich in Begleitung unzähliger Verbeugungen und Höflichkeitsfloskeln).
Das toppen die Neuen!! So wie ich jetzt mehrfach von den kassentechnisch-noch-grün-hinter-den-Ohren-Jungs-und-Mädels behandelt worden bin, hätte es mich nicht gewundert, wenn sie meine Tüte auch noch heimgetragen hätten (was angesichts des "Buckels des Todes" zu unserem Haus eine ganz tolle Sache wäre!!).


Es ist einfach unglaublich, wie nett und höflich eine Kassierin / ein Kassierer sein kann! Wenn ich da an diverse Erlebnisse in Deutschland zurück denke, bei denen man auch als eingefleischter Pazifist öfters mal Lust hätte, handgreiflich zu werden...


Neben dem einzuarbeitenden Objekt steht derzeit immer ein "Aufseher" mit Notizblock, der / die mit Argusaugen jeden Handgriff beobachtet und nach jedem Kunden Notizen macht. Mich würde ja ehrlich mal interessieren was auf diesem Niveau noch zu bemängeln ist... wahrscheinlich der Winkel der Verbeugung... oder die 3 mm zu wenig hochgezogene Oberlippe beim strahlenden Lächeln...

"Der Kunde ist König" - in Deutschland oft gehört und nicht wirklich realisiert was es bedeuten kann... Hier weiss mans schnell...

Seufz...

Kuenstliche Intelligenz

Ich lese gerade ein Buch mit dem Titel "Warum es intelligentes Leben im All geben muss". Der Autor des Buches geht mit wissenschaftlichen Methoden der Frage nach, wie wahrscheinlich es ist, dass man extraterrestrisches, intelligentes Leben im Universum finden wird.
In dem Buch beziffert der Autor die Wahrscheinlichkeit mit 1 und begruendet das mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ein Argument ist die positive Eigenschaft der Evolution, dass sich die Intelligenz der Lebewesen im Laufe der Evolution stetig weiterentwickelt. Bis heute habe ich dem Autor gerne geglaubt, dass das auch so ist. Seit heute weiss ich, dass der nette Herr irrt, denn ich kenne einen Ort in Tokyo, wo die Entwicklungsgeschichte bereits vor Urzeiten stehen geblieben sein muss:

Combini Store - das sind die kleinen Geschaefte, die jeden Mist verkaufen und 24h geoeffnet haben. Diese Geschaefte sind sehr praktisch. Hinter der Kasse arbeiten meist Studenten oder Studentinnen. Als ich heute - nach anstrengenden Morgenmeetings - in den Sprachkurs gehetzt bin, habe ich in meinem Lieblingscombini einen kurzen Zwischenstop eingelegt um mir mein verdientes Mittagessen zu kaufen: 2 Sandwich und ein Mineralwasser. Zusammen 795 Yen.
Nachdem ich meine Einkaeufe auf dem Tresen platziert habe, gibt das nette Maedel hinter dem Tresen alles brav in die Kasse ein und kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass alles zusammen 795 Yen kostet - gut gemacht !!!! Ich greife in meine Hosentasche und lege 8 x 100 yen Muenzen auf den Tresen - insgesamt also 800 Yen. Das Maedchen zaehlt das Geld und tippt dann den gegebenen Betrag in die Kasse ein. Leider vertippt Sie sich und aus 800 Yen werden 8000. Kann ja passieren. Nun kommts aber.
Das intelligente Stueck gibt mir doch tatsaechlich auf 8000 Yen raus!!! Sie greift also in die Kasse und zaehlt zunaechst auf die naechsten vollen Tausend yen raus....205 Yen. Als Sie zu den Scheinen greifen will, merkt Sie selbst, dass etwas komisch ist (zu diesem Zeitpunkt hat auch Sie bemerkt, dass man mit 8 Muenzen in Japanischer Waehrung niemals 8000 Yen erreichen kann, da die groesste Muenzeinheit 500 Yen sind). Sie schaut etwas verdutzt in die 5 Yen Schale, zoegert, schaut nochmal zu den 10 Yen Muenzen, schaut mich an und gibt mir dann die 205 Yen. Voller Stolz wartet Sie, dass ich nun gehe, denn schliesslich hat Sie mir ja fein rausgegeben. Leider etwas naiv zu glauben, dass ein Auslaender da die Klappe haelt.
" Jetzt redet der auch noch der Idiot....auch noch auf Englisch
"It is a little bit too much, I expected only to get 5 yen".
Sie schaut verdutzt, grinst mich an, nimmt das Geld zurueck und geht schnell in den Nebenraum.

"Kluges Maedel" dachte ich mir. Die holt jetzt bestimmt einen englischprechenden Kollegen.
Nach 15 Sekunden steht Sie wieder da - mit einem Taschenrechner in der Hand. "Taschenrechner????" - wozu denke ich mir, gebe mir die Antwort aber gleich selbst "Ahja, Sie korrigiert den 8000 Yen Betrag der Kasse."
Tatsaechlich gibt Sie 8000 in den Rechner ein. Als Sie gerade das minus Zeichen druecken will, tippt sie mehrmals auf die delete-Taste und korrigiert die Eingabe wie folgt:

1. 800
2. -
3. 795
4. =

Sie hat also wirklich 800-795 = 5 ausgerechnet. Mich hauts um. Wer haette es gedacht, es kommt doch tatsaechlich 5 raus!? Wahrscheinlich hat Sie sich noch gedacht " Wie hat der Gaijin das vorhin nur so schnell ausgerechnet - der hat doch gar keinen Taschenrechner!!"

Sie grinst, greift in die Kasse, gibt mir 5 yen und freut sich, dass es so ehrliche Gaijins gibt. Ich freue mich auch, denn nun weiss ich, dass der Autor recht hat:

Denn wenn man unter extraterrestrischer Intelligenz den IQ dieser Dame als Durchschitt ansetzt, dann hat der Kollege mit Sicherheit recht. Unter diesen Umstaenden wird man sehr bald solch eine Form der Intelligenz, nicht weit von unserem Planeten finden, vielleicht in Form eines Hirschkaefers, der gerade dabei ist das 1x1 zu verstehen...

Naja, huebsch war Sie ja....

MR

Musculus Gluteus Maximus

Genau da steckte heute morgen meine Hand im ABARTIG überfüllten Zug und ich war ab Tama Plaza, also genau noch 25 Minuten lang in diesem dämlichen "Halb"Express, nicht in der Lage, mich aus dieser doch sehr misslichen Lage zu befreien da so eingeklemmt, dass ich meine Arme keinen Zentimeter mehr bewegen konnte. Zeitweise wurde einem sogar der Brustkorb so zusammengequetscht, wenn dieser "/&%!!-Zug gebremst hat und ca. 100 Japaner gegen einen fielen, dass ich mich fühlte wie Streisand in Yentl (für Filmbanausen. "jüdisches Mädchen will studieren, darf aber nicht da Mädchen, bindet sich die Brust ab und verkleidet sich als Mann").

Im eigenen Musculus Gluteus Maximus eingeklemmt zu sein, wäre öffentlich ja schon schlimm genug, aber die Hand fast eine halbe Stunde lang nicht von einem fremden Hintern wegzukriegen, ist schon ein sehr befremdliches Gefühl. (Ganz zu schweigen davon, dass japanische Männer eigentlich gar keinen haben... aber lassen wir das...).
Aber ich möchte ja gar nicht wissen was der Typ vor mir eine halbe Stunde lang gedacht hat!! (HOHO!)

Im Nachhinein könnte ich eigentlich Tränen lachen, wenn ich daran denke...
Aber ich fands - kurz vor der Klaustrophobie - heute morgen so schlimm, dass ich mich entschieden habe, morgens lieber den Bummelzug zu nehmen anstatt mir das jetzt 3 Monate lang jeden Tag anzutun. Da kann man wenigstens mal die Hand heben, seis um sich ans Hirn zu langen, wenn man unglaubliche Dinge beobachtet oder sich einfach mal lapidar den i-Pod in die Ohren zu stopfen....

Und was haben wir gelernt? --> Gehe morgens immer mit erhobenen Händen in den Express!

2. Runde!

Heute war der erste Tag des zweiten Semesters. Obwohl ich schon seit einigen Jahren morgens vor 11 00 einfach zu nichts zu gebrauchen bin, habe ich mich mutig im Morgenkurs eingeschrieben. Das hat einmal den Vorteil, das man auch noch was vom Leben hat da 12 30 der heissgeliebte Gong schlägt (gleicher Ton wie in der Grundschule... man wird ganz sentimental, wenn man das hört) und zudem sieht man auch mal Tageslicht...

Leider haben die werten Nasskappen, die für die Einteilung zuständig waren, meine Bitte nach Morgenunterricht (die mündlich auch bestätigt wurde) letztendlich erfolgreich ignoriert und mich auf der Liste in den Nachmittag gesteckt. Da hab ich dann einfach das gemacht was eigentlich am widerlichsten ist, aber immer funktioniert: einfach einen Japaner darauf ansprechen und so lange im Raum stehen bleiben bis sie nachgeben denn irgendwie ist ihnen so was so peinlich, dass sie es nicht schaffen, nein zu sagen (funktioniert auch, wenn man das Ausstellungsstück im Möbelladen haben will). Aber war in diesem Fall ja auch nicht meine Schuld. Also: 1,76m - Fels in der ca. 1,50 m - Brandung gespielt bis man mich murrend (seeeehr unjapanisch) zu einem Klassenzimmer gebracht hat und mir (nochmals seeehr unjapanisch) ziemlich unfreundlich zu verstehen gegeben hat, dass das eine Ausnahme sei und ich da nicht bleiben darf.

Nun ja... Sie können ja gerne versuchen, mich samt Stuhl an dem ich mich kreischend festkrallen werde, aus dem Raum zu tragen :-)

Als Alternative wurde mir angeboten, dass ich ja eine halbe Stufe zurück in eine andere Klasse dürfte. Klar, ich lern mir für den Abschlußtest einen Wolf und fang dann wieder von vorne an...

Der erste Tag wurde also in der neuen Klasse AM MORGEN verbracht. Erster Eindruck: positiv!
Hab zwar meinen alte-Leute-Tisch nicht mehr, aber dafür lustige Taiwan und Korea-Jungs und zwei der Lehrerinnen, die ich bisher in den Privatstunden "geniessen" durfte (nicht ironisch gemeint!! sehr gut!!).

Also auf ein Neues, wa?!

PS: Falls ich jemals darüber geklagt habe, dass abends die Den-En-Toshi-Line zu voll ist: bitte vergessen... Morgens ist sie doppelt so voll und ich habe mit meinen Hüftknochen mehrfach fast Kiefer ausgerenkt (tja.. so ist das halt bei enormen Größenunterschieden) weil diese Salary-Jungs dermassen reindrängeln, dass man sich vorkommt wie beim Vollkontakt im Kampfsport (apropos.. hab immer noch kein Dojo für Taekwondo gefunden...)...

Ach herrje...

... es war ja Ostern! Als Ungläubige hatte ich das die letzten Jahre immer nur an den Schoko-Osterhasen erkannt... Aber die gibt es hier nicht.

Was mich eigentlich wundert, denn die Japaner kopieren sonst so ziemlich alle Festivitäten... Am St. Patricksday wird ja sogar (danke für die Info, tabibito) der Tokio-Tower mit einem zarten Grün beleuchtet... Ganz zu schweigen davon, was man aus dem bekloppten Valentinstag so alles machen kann...

Dieses Jahr hab ich es also nur bemerkt, weil ich Ostergrüße aus Deutschland bekommen habe... deren Bedeutung nur langsam in mein dementes Hirn sickerte...

Also ich bin ja vielleicht in mancher Augen feiertagstechnisch äußert unsensibel, aber das Einzige was ich vermisst habe, waren die Nougat-Eier von Lindt :-)
Hätte ja ruhig mal jemand was schicken können... Mensch...

Und wieder mal Erheiterndes aus der Welt der Suchwörter

Und wieder mal will ich es keinem vorenthalten worüber (zumindest) ich mich hin und wieder köstlich amüsieren kann... Nämlich: welche Suchwörter geben Menschen in Google ein und landen dann auf unserem Blog...

Mein Favorit derzeit Nr. 5:

Fällt euch übrigens...

... im Video was auf?

Fast alle Autos sind weiss...
In Japan gilt Weiss als Farbe der Reinheit und Klarheit – laut einer Studie von BASF wählen 27 Prozent aller Autokäufer im Land der aufgehenden Sonne diesen Ton...

Nichtsdestotrotz ist mein Traum weiterhin ein komplett restauriertes, rostloses (wird also ein Traum bleiben...) Karmann Ghia Coupé in KNALLROT... :)

Endlich...

... hab ichs mal geschafft, einen der so unjapanisch lautstarken Wagen mit der Kamera zu erwischen... wenn auch leider nur durchs Fliegengitter...
Normalerweise sind das Einzige, das man in unserem Viertel hören kann die vorbeifahrenden Autos. Oder nachts auch mal die hormongestörten schreienden Katzen.

Da denkste an nichts Böses... und dann gehts los...



Normalerweise hat man in Azamino die Wahl zwischen dem Elektromüllsammler und dem Wäschestangenverkäufer... Neuerdings kommen aufgrund der Wahl (habe bis dato noch nicht herausfinden können was für eine genau das eigentlich ist... vielleicht sollte ich unsern Nachbarn, den Politiker mal fragen, der hat sein Wahlplakat am Hauseingang (!) nämlich kürzlich gewechselt.. scheint also involviert zu sein...) allerdings noch die proletenden Propagandawagen hinzu. Ich hoffe stark, auch davon einen zu erwischen da es für das Gaijin-Auge einfach was hermacht... Man kennt es so halt nicht...

Zu schade, dass man nichts verstehen kann... Womöglich rufen Sie grad immer vor unserer Haustür dazu auf, alle Gaijins aus dem Land zu schmeissen ;)

Folterkammer

Für die, die wissen wollten warum sie die letzten 3 Monate so wenig E-Mails bekommen haben und wo ich gesteckt habe...

... hinten links ums genau zu nehmen... am einzigen Tisch für alte Menschen :)

Pokémons Kumpel...

... auf unserem Balkon...

Ob ich halluzinogene Pilze geknabbert hab? Nö.

Man erinnere sich bitte an folgenden Post von letztem Sommer und möge ich nochmals das Video zu Gemüte führen:
http://nippon-insights-of-two-gaijins.blogspot.com/2006/10/wackeldackel.html

Letzten Donnerstag begab es sich, dass ich und noch ein paar Masochisten aus der Schule sich in Shibuya beim Brasilianer den Wamst vollgeschlagen haben und irgendwann kam es - wie es halt so ist, wenn Menschen wie ich, die zu lange als einzige Frau in einer reinen Männerateilung gearbeitet hat und deren verbal verarbeitete Äußerungen alles andere als östrogengeschwängert sind - natürlich irgendwann zu Gesprächen über widerliche Erlebnisse und eklige Tiere weltweit.

Da musste ich natürlich nochmal unsere grünen Widerlinge aus der Schublade der Japan-Erlebnisse herausholen... Konnte auch mächtig Eindruck schinden (obwohl die Maden in der Kopfwunde des anderen Erzählers auch ziemlich was hermachten). Das Beweismaterial wurde dann per Email an die anderen geschickt und siehe da... Was bekomme ich als Antwort vom Australischen Zocker (für Leser über dem Lebensalter von 10 Jahren und schon verheilter Akne: "Menschen, die Computerspielen verfallen sind" ? (Ich muss erwähnen, dass es uns bis heute noch nicht gelungen war, herauszufinden wer die grünen Jungs eigentlich waren):

"Oh my god you have Caterpie in your grasp and you let him go! Don't you know you have to catch them all? (theme song from pokemon cartoon).

It's Caterpie! Uli was supposed to catch him and become a pokemon master! :("

grüner Kerl 1

grüner Kerl 2

grüner Kerl 3

Tja, Leute...man lernt nie aus!

Taiko, die zweite

Hier das angekündigte Bildmaterial...

Ich kann nur nochmals betonen: Tickets für die Deutschlandtour japanischer Trommler kaufen! Es lohnt sich!





























































































Ich frage mich beim Blick aufs Publikum gerade ernsthaft, wie wohl das Gefühl ist, im Sommer wieder nur von rundäugigen Langnasen umgeben zu sein... ;)

Geheimwaffe

Während der Schul-Hanami wurde übrigens eine angebliche Wunderwaffe gegen den Verfall älterer Frauen präsentiert... Von wegen kein Hintern auf Höhe der Kniekehle und so...
Ihr könnt euch ja denken, wer aus Gründen der Evaluation die Tüte leer gefuttert hat :-)