Wednesday, February 28, 2007

Aktueller Zwischenstand

Nachdem aus aktuellem Anlass die Frage nach meinem Zustand (zur Abwechslung netterweise mal nicht nach meinem Geisteszustand) dann doch im Fragen-Meer dominiert, dokumentieren wir die ganze Chose doch einfach mal mit einem Bild:
















Nachdem ich die Hoffnung auf Selbstheilung durch das Opfern von Jungfrauen und Hühnern dann doch aufgegeben habe, wollte ich auf Anraten meiner Nachbarin heute morgen zu ihrem Arzt, der - meine Muttersprache beherrschend - am Telefon aus irgendwelchen Gründen Scharlach (!!!) diagnostizierte, das meine Kinder (WER???) wohl aus der deutschen Schule (HÄ???) mitgebracht hätten und wollte sich von seiner Theorie auch nicht mehr abbringen lassen.
Da dieser heute aber keine Zeit mehr hatte, wollte ich MIT MEINEM SCHARLACH (WAS???) ursprünglich morgen hingehen und mal schauen ob wir seine Diagnose nicht in Richtung Grippe schieben können ABER plötzlich klingelte das Telefon und meine andere Nachbarin, die durch die Buschtrommeln von meinem Zustand gehört hatte, bot sich an, mich abzuholen und mit mir als Dolmetscherin zum nahegelegenen Arzt zu fahren (3 Minuten um die Ecke... unglaublich was es in Azamino alles gibt - man muss es nur wissen - ich wär jetzt wieder 1 Stunde zum anderen unterwegs gewesen).

Auf alle Fälle hat dieser Arzt Scharlach erst gar nicht erwähnt und hat mich mit Dingen versorgt, die auf dem Foto mengenmäßig zwar leicht übertrieben aussehen, mich aber endlich wieder auf die Beine bringen sollen.

PS: Ich hab auch Atemschutz-Masken verpasst bekommen... Das war von Anfang an mein Traum... Endlich auch eine von ihnen zu sein...

Friday, February 23, 2007

PS:

Schule ist heute somit ein Ding der Unmöglichkeit.

Die Regelung gibt vor, dass man sich frühmorgens telefonisch dort abmeldet und erklärt warum man nicht kommen kann. Damit das nicht zu einfach ist, haben sie einen bösartigen japanischen Schultrick eingebaut: sie weigern sich, mit Dir am Telefon auch nur ein Wort Englisch zu sprechen (so zumindest bei mir) ;)
Heissa... was für ein Spass! Ich möchte echt nicht wissen wie sich meine Ausführungen für einen Japaner angehört haben - womöglich habe ich einen Vokal verwechselt und sie sind jetzt der Meinung, dass ich eine bösartige Geschlechtskrankheit an mir rumtrage oder schon tot bin (und aus dem Jenseits zu ihnen gestottert habe)...

Thursday, February 22, 2007

Selbstmitleid

3 Wochen Strohwitwe ... und was kriegt man mitgebracht, wenn der Gütste endlich wieder im Türrahmen steht? DIE DEUTSCHE GRIPPE

Auf diese Art und Weise konnte ich endlich mal wieder ein halbstündiges "Schwätzchen" mit der halben Belegschaft des Drogeriemarkts halten...
Schon immer wieder amüsant, wie man merkt, dass der schwarze Peter (also ICH, der Gaijin) nach der Bitte um Hilfe bei der Hieroglyphenentzifferung der Medikamentverpackungen panisch von einem Mitarbeiter zum anderen geschoben wird bis dann endlich der Fels in der Brandung erscheint (Englisch: Stand 5. Klasse und zwar da als Englisch erst ab der 5. unterrichtet wurde) und sich (unsicher) lächelnd meiner annimmt.
Das alles erscheint absolut nicht unfreundlich - geholfen wird immer und immer freundlich. Man gerät halt ins Träumen, wenn man daran denkt, dass man ein paar tausend Kilometer weiter eigentlich nur 2 Minuten für den gesamten Einkauf gebraucht hätte.

Jetzt schaun wir mal ob die Tabletten einfach nur die Qualität von LSD aufweisen (alles so schön bunt hier) oder tatsächlich gegen Halsschmerz, Husten und den kläglichen Rest ankämpfen... Man weiß hier ja nie welche Intensität die Over-The-Counter-Mittelchen hier haben...

Im Falle es zu Ausschreitungen unter Grippemitteln kommen sollte, wird selbstverständlich Bildmaterial geliefert...

Wednesday, February 21, 2007

Trends II

Vorsicht, es wird mal wieder lecker...

Wie schon erwähnt, herrscht auch in Japan momentan Erkältungszeit. Praktischerweise gibts in Japan einen Mundschutz für solche Zwecke um a) andere nicht anzustecken und b) selbst nicht angesteckt zu werden. Vergleicht man die Statistiken Deutschlands bezüglich Fehlzeiten durch Krankheit und die Japans, muss man zugeben, dass - auch wenns bescheuert aussieht - eine solche Maskerade sinnig ist.

( Als i-Tüpfelchen gibts übrigens für "unter" den Mundschutz auch noch Nasentampons damit die Sekrete (man kann sich mit dem Ding im Gesicht ja nicht die Nase putzen - und pfui, in Japan sowieso nicht, denn das gehört hier zu den "do not's") einem nicht irgendwann übers Kinn laufen. )

Zurück zum Thema: es ist Erkältungszeit.
Erst dachte ich, dass es halt einfach zum sonstigen Verhalten meines Lieblingskollegen in der Japanischklasse gehört, sich (neben dem Fingernägelkauen mit den Backenzähnen - man bedenke wie weit man für so etwas den Mund aufmachen muss, um das zu schaffen) hingebungsvoll in der Nase zu popeln und die Jagdtrophäe nach inniger Betrachtung in den Mund zu schieben...

Aber nein!

Das scheint hier ebenso wie das lautstarke Sekret-durch-die vordere-Stirnhöhle-zu-ziehen (siehe Beispiel) ein echter Trend zu sein.
Ich hab noch nie im Leben so viele öffentliche Nasenpopler gesehen wie in Japan - und vor allem derart viele in Anzug mit Krawatte!!

Unglaublich! Und enorm angenehm zu beobachten, was diese Hände in der U-Bahn so alles anfassen, wenn sie mit der "Hervorbringung", der "Analyse" und der "Vernichtung" fertig sind...

Und mindestens ebenso unglaublich, dass ich gerade zu diesem Thema einen Link bei Wikipedia gefunden habe! Von wegen... fernöstlich und so... HA!

Tuesday, February 20, 2007

Trends

Wer in Tokio lebt und sich im Laufe des Lebens einen eigenen Stil zugelegt hat, hasst irgendwann aus verständlichen Gründen Louis Vuitton - man hat das einfallsloseste Muster aller Zeiten nämlich STÄNDIG am angewinkelten Arm einer Japanerin vor sich. Wer hingegen gerne konform geht und die gleiche Tasche wie Millionen andere durch Tokio trägt, liebt Louis Vuitton.

Stellt sich anderen wie mir das Nackenhaar, sobald er auf der Omote Sando auf Höhe des Louis Vuitton Ladens vorbei schlendert, wird er eventuell folgenden Bildern ein Grinsen abgewinnen können, die ich per Handy am Wochenende (daher die hervorragende Bildqualität) einfangen konnte:




















PS: Pics for you, Kira!!! :-)

Saturday, February 17, 2007

Das SchlafenGE(h)N

....ich stehe ja kurz vor der Verleihung des Nobelpreises in der Medizin...zwar bin ich Ingenieur von Beruf, aber die interkulturelle Erfahrung, die ich hier in Japan sammeln darf, hat mein Fachwissen enorm erweitert. Ich bin jetzt auch Biologie und Mediziner und scheue mich auch nicht vor unbekannten Fachthemen, die es noch zu erforschen gilt. Genauer gesagt forsche ich nach einem Gen, dem SchlafenGEN.

Als ich in Japan ankam, wollte ich von Biologie noch nichts wissen. Mein Interesse galt nur der Sprache und der Kultur, der Arbeit und dem Land. Doch dann machte ich eine Beobachtung, die mich gefangen hielt. Eine Beobachtung, die mich faszinierte. Es war in der U-Bahn, mitten am Tag. Mir gegenueber sassen lauter Japaner. Im Gang, dicht gedraengt, ebenfalls ueberwiegend Japaner, dazwischen 1-2 Gaijins. Es gab dort Leute, die lasen ein Buch, andere hoerten Musik, wieder andere spielten mit dem Mobiltelefon. Als die Tuere schloss und die U-Bahn beschleunigte, schlossen beinahe alle Japaner gleichzeitig die Augen. Zunaechst dachte ich, dass alle beten wuerden, damit auf der Fahrtstrecke nichts passiert. Doch als der Kollege neben mir mich mit seinem Kopfkissen verwechselt hatte, wurde mir klar: die schlafen alle.

Was war geschehen?? Gab es etwa wieder einen Giftgasanschlag einer radikalen Sekte?
Ich drehte meinen Kopf nach links und sah, dass die 2 Gaijinkollegen weiter munter Loecher in die Luft starrten. Giftgas konnte also nicht die Ursache sein.
"Sangenjaya desu" sagte die freundliche Stimme durch den Lautsprecher. Sangenjaya ist die erste Station auf der Denentoshi-Line mit dem Express von Shibuya nach Azamino. Als ich mich umschaute, war ich ueberrascht. Alle Japaner hatten die Augen wieder auf und der Kollege neben mir hatte ebenfalls bemerkt, dass mein rechtes Schluesselbein nicht sein heimisches Reiskissen war.
Wieder beschleunigte die Bahn und es dauerte wieder kaum 5 Sekunden, bis auch beinahe der letzte Japaner wieder die Augen geschlossen hatte. Der Kollege neben mir wusste zwar inzwischen, dass eine Gaijinschulter kein Reiskissen ersetzen kann, er hatte es aber trotzdem vorgezogen, mich wieder zu beanspruchen anstatt den Kopf frei baumelnd zu positionieren.

Ich fragte mich:
Woran liegt das, dass Japaner in U-Bahnen einschlafen, kaum dass die Tueren geschlossen sind
? Woran liegt das, dass Japaner im Tiefschlaf Buecher, Handys, MP3 Player und die teure Louis Vuitton Tasche in den Haenden halten, ohne dass irgendetwas zu Boden fallen wuerde??
Woran liegt das, dass keiner der Schlafenden seinen Endbahnhof verpasst, sondern genau rechtzeitig aufwacht - obwohl ihn niemand weckt?

Liegt es an den Sushi? Liegt es am Reis? Oder gar an der Sojasosse??
Warum kann ich das nicht? Warum nicht die 2 Langnasen dort drueben??

Mir war ploetzlich klar, es muss an den Genen liegen. Was uns Gaijins fehlt ist das SchlafenGen. Es kann nur so sein, dass die Erbmasse eines Japaners ein Chromosom mehr enthaelt, das diese Eigenschaft vererbt. Woran sonst soll es liegen, dass Japaner immer und ueberall schlafen koennen. Selbst als Beifahrer auf einem Motorrad, wie ich erst kuerzlich bei Omote-sando gesehen habe.

Ich bin mir nun sicher. Von GENeration zu GENeration wird diese Eigenschaft vererbt. Und GENerell gilt fuer alle Japaner, dass die GENiale Eigenschaft der beschleunigungsgesteuerten Muedigkeit GENau dazu fuehrt, dass alle Japaner in Strassenbahnen schlafen. AusGENommen derer, dessen Mutter oder Vater westliche Gene in sich traegt. Das sollte man den Herren von der Zeitung mal mitteilen:
http://www.nachrichten.at/weltspiegel/452122?PHPSESSID=e



Ich werde wohl meine Dissertation bald vollstaendig haben. Nur eines muss ich noch verstehen:

Weshalb alle Japanerinnen auf hohen Absaetzen GE(he)N und sich in der S-Bahn SchminkGEN.

Jetzt is aber GENug.

MR

Friday, February 16, 2007

女 の 人 - Zone

Männer und sonstige zart beseitete Individuen: NICHT WEITERLESEN

Christoph und Broschimuschi: kein Problem


Bevor man nach Japan auswandert, bekommt man von allen Seiten herrliche Tipps zum Thema "was packe ich alles in meinen Seefracht-Container". Da man eher selten einen solchen Schritt vollzieht, hat man natürlich keine Ahnung bezüglich Wahrheits- und Realitätsgehalt und packt zu 70% Dinge ein, die sich jetzt hier stapeln und man gottfroh ist, wenn Sie irgendwie aufgebraucht sind oder bei einem Erdbeben zu Bruch gehen.


So hat Frau u.a. auch 1 Tonne Tampons importiert. Seit gestern muss ich bei Letzterem sagen: G-O-T-T-S-E-I-D-A-N-K
Denn a) sind die in Japan eine Seltenheit (zumindest mengenmäßig im Vergleich zu den Alternativprodukten) da die Japanerinnen eher auf die andere Variante zu stehen scheinen (wahrscheinlich machen Tampons wie die Pille unheilbar krank) und b) -->
gestern musste auf das Japan-Produkt zurückgegriffen werden.

Erst mal ist man plötzlich
wieder 12 und hat eine Einführhilfe aus Plastik in der Hand, was hygienisch gesehen natürlich eine tolle Sache ist, aber leider weiss man aus Sichtschutzgründen somit auch nicht mit was man da eigentlich gerade herumhantiert - das weiss man dann spätestens ein paar Stunden später... (...).

Schon mal einen Rochen gesehen?!


















Daß dieser Blog mittlerweile von zu vielen Leuten frequentiert wird, die meinen Humor nicht verstehen könnten, sehe ich von weiteren Vergleichen vor und nach Flüssigkeitsaufnahme ab. Ich kann nur soviel sagen: Mädels, macht euch auf was gefasst, wenn ihrs ausprobiert...


Thursday, February 15, 2007

Gestern...


... gabs die Ergebnisse der Zwischenprüfung...


100 = volle Punktzahl... --> 99 = der Stress hat sich gelohnt...







*Ende der Selbstbeweihräucherung*


Hmmm...

Vor einiger Zeit habe ich in diesen Blog ein kleines Tool implementiert, das die Besucherzahlen etc. dokumentiert... Man will ja schließlich wissen ob man Monologe hält, oder ob unsere Verbalergüsse von anderen gelesen werden...

Zudem werden über dieses Tool auch einige andere Dinge dokumentiert: so zum Beispiel die Haupt-Schlagwörter mit denen Besucher über Google zufällig auf unseren Blog gestossen sind...

Also zumindest ICH habe gerade bei Punkt 5 Tränen gelacht... :-D

Wednesday, February 14, 2007

Halbzeit

Heute war "Paato Tesuto" (Part Test), soll heissen, der Stoff der ersten Hälfte des Semesters ist durch und wurde abgeprüft. Mitglieder der höheren Semester an diesem Institut werden wahrscheinlich nur müde lächeln können, wenn sie daran denken, aber ich fand es schon recht heftig, wenn man bedenkt wieviel Stoff die Herrschaften in eineinhalb Monate gesteckt haben...
Ende März folgt der "Unit Testo" in dem das komplette Buch abgefragt wird...

An der Schule gibts für meine Stufe (bloody beginners) recht interessante Regeln:

- schaffst du den Part Test nicht, zahlst du 500 Yen Strafe und musst (darfst) ihn wiederholen
- schaffst du ihn wieder nicht, darfst du für den Unit Test und das nächste Semester nicht antreten, darfst aber - zumindest in meiner Stufe - weiterhin am Unterricht teilnehmen bis das Semester zu Ende ist
- schaffst du den Part Test, aber den Unit Test nicht, darfst du zwar ins nächste Semester, wirst aber auf Kapitel 16 zurückgestuft (das erste Buch hat 25) und musst den Stoff ab diesem Kapitel nochmal wiederholen
- schaffst du den Part und den Unit Test, darf man ins nächste Semester, fühlt sich kurzfristig vielleicht ganz gut, vergisst dann aber wahrscheinlich spontan 50% des Stoffs nach spätestens 2 Wochen...

... und gar wahrlich... wenn ich dran denke, wie sie heute den Stoff vom neuen Kapitel 16 in einer Stunde mal kurz durchgezogen haben - ungefähr der Stoffumfang, den man früher an der Schule z.B. in Englisch in 2 bis 3 Wochen durchgerummst hat - da fragt man sich, ob es nicht das Beste ist, durch den Unit Test zu fallen um dann nochmal in Ruhe ab Kapitel 16 alles anschauen (und eventuell auch behalten) zu können...

Ich bin gespannt wie lang mein dementes Hirn das alles noch aufsaugen kann! ;)

ABER: es macht immer noch Spaß! (Masochismus?)

Monday, February 12, 2007

Hanko

Da dieses Wochenende primär aus Kinofilmen und (LECKER) Essen bestand dessen Ingredenzien die werte Leserschaft wahrscheinlich zu Tode langweilen würde (auch wenns lecker war - ein Hoch auf B&Bs Kimchi-Nabe!!!) und sonst - außer den alltäglichen japanischen Eigenheiten - nichts passiert ist worüber ich ausgiebig lästern könnte, gebe ich doch einfach mal mit unseren Hankos an und gebe somit zur Abwechslung mal neutrale landesspezifische Informationen weiter...

Wat n das?

Ein Hanko ist ein Stempel (Siegel), der hier in Japan - ist er registriert - sozusagen als offizielle Unterschrift fungiert, wenn man Geschäfte abschließt. Letztendlich beschreibt das Wikipedia aber viel detaillierter daher empfehle ich folgenden Link.

Entgegen den Gerüchten, die man zu Anfang des Aufenthalts um die Ohren kriegt "man braucht diesen Stempel für alles - Bankkontoeröffnung, Autokauf,... - sehr sehr wichtig", stellt man dann schnell fest, dass dem nicht so ist - man kann auch weiterhin handschriftlich unterschreiben. Unterschreibt man allerdings einmal handschriftlich, muss man alle Dokumente in Folge dann auch so signieren und nicht z. B. plötzlich stempelwedelnd in der Bank stehen.

Aber da wir japanische "Kleinigkeiten" lieben, haben wir uns beide einen zugelegt und schaffen es vielleicht noch in diesem Leben, ihn auch zu registrieren :) Ansonsten werden wir bei Korrespondenz gen Deutschland auch weiterhin zur Verwirrung deutscher Ämter neben die Unterschrift auch noch den Hanko setzen. Alte schwäbische Weisheit "was zahlt isch, wird au gnutzt"... :D

Auf dem Hanko prangt in voller Katakana-Pracht (von mir aus der Teil der japanischen Sprache, der spontan abgeschafft werden dürfte - nieder mit den Anglizismen! Gerne in jeder Sprache!) der Name des Besitzers (FISSCHAA URURIKE):













Hanko-Case mit Stempel (in diesem Fall aus Holz - man kann aber auch gerne 200 EUR für eine Aluminiumverson ausgeben), hinter der weissen Klappe verbirgt sich das Stempelkissen mit roter Tinte)
Daneben: mein in Katakana verunstalteter Name

Friday, February 09, 2007

APPLE

Mein Göttergatte und ich haben ein Herz für Apple. Seitdem wir in Japan sind, sowieso. Soll heissen, wir sind technisch gesehen sozusagen auf dem aktuellen Stand.

Nur leider ist kürzlich nach langem Leiden unsere iSight verreckt daher wars mal an der Zeit, den Shibuya Apple-Store aufzusuchen.

Nachdem ich mich schon nach 2 Minuten im Store in eine 1-Terrabyte-Festplatte und ein MacBook Pro verliebt habe, löste ich mich schweren, blutenden, schmerzenden Herzens und bahnte ich mir den Weg durch ein riesige Ansammlung an Geeks zum sogenannten Reparaturzentrum - ein Raum, der eigentlich eher an eine Chill-Out-Lounge erinnert...
Ich habe keine Ahnung ob es in Deutschland solche Apple-Stores gibt, aber der in Shibuya hat mich ziemlich beeindruckt. Schon allein deshalb, weil ich mich in Deutschland - ursprünglich aus der IT-Branche stammend - ja desöfteren am Service der Computerbranche erfreuen konnte und so meine ganz eigenen Erfahrungen (auch hinter den Kulissen) habe... (...)

Zusammenfassung:

Kunde = defektes Produkt

Kunde = hat die Wahl zwischen 3 verschiedenen Anlaufstellen - je nach Produkt

Einen Termin für eine "Audienz" kann er entweder übers Netz buchen, oder vor Ort an diversen Workstations. Dann bekommt er Termin und Uhrzeit und kann zu diesem Zeitpunkt dann vor Ort seine Leiden an den Fachmann weitergeben. Und der a) hört zu, b) macht sich sofort dran, das Problem zu lösen und c) nimmt sich alle Zeit der Welt.

Und das absolute Sahnehäubchen für mich ollen Musikfetischisten ist dann auch noch, dass fast täglich eine Band live vor Ort spielt.

Man muss nicht lange raten um zu wissen wo ich mich jetzt öfters rumtreiben werde... Je nachdem welche Band grad spielt (Jamie Cullum war da auch schon - KREISCH), täusche ich auch für nen guten Sitzplatz eventuelle iPod-Krankheiten vor :)

Deutsch

Es ist im Ausland ja immer das Gleiche: sobald Dein Gesprächspartner - der eine andere Nationalität hat - hört, dass Du aus Deutschland kommst, ereignen sich spontan zwei Dinge (zumindest im Normalfall):

1) Das Gesicht erhellt sich "Echt, kein Ami?" ;)

2) Es werden Dir Deutschbrocken entgegengeschmissen, die irgendwann mal gelernt wurden. Das sind normalerweise "Hallo", "Guten Tag", "Danke", "Wie geht es Dir?", "Ich liebe Dich", "Oktoberfest", ...

Mein Schwedischer Schul-Kollege, der gestern wie immer mit mir Schwedisch sprechen musste, hatte auf die Frage nach seinen Deutschkenntnissen mal eine ganz andere Variante parat, nämlich:
"DEINER MUTTER HAT EINER GROSSEN PIMMELKOPF"

Na? Ist das nicht mal kreativ?! :-D

Wednesday, February 07, 2007

Ein mir unerklärbares Phänomen...

... lief gerade mal wieder im Dunkeln an mir vorbei.

Ich hatte ja schon mehrfach erwaehnt, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an Japanerinnen sich mittels Cremes die Haut bleichen. On Top gibt es vor allem im Sommer ein großes Angebot an Gesichts-, Arm-, Hand-, Hals- bzw. "Alles was so aus den Klamotten rausschaut"-Schutzmassnahmen aus diversen Textilien, Huete mit riiiesigen Schildern et cetera pp. Hardcore-Sonnenhasser tragen auch immer einen (meistens) rueschenbesetzten Schirm mit sich herum, der beim kleinsten Sonnenstrahl sofort in Aktion gebracht wird. (Irgendwie schon sehr amuesant, wenn man bedenkt welches Symbol die japanische Flagge schmückt - und eine Nation schmueckt eben jene ja meistens mit irgendwas was ihnen am Herzen liegt... Ansonsten wär das ja so als ob ich meine persönliche deutsche Flagge ab sofort mit den Visagen der Band Tokyo Hotel oder einem Foto der Krankheit Elefantiasis schmücken würde).

Nu gut... jeder nach seiner Facon... Ich war in den 80-ern selbst mal Anhaenger der Gothic-Szene und hab mein Gesicht in aristokratischem Weiss gehalten... (Da war allerdings die Pubertät im Spiel).

Was ich nun aber gar nicht nachvollziehen kann - um zurück zum Thema zu kommen - WARUM zieht sich jemand abends um 19 00 WENN ES BEREITS SEIT EINER STUNDE DUNKEL IST das Sonnenhasser-Outfit an?! Gerade hatte ich schon wieder die Begegnung mit der anderen Art - besagte Art hatte einen Sonnenschutz in ungefähr der Größe einer fliegenden Untertasse auf dem Kopp...

Sunday, February 04, 2007

Fragt mich doch...

... gestern der Frisör vor dem Abschneiden von ungefähr 2 Kilo Haaren tatsächlich, ob ich gern KAWAII oder COOL aussehen möchte... (und das ausgerechnet mir...)

Eigentlich verzichte ich gerne auf beide Varianten... Aber bei KAWAII hatte ich kurz das Verlangen, ihn mit seinem Lockenstab zu misshandeln... (wer mich kennt, weiss wie...)

Bevor jetzt wieder die Schreie nach optischen Fakten laut werden...
Bitteschön, hier ein aktuelles Bild ... wie man sehen kann, hab ich mich für saumäßig cool entschieden und habe extra den passenden Gesichtsausdruck vorm Spiegel im hässlichsten Badezimmer Yokohamas geübt... ;)




Friday, February 02, 2007

Mochitsuki

Heute gabs außer zwei bösen Japanischtests unserer sadistisch veranlagten Lehrer auch einen Event an der Schule:

"Around the start of each year, the local "matsuri-kai" comes to Naganuma and helps with making "o-mochi". This involves pounding a special type of short-grain rice with a large and heavy "kine" until it becomes a smooth paste. O-mochi are a traditional festival food."






















Ergo: spezieller Mochreis wurde unter Beigabe von Wasser mit riesigen Hämmern "gestampft" bis Mochi daraus wurde.

b.b. (before braces) mochte ich Mochi außerordentlich gerne... insbesondere die salzige Variante... aber den Genuss kann man - zugedrahtet - erst mal ad akta legen...



Das Ganze gabs dann mit verschiedenen Geschmäckern versetzt - dabei war natürlich auch Anko, ein rotes Bohnenmus, das auf mich ungefähr genauso wirkt wie mein Lieblingskollege im Japanischkurs... ;) (AAAAAAAAHHHHHHHHHHHH)
Manchmal denke ich, dass die Japaner einen riesen Spass daran haben, dieses Mus überall zu verstecken... Wie oft habe ich schon herzhaft in ein harmlos aussehendes Brötchen gebissen... um dann...

Als Gaijin sollte man - bevor man zum Nahrungs-Kritiker mutiert - auf alle Fälle drei Dinge probiert haben, um wirklich mitlästern zu können: Anko (siehe oben), Uni (Seeigel, der meiner Meinung nach farblich an Eiter und geschmacklich an ALT erinnert) und natürlich Natto (ich verzichte aus Rücksicht auf zarte Gemüter auf Vergleiche aus der Fäkal- und sonstigen Welt).
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