Sunday, July 30, 2006

Blaue Wiese...

Es gibt Dinge im Leben, denen muss man einfach ins Auge blicken. Auch wenn es schwer ist, auch wenn man nicht weiß was einen erwartet, auch wenn die Ungewissheit die Oberhand hat, dann muss man sich der Situation stellen wie ein Mann. So ging es auch mir heute morgen: Der Frisör stand auf dem Programm. Es ist Sonntag und die Haarpracht hat sich in den vergangenen Wochen leider etwas selbstständig gemacht. Es ist nicht so, dass ich unvorbereitet war - nein! Ich hatte mir vor der Abreise nach Japan noch einmal einen Haarschnitt verpassen lassen, der selbst bei den Marines als extrem kurz gegolten hätte. Mein Plan war folgender:
1. letzter Besuch beim Frisör meiner Wahl in Deutschland
2. extrem kurz schneiden lassen
3. nach Japan reisen und erst mal ca. 6 Wochen Zeit um sich einen guten Frisör raussuchen können

Ein guter Plan - hätte man Ihn konsequent umgesetzt. Bis Punkt 2 ist mir das auch sehr gut gelungen, nur bei Punkt 3 habe ich etwas geschlampt.

Es ist nicht so, dass ich hier noch keinen Frisör gesehen habe. Es gibt sogar einen direkt um die Ecke bei uns. Nur die Preise!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
8€ für einen Männerharrschnitt!!!!! Was soll das denn sein?????????? In Japan???????????
Für 8€ sagt Dir Dein Frisör in Deutschland nicht mal hallo, wenn Du zur Tür reinkommst.
Und hier wollen die mir für das Geld eine ordentliche Frisur machen????? Neeeeeeeeeeeeeee. Nicht mit mir. Nicht gleich beim ersten mal.


















Ich packe meine Frau ein und fahre nach Shibuya (das ist eines der Party/Szeneviertel in Tokyo). Wir schlendern so durch die Gegend, auf der Suche nach einen Frisör, der meiner Haarpracht würdig ist, als wir plötzlich vor einer blauen Wiese stehen. Ihr denkt jetzt sicher, ich wäre besoffen. Bin ich aber nicht, sondern das ist der Name eines Frisurenstudios in Tokyo:

"Blaue Wiese" sehr deutsch (auch wenn da kein einziger Europäer gearbeitet hat) - da gehen wir hin. Ich gebe zu, der Name klingt etwas unrealistisch, denn blaue Wiesen gibt es auch in Deutschland nicht, ist mir aber egal, denn das ist das Deutscheste was es hier an Frisör gibt. Und das mit der blauen Wiese kann ich denen ja auch noch nach meinem Haarschnitt erklären.

Ich habe einen Frisör gefunden - ein Problem gelöst. Aber eben nur eins, denn Problem Nr.2 folgt sogleich: Wie erkläre ich dem, was ich für einen Haarschnitt haben möchte????
Der nette Herr hat die Situation erkannt und kommt mit 2 Katalogen angespurtet.













Ich bin sehr erleichtert und auch gleich ernüchtert, als ich die Bilder betrachte. Fast alles Bilder mit Männern, die eine Mähne tragen, als wollten Sie in einen Stella Musical mitspielen. So kann man sich doch nirgends blicken lassen. Wer läuft denn so rum?? So ein Schnitt für mich?? Niemals!!!












Ich blättere und blättere. Lasse mir noch einen Katalog zeigen, versuche es mit Gestik und mit Worten:

"keep it as it is - just a bit shorter"
"here short - here longer" ich zeige dabei auf meine Schläfe und auf das Deckhaar.

Ich blättere also so vor mich hin, als mir plötzlich die Realität ins Auge stickt. Mitten im Haarkatalog entdecke ich das Bild mit dem Titel: "So wirst Du aussehen, wenn es Dir nicht gelingen sollte dem Herren zu erklären, welchen Haarschnitt Du gerne hättest".

Buuuuuääääääääähhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!
Ich will so nicht aussehen. Ich bin noch jung, frisch verheiratet. Ich möchte noch was von meinem Leben haben. Ich will nicht, dass mich meine Frau verlässt, nur weil der Kollege nicht verstehen kann, dass ich es an der Seite kurz haben möchte und das Deckhaar eben länger.

Plötzlich kommt Bewegung ins Spiel. Der Mann hat ein Bild gefunden, auf dem ein Japaner abgebildet ist. Er hat eine Frisur, für die man eigentlich keinen Frisör braucht, sondern wegen der man während der Fussball WM unter besonderer Beobachtung gestanden wäre und die man sich mit einem 5€ Aldi-Rasierer auch prima selbst in der Badewanne schneiden lassen kann. Aber immerhin, die Seite ist dort ja schonmal kurz, jetzt muss ich nur noch das mit dem langen Deckhaar klären.
Ich zeige also auf das Bild und deute auf meine Schläfe, den Daumen und den Ringfinger etwa o,5 cm auseinander. Dann führe ich meine Hand richtung Kopfoberseite und vergrößere den Abstand auf ca 3-4 cm und sage "here no so much". Der Frisör nickt und grinst. Ich grinse auch und finde mich ziemlich schnell vor einem Waschbecken wieder.
Soweit ähnelt das ziemlich der Prozedur bei einem Deutschen Frisör. Doch nun kommt der "Sawis(u) (=Service)". Dein Kopf wird zurückgelegt und der Frisör wäscht Deine Haare (auch das ist in Deutschland normal). Nur tut er das in Japan volle 10 Minuten und mit einer Flut von Handbewegungen, bei denen Du Dir nicht sicher bist, ob er nun die Haare waschen will oder ob der Dir nebenbei einen Zopf flechtet.
Zurück am Schneideplatz folgt Teil 2.: Kopf + Nackenmassage - Herrlich !!!!
Aber damit nicht genug. Der Herr fragt, ob ich den Sawis(u) des Hauses haben möchte: Eine Finger und Handmassage.
Nein ich möchte nicht.
Nun kommt der eigentliche Akt. Der Herr beginnt zu schneiden. Das macht er so vorsichtig, als sei er im ersten Lehrjahr. Das heißt aber nicht, dass er das nicht kann - keineswegs. Nein, der passt nur extrem auf, dass er nicht grob mit dem Kunden umgeht. Und so kann es sein, dass er an kritischen Stellen auch mal Haare einzeln abschneidet. Nach über einer Stunde ist er fertig. Er zückt den Spiegel und schaut verunsichert zu mir hinab. Ich nicke und grinse. Er grinst auch. Ich vermute er ist sehr erleichtert, dass er richtig verstanden hat - Seiten kurz oben lang, gut gemacht!!!.
Selbstverständlich werden wir nach dem Bezahlen nach draußen begleitet. Er verbeugt sich und ich bedanke mich: "domo arigato gozaimasu". Das ging ja nochmal gut.

MR

Friday, July 28, 2006

Der Elektromann und ich

Da ja in ungefähr 10 Jahren unsere Möbel, unsere Kaffeemaschine, unser Kühlschrank, unsere Waschmaschine und unser Trockner per Seefracht gen Nippon kommen, wärs ja nicht schlecht, wenn wir irgendwann mal 230 Volt im Haus hätten. Einen Anschluss mit 200 Volt der die Klimaanlage im Haus speist, haben wir schon aufgetan.

Warum denn das!?

Tja... Die japanischen Waschmaschinen waschen primär kalt (lecker) und um das etwas auszugleichen hantiert man dort in Sachen Waschmittel mit heftiger Chemie (meine Nachbarin hat schon eine Allergie davon getragen). Die Jura brauchen wir für unsere persönliche Entwicklung (man nennt es auch savoir vivre) und vom Kühlschrank konnten wir uns nicht trennen - wer schon draus essen durfte, weiss warum.

Unser Makler (ja, der schon wieder) hat mir heute einen Elektriker auf den Hals gehetzt, der sich das Haus mal anschaut und uns ein Angebot für die Verlegung der Kabel und Installation der deutschen Steckdosen machen wird. Was übrigens ein grosser Spass werden wird da japanische Vermieter jegliche Löcher in den Wänden verbieten und, wenn doch welche entstehen, alles renoviert werden muss - eigentlich brauchen wir also 2 Angebote: eins für die Elektrik und eins für die Renovierung.

Der hellgrüne Nippon-Elektriker hat eine geschlagene Stunde Japanisch mit mir gesprochen (erinnert ihr euch? - ich kann kein Japanisch) - und das Lustige ist immer wieder:
irgendwann versteht man was der Japaner will - zwar nicht seine Verbalitäten... aber irgendwie halt doch... vielleicht fühlt mans ja oder empfängt telepathisch übertragene Informationen :)

Thursday, July 27, 2006

Nichts Neues im Osten

Irgendwie passiert heut nichts... Vielleicht sollte man das "Loch" mal nutzen um hier das zu zeigen was ich in unserem neuen Heim am meisten hasse? ;)



















Wie kann man auf Europa verächtlich herabschauen, weil es keine Hochkultur ist und im gleichen Atemzug GOLDENE Türklinken, Schrankknöpfe und Licht-Anmach-Ketten in jedes japanische Haus hängen??


Naturlocken

Alle die keine haben, finden sie toll. Alle die welche haben, aber noch nicht in der Regenzeit in Japan waren vielleicht auch. Die anderen mit dem Übel auf dem Kopp, die gerade damit in der Regenzeit (bis zu 90% Luftfeuchtigkeit) in Japan sitzen - die haben ein Problem.

Ich hätte nie gedacht, dass Haare eines Tages ein Eigenleben entwickeln, aber ich lerne ja gerade täglich dazu. Warum ich diesem Thema ein eigenes Kapitel widme während es weitaus wichtigere Dinge, wie das Baby von Angelina Jolie, die Benzinpreise und das neue Auto vom Nachbarn der es gar nicht verdient hat, auf dieser Welt gibt?

Ganz einfach - es ist erwähnenswert: du gehst morgens als gesitteter Mensch hinaus in die japanische Welt, erledigst was du erledigen willst oder musst und schaust irgendwann in den Spiegel. Und jeden Tag ist es irgendwann so, dass dich plötzlich eine Haar-Antenne auf dem Kopf schmückt. Kreativerweise ist es eine Wanderantenne - sie ist jeden Tag woanders. Einen besonders intelligenten Eindruck hinterlasse ich, wenn sie rechts oder links vom Kopf absteht.

Ich kann nur wärmstens empfehlen:
wer auch mit Naturlocken "gesegnet" ist, sollte bei einem Besuch unbedingt ein Kopftuch oder eine riesige Mütze ins Gepäck mit einplanen - oder es sollte ihm pupsegal sein, wenn er nach 2 bis 3 Stunden wie ein Vollidiot aussieht :-)

Wednesday, July 26, 2006

Man nennt es Skype...

... es tut nicht weh, sieht relativ schick aus und kostet nüscht.

1) Download: http://www.skype.com/intl/de/download/
2) Installation
3) Kontakt hinzufügen: uli_tyskland
4) Beglückung

Tuesday, July 25, 2006

Schilderhalter und Baustellenbewacher

Dass Deutschland 4,5 Millionen Arbeitslose hat, liegt an vielen Dingen.
Vor allem aber wahrscheinlich daran, dass Schilder angeschraubt werden und Baustellen durch Lampen gesichert sind.

So könnte mans zumindest meinen, wenn man hier durch die Strassen geht.

Japan hat wirklich ein Talent, ABM zu betreiben, nur haben dies irgendwie drauf, dass die Leute die dort arbeiten, die Jobs wirklich ernst nehmen, darauf stolz zu sein scheinen und es voller Inbrunst tun ...

Wovon ich rede?
--> Da Werbefläche in U-Bahnhöfen und auch sonst extrem teuer ist, gibt es hier Unmengen von menschlichen Litfaßsäulen - Angestellten, die (zum Teil uniformiert - Japaner stehen auf Uniformen... insbesondere auf Schulmädchenuniformen harrharr...) - stundenlang mit einem Schild unbeweglich an der gleichen Stelle stehen.
--> Baustellen werden hier immer bewacht damit nüscht passiert. An einer Baustelle die 2 m² gross ist, stehen oft gerne auch mal 3 Uniformierte, die gewissenhaft Ihre blinkenden Leuchtstäbe (irgendwie muss ich immer an Star Wars denken) schwenken um schrecklichen Unfällen vorzubeugen.
--> Parkplätze - selbst die an einem schnöden Supermarkt - haben immer 1 bis 2 Parkwächter, die mit weissen Handschuhen bestückt, bei jedem Auto eine Art Ritual abhalten. Es wird theatralisch angehalten, dann wird geschaut ob ein gefährdeter Fussgänger in der Nähe sein könnte, und erst dann darf man auf den Platz fahren.
--> Und die Krönung ist die Besetzung in Läden und Supermärkten. Da können in einem Elektrogrossmarkt (hier eher Elektrohochhaus) gut und gerne mal 10 Leute - verzeihung Fachverkäufer - hinterm Tresen stehen, auch wenn zwei eigentlich reichen würden. Und jeder scheint irgendwie krampfhaft mit irgendwas beschäftigt. Was im Supermarkt allerdings den Vorteil hat, dass man an der Kasse kein Zelt aufschlagen muss - ich erinnere mich mit Grausen an die deutschen Supermärkte.

Ob das alles sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt - aber es sieht lustig aus :-)

GEZ - Nachtrag

Damit ihr wisst welche Art von "Sie-sitzen-in -der-ersten-Reihe-Programm" ich meine:

Bitte auf diesen Link hier kicken

(KREISCH)

Monday, July 24, 2006

GEZ

Tja... da bildet man sich ein, dass man Institutionen wie die GEZ erst mal für ein paar Jahre vom Hals hat.
Errare humanum est: gestern wars so weit...

Es klingelt und durch die Videoüberwachung sehe ich, dass endlich mal wieder ein Uniformierter vor der Tür steht der mich auf Japanisch durch die Gegensprechanlage zuschwallt. Da mir kürzlich jemand erzählt hat, dass es auch hier die Zeugen Jehovas gibt die von Tür zu Tür ziehen und ich sehe, dass es nicht der Postbote sein kann, absolviere ich erst mal innerlich mein "Stein-Schere-Blatt" und knoble mit mir selbst aus ob ich an die Tür gehe oder nicht.
Ich atme tief ein und tus... Und siehe da - kein Zeuge Jehova - aber dafür ein Mann der Institution NHK der mir von "Telawison" erzählt und mehere tausend Yen von mir haben will, weil wir Fernseher + Kabel haben. Im Prinzip also genau so prickelnd wie ein Zeuge Jehova - wobei das hätte spassiger werden können da ich ja eine tiefe Zuneigung zu allen Menschen habe die versuchen, mich zu missionieren.

Erst versuche ich, mich blöd zu stellen - was ja in meinem Fall keine Kunst ist, ich versteh ja (eigentlich) schließlich nichts - aber der Kerl bleibt hartnäckig und zieht schliesslich eine englischsprachige Broschüre aus der Hüfte...
Seit diesem Zeitpunkt weiss ich, dass man auch in Japan ausgerechnet für die schlechtesten 4 Sender der gesamten Reihe - nämlich denen wo die ganze Zeit Samurais leiden und weinende Geishas daneben stehen - monatlich eine Gebühr abdrücken muss.

Es ist doch echt überall das Gleiche...

<-- Logo neues Feindbild :)

Sunday, July 23, 2006

I-Pod

Während man in Deutschland irgendwie noch automatisch zu den Neureichen gezählt wird und viele nicht verstehen warum man sich so etwas anschafft obwohl es beim Aldi doch genau so gute mp3-Player gibt, sieht das Japan irgendwie anders.
Hier gibts die Dinger gleich neben den Rasierklingen sogar in den sogenannten "Conbinis" zu kaufen (!!!) (kurz für Convenience Store --> kleiner Supermarkt (24 Stunden lang offen) ähnlich des Shops an deutschen Tankstellen, nur dass die Palette hier wie erwähnt bis hin zum I-Pod reicht und man sogar seine Strom- und Gasrechnung dort bezahlen kann).

Zum Stadtbild gehören gehören die I-Pods genauso wie Millionen von Handys.
In der U-Bahn gibt es sozusagen drei Standard-Bilder: der schlafende Japaner, der Handy-Japaner oder der I-Pod-Japaner. Na ja gut... und den vierten... den Gaijin-Glotzer... :)

Saturday, July 22, 2006

Yokohama Nightlife, die Erste...

Wenn man in einem neuen Land ist, außer seinem Ehemann keinen Menschen wirklich kennt und irgendwann den Höhlenkoller bekommt, muss man raus und was unternehmen. Und da tut man - bevor man jämmerlich an Langeweile eingeht - Dinge, die man normalerweise allenfalls von weitem auf MTV angeschaut hat - und das vor ungefähr 10 Jahren: man geht auf einen Hip-Hop-Event
Ja! Man geht mit 36 Jahren auf die "World Wide Summer Party 2006".

"World Wide" - da hat man Dimensionen vor seinem geistigen Auge die das bisher Erlebte sprengen... zehntausende von Zuschauern... usw.
Dann kommt man allerdings an ein Backsteingebäude (ich muss das fett schreiben da das Gebäude tatsächlich aus RICHTIGEM STEIN war - sehr selten...) und da stehen ca. 200 Teenies in einer Schlange...
Man hat die Eintrittskarte von einer netten Kollegin von Markus bekommen, die selbst bei der Veranstaltung tanzt - man geht also trotzdem rein...

und unterzieht sich bei Einlass neben der Ticketkontrolle auch erst mal einer ID-Kontrolle, die wie sich später herausstellen soll, wegen dem Alter durchgeführt wird.

Dann fängts an und ein Japaner im Puff Daddy-Look kommt auf die Bühne und legt mit der Moderation los während sich das Publikum, das mittlerweile gut und gerne auf 1000 Teenies angewachsen ist, vor die Bühne auf den Boden kniet (!!!) und den ganzen Event über in dieser Stellung verharrt.
Na das hätte es im März mal beim Depeche Mode Konzert in Friedrichshafen geben sollen wo ich und Tina ausser einem fremden fettigen Hinterkopf 2 Stunden lang nichts gesehen haben!

Der Moderator bittet noch höflich darum, bitte den Müll wegzuräumen der entsteht und doch bitte den nachkommenden Besuchern etwas mehr Platz zu machen (bitte behaltet im Hinterkopf, dass das ein HIP-HOP-Event ist ... also man ist normalerweise scheisscool, raucht Crack und lässt sich nichts sagen, YO, MAN! ) - das Publikum robbt auf Knien weiter zur Bühne vor. Dann fängt der Event an.

Mehrere Tanzeinlagen von japanischen Hip-Hoppern folgen...
Eigentlich finde ich Hip-Hop so ansprechend wie die mobbende Chefsekretärin meiner letzten Firma, aber es war ziemlich gut!!
Weil ich ein braves Kind bin, lasse ich - die ziemlich weit hinten STEHT um keine Trombose zu kriegen, immer mal wieder ein paar 1,20 m grosse Mädels vor. Dann kommt eine Durchsage, während der die Mittelschüler gebeten werden, bitte nach Hause zu gehen.. noch ein paar Tanzeinlagen... dann ists vorbei bzw. es bildet sich noch ein paar Minuten ein Kreis in dem jeder mal was zum Besten gibt das er im Bahnhof so geübt hat (kein Witz - an jedem U-Bahnhof findet man Jungs mit einem I-Pod im Ohr, die vor einem Schaufenster Choreographien üben).

Und dann kommt DIE Herausforderung der man jedesmal entgegen tritt, wenn man hier abends unterwegs ist: erwische die letzte U-Bahn nach Hause (und die fährt je nach Linie zwischen 23 30 und 00 30) oder zahle 70 EUR für ein Taxi.

In Azamino angekommen, gabs noch lecker Kimchi beim Koreaner. Auch ein Phänomen: die letzte U-Bahn fährt um 00 30, aber viele Restaurants und Supermärkte haben rund um die Uhr - vierundzwanzigStunden, meine Lieben.. lasst Euch das als deutsche Dienstleistungsgeschädigte auf der Zunge zergehen - offen.

Thursday, July 20, 2006

100-Yen-Shops..

Hier in Japan gibt es so was wie ein Low-Budget Shopping-Paradies: die 100-Yen-Shops

Zu kaufen gibt es dort so ziemlich alles, was man für das tägliche (Über-) Leben braucht: Lebensmittel, Haushaltsartikel, Schreibwaren, Kosmetik usw. aber auch die essentiellen Dinge des Lebens wie Plastikblumen, die sieben Zwerge aus Keramik, Hello-Kitty-Schokokuchen für die Mikrowelle, Glitzeraufkleber für Fingernägel, ... - und das zu einem sagenhaften Preis, nämlich zu 100 Yen zzgl. 5 % Verbrauchssteuer das Stück (aktueller Wechselkurs: 0.68116 Euro - da flippt doch jeder Schwabe aus :)

Man findet sie quasi fast so oft wie Getränkeautomaten oder Friseure mit französischem Namen (das ist mit der Dichte der Bäckereien in Deutschland vergleichbar): in Supermärkten, in Einkaufszentren oder auch als einzelne Filialen in grösseren Straßen.
Die Krönung habe ich heute in Shibuya entdeckt: das »100 Yen Plaza«, das sich über fünf Etagen erstreckt.

Das einzige Problem ist die Zahl der anderen Shopping-Genossen. Das Menschenaufkommen kann einen schnell an die Rush Hour in der Subway erinnern. Also Grabscher und Anti-Klaustrophoben: wenn ihr zum Zug kommen wollt dann unbedingt hierher!
Ansonsten auch eine gute Gelegenheit, die neu erlernten Japanischvokabeln unters Volk zu bekommen da man eh alle 30 Sekunden jemand anrempelt und das allseits beliebte "sumimasen" (Entschuldigung... das Lieblingswort der Japaner) von sich geben kann.


Was also tun, wenn einem die Regenzeit langsam aber sicher aufs Gemüt schlägt? SHOPPEN!! :-)


Wednesday, July 19, 2006

Müll...

... auch ein interessantes Thema in Japan!

Grundsätzlich sind die Japaner uns Deutschen da weit voraus. SIE haben begriffen, dass man den Biomüll nicht 2 Wochen rumstehen lassen sollte um ihn dann samt quicklebendiger Maden-Grossfamile zu entleeren. Hier wird Bio- und Restmüll dreimal die Woche entsorgt, Plastikfolien einmal, Plastikflaschen, Glas, Dosen und Papier auch einmal.

Wenns das gewesen wäre, wär ich nicht in Japan denn auch dazu gibts Regeln:
- Papier und Kartons nehmen sie nur fein säuberlich gefaltet mit. Papier in einem Karton sammeln und dann so hinstellen? Nee, nee! Dann hast du deinen Papiermüll ziemlich schnell wieder da wo du ihn nie wieder sehen wolltest: vor deiner Haustür
- Plastikflaschen müssen zerdrückt werden, ABER der Plastikdeckel muss UNBEDINGT abgeschraubt und in den Restmüll geworfen werden
- Blechdosen, die mit den Plastikflaschen GLEICHZEITIG abgeholt werden, dürfen um Himmels willen NICHT zerdrückt werden (obwohl sie in der gleichen Tüte sind)

Zu meinen neuen Pflichten der Vorzeigehausfrau gehört es also, jeden Tag mit Müllbeuteln zum örtlichen Müllabladeplatz zu tingeln - und zu hoffen, dass ich alles richtig gemacht habe :)

Das zum Müll bis hin zum Müllplatz... was danach passiert, lässt jedes erwärmte Herz eines Ökos der das obige zum Thema Mülltrennung gelesen hat, wieder spontan erkalten:


In Japan wird es immer schwieriger, geeignete Flächen zur Deponierung von Industrieabfällen zu finden. Bereits in vier Jahren werden alle Müllplätze ihre Aufnahmekapazität erreicht haben, warnt eine neue japanische Regierungsstudie. Die Lage sei "ernster als je zuvor". Weil im dicht besiedelten Japan kaum Platz für neue Deponien zur Verfügung steht, floriert schon jetzt der illegale Müll-Export.
Japans Industrie produziert jährlich etwa 400 Millionen Tonnen Abfall, so die Studie. Hauptverantwortlicher für die gigantischen Müllmassen ist die Bauindustrie, deren Großprojekte massiv von der Regierung in Tokio subventioniert werden. Aus Mangel an Deponieflächen verbrennt Japan 75 Prozent seines Mülls, in Deutschland oder den USA liegt der Anteil bei 20 Prozent. Trotzdem droht das wirtschaftsstärkste asiatische Land im Abfall zu ersticken.
Wegen der fehlenden Deponiefläche haben japanische Unternehmer ihren Müll in den letzten Jahren zunehmend illegal ins Ausland verfrachtet, besonders in die Nachbarländer. Vor zwei Jahren gestand der Präsident einer großen Entsorgungsfirma, über 2.000 Tonnen Spritzen, Windeln und andere Abfälle in die Philippinen exportiert zu haben. Die Container waren mit dem Schriftzug "Wertsachen" gekennzeichnet.

Tuesday, July 18, 2006

Aliens...


So, jetzt isset amtlich. Auch wir sind jetzt Aliens.

Seit einigen Tagen sind wir jetzt ganz offiziell, geduldet, akzeptiert und dürfen sogar wieder einreisen, wenn wir mal das Land verlassen sollten. Beim
Meldeamt wurde uns nach der Registrierung das sogenannte "Certificate Of Alien Registration" verpasst, das wir von jetzt an immer bei uns tragen müssen / dürfen / sollten.

"The Certificate of Alien Registration is used as a piece of official identification by foreign residents in Japan. This registration is for your safety and protection. You are required by law to register and to carry this certificate with you at all times. "

I'm an alien   I'm a legal alien
I'm a Gaijin in Yokohama
I'm an alien I'm a legal alien
I'm a Gaijin in
Yokohama
lala laaaaa

... Danke, Sting!

Monday, July 17, 2006

Pendant...

Zu Anfang dieses Posts möchte ich gleich mal ein Klischee aus der Schublade holen, das man im Zusammenhang mit fremden Kulturen ja immer gerne hört, nämlich: die sehen ja eh alle gleich aus da drüben (und wenn man das in Süddeutschland hört, kann "mit da drüben" eigentlich alles gemeint sein - zumindest alles was weiter als 25 km vom heimischen Stadtgemäuer entfernt ist): der Kongo, Ostdeutschland, die Pyrenäen, Lappland... und eben Japan.

Ich muss zugeben, wenn man das erste Mal hierher kommt, fällt es einem wirklich schwer, sofort grundlegende Unterschiede in den Gesichtszügen auszumachen, aber nach spätestens einem Tag fallen die einem sehr wohl auf... und nach ein paar Wochen sogar noch viel mehr.
Erleichtert stellt man fest, dass auch Japaner altern, dass die Akne auch in Asien den Einzug gehalten hat und dass es auch hier ziemlich markante Gesichtszüge geben kann.

Als Fortgeschrittener wirds nach ein paar Wochen sogar noch viel besser.
Mittlerweile ist man in der Lage, die Leute in Kategorien einzuteilen die ich auch von zu Hause kenne und Pendants zum Bekannten sofort auszumachen:
-
Businessman - Solariumleiche - Bauer - Dame - stinknormaler Teenie
...

Allerdings gibt es eine Sparte, die es bei uns in good ole Germany nicht wirklich gibt - oder zumindest eher eine absolute Seltenheit ist, die sich kurz nach der Pubertät automatisch wieder von selbst erledigen sollte:
"Das allzeit kichernde, mit extrem hoher und piepsender Stimme redende, mit Absicht schlurfende und stolpernde feminine Individuum."
Ich hab mich in meiner blumigen, indirekten Art erkundigt, was es damit auf sich hat und habe gelernt: es ist sexy (!), sich so zu geben und soll den Beschützerinstinkt der Männer anregen. Und es klappt anscheinend! :-)

Laut Berichten ist es tatsächlich völlig normal, dass die Frauenwelt sich so gibt - was sich mit den kommenden Generationen wahrscheinlich verlieren wird. Die heutige Jugend rebelliert gegen die alten Zwänge und Verhaltensregeln.
Wobei ich eine Sache hier ausserordentlich entzückend finde und darauf bestehe, dass das so beibehalten wird: die Frau ist die, die das Geld verwaltet :-)

Sunday, July 16, 2006

Die Erleichterung

Als der italienische Physiker Alessandro Volta um 1800 herum die elektrische Batterie erfand, konnte er nicht ahnen, dass seine Erfindung nur der Anfang einer beispiellosen technischen Entwicklung sein würde. Die Bogenlampe, der Morse-Telegraf, das Telefon und...

Man darf annehmen, dass die Entwicklung der Elektronik so schnell voran geschritten ist, weil sie dem Menschen viele Dinge im Alltag erleichtert. So hat die Hausfrau mehr Zeit zum shoppen, weil die Waschmaschine zuhause alles automatisch erledigt. Der Mann kann nun Samstags pünktlich die Sportschau sehen, weil er den heimischen Rasen nicht mehr mit der Sense mähen muss. Keine Frage, Elektronik ist toll.

Jeder von uns hat sich bestimmt schonmal gefragt, ob es überhaupt noch einen weiteren Fortschritt geben kann. Ja, auch ich habe mich das gefragt, zumindest bis ich nach Japan gezogen bin. Auch hier gilt: Elektronik soll dem Menschen den Alltag erleichtern. Und es stimmt auch in Japan: Ab und an muss sich der Mensch erleichtern. Meistens sogar täglich. Und darum gibt es in Japan die Erleichterung für die Erleichterung. Die Rede ist vom vollelektronischen Toilettensitz, der in der Luxusausführung ruhig auch mal über 1000 € kosten kann. Das Ganze nennt sich Washlet und ist anscheinend weiter verbreitet als der Heimcomputer (auch wir haben zwei solche Teile im Haus). Aber was bekommt man nun für so viel Kohle?? :

Los geht das Ganze mit einer Heizung, die in die Klobrille integriert ist - Temperatur frei wählbar. Damit dem Herrn sein bester Freund nicht zu klein wird!!
Die eingebaute Bidetfunktion versteht sich von selbst. Das sind Basics!! Es gibt zwei Spritzpositionen.
Eine für die Spurenbeseitigung des großen Geschäfts und eine für die Reinigung des Intimbereichts (wobei ich das nur den Frauen empfehlen kann. Als Mann ist das irgendwie komisch und das Ding spritzt an ne Stelle - naja Ihr wisst schon.
Bei den besseren Geräten gibt es ein Warmluftgebläse, um das einmal nass gem
achte auch wieder trocken zu blasen. Schließlich ist auch die Benutzung des Klopapiers äußerst anstrengend.

Für diejenigen unter uns, denen die Geräusche beim täglichen Geschäft peinlich sind, wird eine "künstliche Klospülung" angeboten. Was für eine tolle Erfindung: Nun hört man zwar nicht
mehr, wenn mal ab und an ein unkontrollierter Pups entweicht, dafür weiß man aber sicher, dass der Geschäfteverrichter Geräusche hinterlässt. Warum sollte sonst die Klospülung dauerhaft laufen??
Es gibt Tage, da denkt man man müsste ganz dringend und kaum sitz man nun dann: NIX, NIX geht. Die Lösung?? Natürlich eine eingebaute Massagefunktion, um die Muskulatur mal so richtig zu lockern.
Noch was für die Herren: der automatischen Deckelöffner, der sich für die Damenwelt auch wieder automatisch schließt. Und weil das betätigen des Spülhebels so sehr anstrengt, ist auch diese Funktion automatisiert.


Für die ältere Generation unter uns haben die Japaner natürlich auch was: das Modell Altersheim. Es unterstützt den "Besucher" beim aufstehen, schliesslich soll ja kein Gast länger sitzen als selbst gewünscht.

Wie bedient man das alles eigentlich?? Natürlich Wireless via remote control. Wäre ja auch zu blöd, wenn man sich zur Seite drehen müsste.


Fernbedienteil für
die Toilette mit
über 30 Funktionen







Modell Altersheim



Ich sprach von der Elektronik und davon, wie Sie uns doch das Leben erleichtert. Es gibt Traditionen, die sich bis in die Moderne gehalten haben. Zum Beispiel das japanische Baderitual. Baden ist schön und Badewasser einlassen furchtbar anstrengend. Das korrekte Einjustieren der richtigen Wassertemperatur ist nicht weniger lästig als die Tatsache, dass man auch noch 10 Minuten warten muss, bis die Wannw vollgelaufen ist und man endlich einsteigen kann.
Und was ist, wenn man drin ist und man hat Durst??? Etwa wieder raus und nass zum Kühlschrank laufen??

Darüber hat sich im Jahr 2001 auch das Fraunhoferinstitut Gedanken gemacht. In dem Artikel geht es um die "Vision des modernen Hauses":

"Die intelligente Badewanne kann ferngesteuert nach den individuellen Parametern gefüllt werden, sie zeigt die Badewassertemperatur an, hat eine Kindersicherung, Überlaufschutz, Verbrühschutz und meldet, wenn sie wie gewünscht gefüllt ist."

Nun, unser Haus ist aus dem Jahre 1999. Auch wir haben eine Badewanne.

Ich glaube unser Haus ist intelligent. Und nach der definition des Fraunhoferinstituts war es das 1999 schon, denn bei uns funktioniert die Badewanne so:

Man programmiert die Literzahl in das Bedienelement in der Küche. Dann gibt man noch die Temperatur ein (z.B. 43°C). Wenn man möchte, kann man sich auch ein Badeprogramm erstellen: Mo. 16:23 Uhr bitte Wasser einlassen, denn Montags möchte ich gerne um 16:35 Uhr baden!!!
Die nette Dame im Bedienkästchen sagt einem dann, wann die Wanne voll ist. Und das Problem, dass das Wasser kalt wird kennen die Japaner nicht, denn selbstredend wird das Wasser ständig auf Temperatur gehalten. Und für denjenigen, den in der Wanne plötzlich der Durst überkommt gibt es eine Ruftaste - natürlich direkt zur Hausdame in der Küche...

Ich hätte dem netten deutschen Forscher vom Frauenhoferinstitut bereits im Jahr 1999 eine Reise nach Japan gewünscht. Vielleicht hätte sich der Mann 1 Jahr härteste Forschungsarbeit erspart.

Elektronik ist toll. Elektronik ist sogar sehr toll:

Damit kann man den Reiskocher programmieren, so dass der Reis mit dem Öffnen der Haustüre fertig wird.

Man kann sich die Brotbackmaschine programmieren und man kann sich vom Mobiltelefon nach Hause führen lassen.

Den Hund kann man über das Internet Futter reichen während man Ihn per Webcam beobachtet (das muss bei Japanern wohl so sein, denn sie verbringen ja 18-20h auf der Arbeit - wie wird der Hund wohl gestreichelt????).

Elektronik ist schon was tolles. Auch unser Haus ist voll damit. Nur eine Schwachstelle gibt es: Die Lüftung im Bad. Die ist nicht programmierbar.
Nein, die ist mit einem einfachen Schalter versehen.
Keine Stimme, die einen an daran erinnert, dass nun kein Dampf mehr in der Dusche ist.
Keine Stimme, die einem meldet, dass es nun auf dem Klo nicht mehr stinkt. Keine Zeitschaltuhr, die einfach abschaltet, wenn der Hausherr bereits das Haus verlassen hat.
Keine Geschwindigkeitsregelung, die sich dem Geruchsbelästigungsfaktor anpasst.
Nein, nur ein einfacher Schalter. Ein einfacher weißer Schalter, den man auch in Deutschland in jedem Baumarkt finden würde.
Eines ist jedoch besonders: Sie funktioniert nicht. Da tut sich nix. Absolut nix. Ich vermute, das liegt daran, dass sie vieeeeel zu simpel ist für Japan. Ist ja auch ein Witz - ein einfacher Schalter, den man auch noch von Hand bedienen muss. Tststststs. Ich glaube ich muss dringend in den Elektronikmarkt.

MR

Friday, July 14, 2006

Kunde in Japan...

Ein unglaubliches - herrrrrrrliches - erhebendes Gefühl...

Insbesondere nach Jahrzehnten in Deutschland die geprägt waren durch Kassiererinnen, die einem blökend den Einkaufswagen aus der Hand reissen und "richtig" hinstellen während sie deine Einkäufe quasi vom Band schmeissen (ALDI), Verkäuferinnen, die einem nicht in die Augen schauen können, wenn Sie mit einem sprechen (eigentlich so gut wie überall - eine meiner Favoritinnen in dieser Kunst war lange beim Cafe Lieb in TÜ zu finden bis ich sie dann irgendwann darauf hingewiesen habe, dass ich furchtbar auf Augenkontakt während Konversationen stehe, selbst wenn es dabei nur um
Brötchen geht), überschminkte Tussis, die lauthals über ihren Chef lästern oder sich darüber beschweren, dass sie noch 4 Stunden zu arbeiten haben während sie dich abfertigen.

Das gibts hier nicht! Nein! Hier wirst du freundlich begrüsst und zwar von jedem Angestellten der deinen Weg kreuzt, sehr oft inklusive kurzer Verbeugung. Du hast hier wirklich das Gefühl, dass sie dich gerne bedienen, dass sie sich geradezu freuen, wenn du ihr Produkte ausprobierst und dich zu einem Kauf entscheidest. Wenn man das so liest, bekommt man eventuell den Eindruck, dass das alles übertrieben gehandhabt wird und zu aufgesetzt wirkt, aber dem ist nicht so. Man fühlt sich gut dabei - selbst ich, die normalerweise eine extreme Allergie gegen penetrante Verkäufer hat (die in schlimmen Fällen zu verbalen Unflätigkeiten meinerseits führen kann).

Beispiel Supermarkt: die Einkäufe werden einzeln aus dem Korb genommen, der Preis wird kurz gebrabbelt, die Objekte der Begierde werden so in einen anderen Korb gelegt, dass man sie bestmöglichst in die Tüte bekommt, Waren die gekühlt werden müssen und im Sommer salmonellengefährdet sind werden separat in Tütchen verpackt, dann wird gezahlt und zum Schluss gibts den Kassenzettel mit Verbeugung, nochmal ein fettes Dankeschön (und alles Gute für den Rest des Lebens ;-) )

Und dann gibts nochmal ein Goodie für deutschlangeschädigte Kunden: auf den Tischchen auf denen man seine Waren dann in die Tüte packt, gibt es extra feuchte Frotteetücher an denen die Fingerspitzen angefeuchtet werden können damit man die Plastiktüten besser auseinander falten kann. Nebendran gibts einen Automaten wo man kostenlos Crushed Ice für den Transport gekühlter Waren ziehen kann. Und wenn man seinen zarten Händen keine schnöden Platiktütenränder zumuten will, kann man auch extra Tragetaschenhalter bekommen in die die Tüten zum Transport eingehängt werden.

Einziges Manko: spricht man Verkäufer auf Englisch an, kann es schon mal passieren, dass sie / er schreiend wegrennt um Verstärkung zu holen. Englisch löst hier oft Panik aus. Wenn ich also mal nen miesen Tag haben sollte - PMS oder so - werde ich alle auf Schwedisch ansprechen und dann in aller Ruhe zuschauen was so passiert ;-)

Thursday, July 13, 2006

Elephantiasis

Man ist eine Frau... und plötzlich ist man in Japan...
Eines Tages geht man - weil das ja schließlich gut für die persönliche Entwicklung ist - in einen Klamottenladen. Man hat sich vor der Abreise in Tübingen zwar gut eingedeckt und quasi das Marbello (www.marbello.de ... seufz...) leer geräumt, aber es kann ja nicht schaden zu schauen was das örtliche Kleidungsangebot so hergibt. Man muss ja mal prüfen ob es auch Textilien gibt, die über Mischfarben aus weiss und schwarz hinaus gehen...


Tja... und dann stellt man erst mal fest, dass man als europäische Frau mit 176 cm vergleichsweise das am ganzen Körper hat was andere nur an den Hoden haben: Elephantiasis


Man kriegt ja schon in Deutschland Schreikrämpfe, wenn man Bennetton betritt und versucht, in eine Hose zu kommen - HIER kann man eigentlich gleich Harakiri vollziehen denn das was hier ein Durchschnittshosenbein ist, ist bei mir ein Ärmel.

Was tun?! Man denkt nach. Die letzten Wochen vor dem Abflug in Deutschland hat man täglich vier schwäbische Gerichte zu sich genommen um Mangelerscheinungen vorzubeugen, Sport war schon lange kein Thema mehr und über 30 ist man auch noch (Alter > 30 --> Fettansammlungen an Körperstellen die einem vorher nie aufgefallen sind und deren Existenz einem nicht wirklich bewusst waren).
Jetzt führt man das intellektuell äusserst anspruchsvolle Leben einer Hausfrau, --> hat also viel Zeit, an jeder Ecke kalorienarmen rohen Fisch und ohne Auto so viel zu schleppen wie seit der Führerscheinprüfung nicht mehr.
Man setzt sich ein Ziel: 40 Kilo müssen runter damit die Ärmel über die Oberschenkel passen! :-)

Spass (SPASS?!?!) beiseite...
Das Strassenbild ist hier zu 95% aus spindeldürren gebleichten Japanerinnen geprägt. ( Irgendwann werde ich hinter ihr Geheimnis kommen ;) )
In Deutschland würde man Menschen mit solchen Körpermaßen wahrscheinlich spontan in eine Klinik für Essstörungen stecken - hier ist es ein zum Teil ziemlich extremes Schönheitsideal. In den Drogeriemärkten hier gibt es ganze Abteilungen für Diätpräparate, laut Zeitungsartikeln und Berichten anderer Gaijins ist es hier auch gang und gebe, an sich herumschnippeln oder -saugen zu lassen.
Wenn einem hier mal ein Moppelchen entgegen kommt, schaue ich immer automatisch auf die Augenform und lausche ob sich die Artikulation nach heisser Kartoffel im Mund anhört denn meistens kann ich davon ausgehen, dass es ein fetter Ami ist... Japaner sind extremst selten fett. Kein Wunder bei dem Essen... Es bleibt also Hoffnung :-)

Wednesday, July 12, 2006

Disco Queen...

Das ist der Gedanke, der mir durch den Kopf schiesst, wenn ich mein neues Handy anschaue:

Ich persönlich bin ja nicht so der Handy-Fan da ich es nicht ausstehen kann, ständig für jeden präsent sein zu müssen, aber hier kommt man um ein Handy einfach nicht herum da es zur Grundausstattung eines jeden Japanbewohners gehört. Insbesondere ich kann nicht darauf verzichten da ich aufgrund meiner absoluten Orientierungslosigkeit dazu neige, mich regelmässig zu verlaufen und da kann so ein "keitai" (Japanisch für Handy) schon ganz schön beruhigend sein.

Eine kleine Kostprobe dessen was mein Disco-Handy (und viele andere japanischen Handys standardmässig) so alles kann und hat:

- NaviWalk (wurde wahrscheinlich speziell für mich entwickelt): zeigt an wo mein Zuhause ist und zeigt zudem anhand einer detaillierten Karte an, welchen Weg ich einschlagen muss um auch wieder dahin zu kommen. Inklusive Vorschlag bezüglich Transportmittel das am geeignetsten ist (Taxi, nächste U-Bahn, Bus) und Anzeige was man für den jeweiligen Weg berappen muss / müsste
- Walkman Sony: inklusive mp3-Player mit 1 GIGABYTE (!) Speicher
- Email: hier gibts keine SMS sondern man kriegt mit dem Handy eine Emailadresse, ergo: man kann von Handy zu Handy Emails schreiben, von Handy zu jedwelchem Email-Account und vom Email-Account zu Handy. Und übrigens... ich mag zwar ein Handyhasser sein, aber Emails auf mein pinkfarbenes Monster krieg ich gerne: ulrike.fischer@ezweb.ne.jp
- Barcode-Scanner: auf vielen Prospekten oder Produkten sind 2-D-Barcodes, die man mit dem Handy einscannen kann und dann automatisch auf die dazugehörige Webadresse verwiesen wird

undsoweiterundsofort...

Wer sich an der reich bestückten Handyproduktpalette Japans online ergötzen will, sollte das hier tun:

Docomo
au
Vodafone

Will man sich anpassen, hängt man in Japan zwischen 1 und 50 Glöckchen, Männchen, Barbarpapas (ja!! die sind hier noch aktuell!!) und sonstige Geschmacklosigkeiten an sein Mobiltelefon. Egal ob man sonst eine seriöse Erscheinung an den Tag legt oder 13 Jahre alt ist und eine Schuluniform trägt (dazu irgendwann auch mal ein separates Kapitel). Der Handyschmuck steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen... Man kann und muss sich da noch auf einiges gefasst machen!

AMEN

Tuesday, July 11, 2006

Rush Hour...

Manch einem mag bei dem Stichwort ja der dämliche Film mit Jackie Chan einfallen, mir fällt dazu seit heute morgen nur noch eines ein: Klaustrophobie







Ich hab vor unserem Japanaufenthalt schon viel darüber gelesen was morgens hier in der U-Bahn so los sein soll und habe einiges für dezent übertrieben gehalten. Aber heute früh wurde ich eines Besseren belehrt. Und das was ich heute morgen erlebt habe, scheint noch nicht mal die Hardcore-Version zu sein.


Hier also eine kurze Beschreibung der Softcore-Version in Yokohama:
morgens gibts zu jeder Schlange die sich auf dem Bahnsteig bildet immer einen Uniformierten, der - soweit ich es interpretieren konnte - die Leute bittet, sich gesittet anzustellen und (!) zudem dafür zuständig ist, das Ganze bei einer zu vollen U-Bahn passend zu machen. "Passend machen" bedeutet hier einfach, das noch heraushängende Gesäss des hintersten Mannes an der Tür so lange zu schieben bis es drin ist und die Türe dann zugehen kann. Dass da was an der Tür raushängt, hat logischerweise den Grund, dass von innen was rausdrückt... Werden die letzten also passend gemacht, sammelt sich in so einem Waggon so einiges an! ;)
Wenn man da so eingepfercht steht, stellt man erst mal fest, dass man eigentlich Glück hat, in Japan und nicht in Deutschland in eine U-Bahn gequetscht zu werden: die obligatorischen Stinker vor denen man in Deutschland in Aufzügen und sonstigen beengten Räumen regelrecht Angst haben muss, gibts hier nicht.
Endlich erkennt man auch den Vorteil seiner überdimensionalen Körpergrösse mit der man in Japan zwar so gut wie keine Klamotten findet und eher auffällt, aber dafür im Gegensatz zu den anderen Leuten, die sich ca. 1 m tiefer befinden, mehr Luft bekommt da die Lunge nicht so eingequetscht wird sondern eher der Meniskus drunter leidet ;-)
Kurzum: es ist ENG! Und für Grabscher und Leute, die auf extremen Körperkontakt mit Fremden stehen sicherlich ein Paradies... Ich persönlich war froh, als das Ding endlich in Tokio angehalten hat und ich wieder frei war!

Tipp für Japanreisende: für
Klaustrophobie-Fetischisten muss die Rush-Hour in Tokio ein echtes Ereignis sein... Falls ich mal einen richtig masochistischen Tag haben sollte oder mich furchtbar alleine fühle, fahr ich morgens dort auch mal ne Runde ;)

Sunday, July 09, 2006

Telawison II

14 Uhr hat er gesagt. 14 Uhr, das ist bald, noch 10 Minuten, dann kommt mein Telawison. Wieder mal ein deliveli. Ich schau vom Balkon auf die Strasse. Da steht ein LKW(chen). Ein Izuzu Pritschenlaster darauf ein paar Sachen, zugedeckt mit einer Wolldecke, denn es regnet. Ich sehe einen Mann wartend im Laster sitzen. Unter der Wolldecke schimmert etwas silbernes heraus: mein Telawison.

Telawison = elektronisch
Regen = Wasser
Elektronik + Wasser = schlecht

Naja, der ist ja vom Fach. Der wird schon wissen was er tut. Warum klingelt der eigentlich nicht??? Ich erkläre es:

Wenn man in Japan ein Delivery vereinbart, dann bekommt man ein Datum und eine Uhrzeit genannt. Man kann sich zu 100% auf Pünktlichkeit verlassen. Sollte sich etwas ändern und seien es nur 10 Minuten, dann wird man angerufen und bekommt das mitgeteilt.

Es ist 13:50 Uhr. Und 13:50 Uhr ist nun mal nicht 14:00 Uhr. Also wartet der Herr, denn man ist ja pünktlich.

"Dindong". Endlich 14:00 Uhr. Der Mann sprintet rein, raus, rein. Schuhe an, Schuhe aus, wieder an, dann wieder aus. Nach 5 Minuten steht alles in der Wohnung. Noch ne Unterschrift, dann kanns losgehen "Ulle ich komme!!!!!!!"

Hektisch schließe ich das Stromkabel an, natürlich auch das Antennenkabel. Schnell Batterien in die Fernbedienung. Den roten Knopf, ich höre ein "Blong" (Das ist das Geräusch, wenn die Bildröhre startet). Jawoll ich habe ein 16:9 Fernseher und nicht mal so klein:

"Was ist das??????????????????????????????"
"Was ist daaaaaaaaassssssssssssssssss??????????????????????"
"Was ist das??"

Ein 16:9 Bild - verzerrt!!! Völlig verzerrt. Oben links lila. Die rechte Seite grün????? In der Mitte ein bisschen Bild, das i.O ist:
"Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Stellt Euch das so vor: Jan Ullrich auf dem Fahrrad - magentafarbenes Trikot - hinter ihm Basso. Es geht um alles, die Krone, um die Regentschaft im Radsport. Es geht um Ehre und Ruhm. Es ist kein Kampf mehr, nein, das ist beinahe schon Krieg. Würden die Männer das nicht freiwillig tun, dann würden die Organisatoren wegen Körperverletzung angeklagt. Es ist heiß in lÀlpe d`Huez, sehr heiß. Perfektes Ullrich Wetter. Der Finale Anstieg hinauf zum legendären lÀlpe d`Huez. Plötzlich Ulle greift an, er fährt Basso davon. Das bedeutet, er fährt auf meinem Fernseher von der Bildmitte nach linksoben, denn es geht ja Bergauf. Was war nochmal links oben??? Magenta - genau !!! Und plötzlich fährt Basso alleine, denn Ulle ist in der Magentafarbenen Bildecke verschwunden - Magenta in Magenta, welch kontrastreiches Bild. Dazu kommt, dass sein Vorderrad aussieht, als sei es von der Geschwindigkeit in die Länge gezogen. Wow!!! hat der ein Tempo drauf!! Ach stimmt ja, das ist ja nur mein Fernseher....4800 Yen (~ 35€) im Monat gebe ich für den Sportsender aus, der dieses Ereignis überträgt (habe ich noch am ersten Tag bestellt) und dann das????????????
Das geht nicht. Nein, das lasse ich mir nicht bieten. Japanisch hin, Japanisch her. Ich tausche um. Aber diesmal bin ich clever: Ich nehme gleich meinen Nachbar mit, der ja bereits 1/2 Jahr Japanerfahrung hat und ein paar Brocken Japansich spricht.

Ich bin überrascht. Die Sache ist schnell erklärt. Nach nur 10 Minuten sitzen wir (mein Nachbar und ich) im Izuzu LKW. Auf der Pritsche ein Minifernseher, denn es könnte ja an der Antenne liegen. Ich hätte ihm ja sagen können, dass ich gar keine Antenne habe (wir haben nämlich Kabel), aber diese Vokabel habe ich leider vergessen. Soll der doch seinen Fernseher mitschleppen (übrigens wieder mit der Wolldecke zugedeckt).

Wir sitzen im Wohnzimmer. Zu dritt vor meinem Fernseher. Mein Nachbar und ich, die ständig im Bild rumfuchteln und der Techniker, dem wir erklären was wir meinen (der muss wohl blind sein, denn ich hatte wirklich nicht erwartet, dass ich das mit rosa-grün-und verzerrt überhaupt erklären muss. Wahrscheinlich besetzt der eine Behindertenstelle im Elektroladen), der seine Nase ins Bild drückt und mal nickt und mal komisch guckt.

"Du, der versteht uns nicht, der weiß nicht was wir meinen". Mein Nachbar hat eine grandiose Idee: " Hol mal ein Glas".
Er nimmt das Glas und führt es über die Tischkante. Der Techniker schaut und meint: "aaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!"
Yes!! Er hats kapiert. Der Mann nimmt die Fernbedienung und wühlt sich durchs Menü. Er verstellt so ziemlich alles, was man so verstellen kann (selbstverständlich ist die Menüführung nur in Japanisch verfügbar).
Wir schalten den Sender um - es kommt eine Kochsendung. Das Bild sieht nun so aus:
oben links leicht magenta, rechts leicht grün, der Teller - ein runder - sieht allerdings aus wie das Vorderrad von Jan Ullrich. Er ist 2 x so lang wie breit.

Der Mann nimmt einen Zettel und schreibt:

" Televi normal, but if kirurini (oder so ähnlich. Auf jeden Fall sollte das heißen: Wenn wir Sorgen haben...), change"

Ich glaube der spinnt. Normal !!!!!
Als wären die Bilder in modernen Fernsehapparaten inzischen magenta und grün. Als würde 16:9 bedeuten, dass nun auch runde Gegenstände eirig werden, da wir ja einen 16:9 Fernseher haben. NEIN!!!!

Telawison = elektronisch
Regen = Wasser
Elektronik + Wasser = scheiße
T E L A W I S O N molto defekto!!!!!!!

"Yes, I worry a lot!!!! So change!!!!"

Und da fuhren wir wieder im Izuzu. Nun einen kleinen und einen großen Fernseher auf der Pritsche. Beide in die Wolldecke gehüllt. Wir werden auch wieder zurückfahren, mit einem neuen Fernseher. Größer und vor allem i.O. Was ein Glück, dass es heute nicht regnet...

MR

Saturday, July 08, 2006

Custo versus Kimono...






vs.



Die Japaner mögen für deutsche Begriffe
zwar etwas sonderliche Angewohnheiten wie das hochkomplizierte Anrede-System (gehe immer davon aus, dass Dein Gegenüber in der Hierarchie anders gestellt ist als Du selbst und passe dementsprechend die verbale Anrede an) haben oder Gebrauchte-Höschen-Automaten (von denen ich noch keinen einzigen gesehen habe!) in die Strasse stellen, aber wenn es darum geht, sich zu kleiden, herrscht hauptsächlich eines: bloss nicht auffallen!

Die Strassen sind kleidungstechnisch primär von schreiendem Weiss, Hellgrau, Blau und Schwarz geprägt (es sei denn, man geht nach Shibuya in Tokio - da ists ungefähr so als ginge man in den 90-ern ins Epple-Haus nach Tübingen).
Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich mich zeitweise in meinen knallbunten Custo-Shirts erstens
dezent fehl am Platze und zweitens beobachtet fühle :-)


Die Japanerinnen im Trauerflor allerdings mit eindrucksvollen Schuhkombinationen!!

Frauen: zu 80% extrem hochhackige Schuhe mit Gold, Silber, Strass und anderen süssen Spielereien (rrrrrrrrrrr...)... Das Ganze gerne auch 1, 2 Nummern zu gross und mit einem sexy Schlurfschritt getragen. Das Land müsste für Schuh-Orthopäden eine echte Fundgrube sein.




Männer: zum Grossteil in völlig runtergelatschten Reno-like-Business-Schuhen - nie dreckig, aber irgendwie .. wie soll ich sagen.... verhärmt? (Können Schuhe verhärmt sein? ) Nachdem ich 4 Jahre lang Jochen Gloz, einem der bestangezogensten Füsse Baden-Württembergs
als Chef hatte , bin ich ziemlich verwöhnt... Ich atme also jedesmal erleichtert auf, wenn das 1000-ste Paar Schuhe das an mir vorbei zieht, italienischer Herkunft ist...

Bei vielen sind hinten die Fersen runtergetreten.. und nachdem ich hier schon Mänädschaa und Handwerker im Haus hatte, weiss ich auch warum! Alle ziehen die Schuhe aus sobald sie das Haus betreten und da ist es einfach praktischer, das zu tun... Kurz bevor der Holzboden anfängt gibt es einen Bereich (meist geplättelt) in dem man die Schuhe abstellt. Und wenn man öfter mal raus und rein muss dann halt gern auch 20 mal. Laut unseren Nachbarn ziehen die Möbelpacker beim Einzug der Seefracht JEDESMAL die Schuhe aus, wenn sie das Haus betreten und das tun sie bei Umzügen bekanntlicherweise ja sehr oft...





Thursday, July 06, 2006

Telawison ( Der Fernseher)

Es tut mir leid, aber ich muss Euch in der Zeitgeschichte um 8 Tage zurück katapultieren. Es geht um mein Telawison, das ich zusammen mit dem Tresor im Second Hand (hier gibts alles) Shop gekauft habe. Nun als selbstbewusster Deutscher mit 3 Tagen Japanerfahrung schreckt man ja vor nichts zurück. Warum also nicht mal kurz die Kreditkarte einpacken und das Wichtigste kaufen.

Der Leser mag jetzt sagen: "Hat der nen Knall??
Das Wichtigste will er kaufen und nennt an erster Stelle den Fernseher?? Hallo Markus!!!! Du bist in Japan!!!! Du Nix verstehen!!!!!".

Klare Antwort: Nein, ich habe keinen Knall. Aber ich sitze im deutschen Sportjahr des Jahrhunderts 10 000 km weit weg vom Geschehen. Ich bin in Japan:

1. Fussball WM, kurz vor dem 1/4 Finalspiel Deutschland - Argentinien
2. Tour de France, kurz vor der Dopingaffäre *heul*

Da ist ein Fernseher - ein großer - extrem Wichtig. Der kommt ganz klar vor dem Kühlschrank, der Waschmaschine oder dem Toaster. Selbst dann, wenn sich Schweinsteiger im Kommentar so anhört: Schuweinsuteigaaaaaa

Also Kreditkarte schnappen, Wörterbuch einpacken und auf Shoppingtour gehen (zu Fuss natürlich). Der Laden ist schnell gefunden, das Zielgerät auch (der größte natürlich). Jetzt schnell zur Kasse, deliveli abchecken und bezahlen -wird schon nicht so schwer sein.

Dem Kassierer hab ich mal kurz locker erklärt, dass ich keine Ratenzahlung möchte (hört sich jetzt nach grandioser Leistung an, aber eine nette Kundin hatte für mich übersetzt). Der nette Herr nimmt die Karte und.....????????????
Nix.
Kein Beleg.
Der Kassierer greift zum Telefon (meine Karte in der Hand) und redet so ca 15 Minuten. Irgendwann legt er auf, wendet sich zu mir und fängt zu brabbeln an - ungefähr so:
"Banku desu ne, gozaimasu yoroshiku brabalahazanunu masu des kombanwa sayonara ka?. Panikartig sehe ich mich um: Wo ist die nette Dame??? Sie ist weg. Ich vermute mit einem kleinen Fernseher unterm Arm zurück nach Hause...
"Ähhhhh, I am sorry - Ähhhhhhhhhhh, please say it again" (hahaha)
Nun packt er sein bestes Englisch aus:
"NO Possible"
"Hääääää?????" Was will der denn, ich hatte doch gesagt dass ich alles auf einmal zahl und so. Ich will doch nur den Jan sehen, wie der den Basso platt macht.
"What is the problem, Sir??"
Der Kerl dreht sich um und wählt wieder eine Nummer. Er sagt kurz was und streckt mir den Hörer entgegen.
"Hello? This is Rösch speaking"
"Hello this is the service Center of the XXXX-Bank, blablablablabla". Aha, Security Check.
Ich muss also meine Passdaten durchgeben und ca. 30 Minuten auf die Verifizierung meiner Kreditkarte warten.
Danke Airplus, dass Euch das in Japan einfällt. Schweden, Italien oder Deutschland wäre ja auch viel zu einfach gewesen. Warum also nicht Japan und warum nicht bei meinem ersten Einkauf, den ich allein tätige (ich hab später bei Airplus angerufen und um eine Erklärung gebeten. Das Argument war, dass meine Kreditkarte nun plötzlich so weit weg von Deutschland eingesetzt wurde und daher das Sicherheitssystem zugeschlagen hätte. Natürlich, wie überraschend, nachdem ich Airplus ja nur 2 Wochen zuvor mitgeteilt hatte, dass ich nach Japan ziehen werde. Verwunderlich auch, dass dies auf meinen Geschäftreisen nach Japan immer prima geklappt hat - als wäre ich das erste mal hier).

Nach 40 Minuten konnte ich mich dann auf den Heimweg machen. Deliveli kein Problem.
Endlich zu Hause angekommen, klingelt mein Miettelefon (Ja, sowas gibt es hier. Kann man einfach am Flughafen abholen). "Konnichiwa, Nihon-go blablabla blabla ka???"
Das habe ich verstanden: " Guten Tag, sprechen Sie Japanisch"
Klar!!! Fließend. Hab ich eben auf dem Heimweg gelernt. Hatte ja 25 Minuten zu Fuss Zeit. Da kann man schon ein paar Vokabeln pauken.
"No, I am sorry. Only English"

Schweigen. Ich vermute, der Herr hat sich in der Schweigeminute seinen englischen Satz zusammengestellt.

"Telawison, Come back"

Wie???????????????
Come back???????????????????
Nochmal 25 Minuten Japanisch Intensivkurs zu Fuß???????????????
"Ok, I come"

Was war geschehen. Vor lauter Security Check hatte der Herr vergessen, mich auf dem Beleg unterschreiben zu lassen. Das war schnell erledigt. Ich allerdings war hungrig und hatte 4 Liter Wasser verloren. Aber dafür kann ich ja jetzt fließend Japanisch.

Klinsi und Ulle, ich hoffe Ihr wisst wo Eure wahren Fans sitzen. Sayonara

Fortsetzung folgt...........

MR

Vorhänge, die zweite...

Was hab ich heute gelernt?

Meidet man Baumärkte und Läden, die einem andere Gaijins empfehlen, stösst man gleich zwei Strassen weiter auf Textilien, die einen wieder an das Gute glauben lassen.
Alles wird gut!

Was habe ich noch gelernt?

Mister Minit wohnt auch in Japan! Allerdings steht ein Japaner drin was mich ausserordentlich verwirrt hat. Ich hätte nach deutschen Maßstäben eher auf einen Koreaner oder einen Inder getippt. Tja.. da sieht man mal, was 34,5 Jahre (nein, ich schummle nicht mit dem Alter, aber war ja immerhin ne Weile weg) im gleichen Land aus einem Gehirn machen. Bei uns zählt Schlüssel nachmachen, Schuhe besohlen und Spargel stechen ja eher zu den undeutschen Tätigkeiten.


Und was finde ich heute mal richtig zum kotzen?

Musicload biete die neue Red Hot Chili Peppers für 7,95 € an, verkauft aber nur an Inländer und entlarvt mich sofort, wenn ich anonym auf Ihren Server schleichen will...


Seepferdchen...

Trinkwasser im Allgemeinen:












Erinnert ihr euch an den Geruch der euch umgab, als ihr in der 3. oder 4. Klasse bibbernd am Beckenrand des örtlichen Schwimmbads standet um eure erste Schwimmprüfung zu absolvieren?



Den könnt ihr wiederhaben! Einfach den Wasserhahn in Japan öffnen und tief inhalieren!

Trinkwasser in Japan:

Meiner Meinung nach weder Bakterien, noch Viren, noch Protozoen! ;)

Laut Internet:
"In Japan dagegen sieht das Leitungswasser durchgängig ganz besonders scheußlich aus, da es sehr viel Chlor enthält. Trotzdem trinkt fast jeder dieses Leitungswasser und über 20 Prozent der Bevölkerung leidet unter Allergien."


Abhilfe:




Aktivkohlefilter






PS: Die Spülbürste im Hintergrund hab ich extra für Tina angeschafft damit Sie, wenn Sie uns besucht, voll und ganz in Ihrer Lieblingsbeschäftigung aufgehen kann :-)

Wednesday, July 05, 2006

Vorhänge...

Wer mich kennt, kennt auch meine ganz besondere Beziehung zu Vorhängen jeglicher Art... ich hasse sie...

In Japan gibts keine Rolläden... Man schläft - da es zwar abends um 7 schon dunkel wird, aber morgens dafür schon um 3 -4 wieder hell - quasi wie in einem Stasi-Verhör, nämlich mit gleissendem Licht im Gesicht. Oder sitzt abends im Wohnzimmer bzw. dem was mal ein Wohnzimmer werden soll, wenn in 6 Wochen unsere Möbel ankommen, quasi wie auf einer Bühne für Stand-Up-Comedians für unsere Nachbarn (die man übrigens nie sieht.. alle Häuser hier sind mit besagten Gardinen und Vorhängen mehrfach verrammelt, Balkone und Gärten sind nur Deko - laut unseren Nachbarn sieht man dort allenfalls die Kinder mal spielen, und auf der Strasse sieht man sie auch nur, wenn sie von der Arbeit kommen... die italienische Lebensweise muss für Japaner quasi Folter sein)...

egal...


Logische Folgerung:
Gehirn-Kurzzeittherapie --> Vorhänge haben ja doch was Gutes... zumindest einen praktischen Sinn...






Ergo: man versucht Vorhänge zu kaufen. Geht in den Baumarkt (ja!!) und in den nahegelegenen IKEA-Verschnitt, dort in die Vorhangabteilung... und fängt erst mal an zu greinen, die Haare zu raufen und verzweifelt die Flucht zu ergreifen...
Dort gibt es alles von abgrundtief hässlich, geschmacklos, abartig bis hin zu entsetzlich. Sieht ein Vorhang von weitem neutral aus, sieht man beim Nahkontakt dann doch wieder irgendwelche gutgemeinten Muster, die einem fast das Augenlicht rauben...


Da man seit 1,5 Wochen nicht richtig schlafen kann, geht man dann doch wieder in die Abteilung des Grauens und versucht durch Mehrfachkontakt nach und nach eine Art Beziehung aufzubauen... Wir haben jetzt eine Art lose Beziehung zu einem schwarzen Ungetüm... quasi das einzige Exemplar das zu 99% lichtundurchlässig ist und KEIN muster hat... Nächste Woche wird diese Beziehung geradezu innig: ich werde das Ungetüm kaufen... schliesslich hat man beim Schlafen ja die Augen zu...

Monday, July 03, 2006

Allein...

Der erste Tag allein in Yokohama... Markus: beim ersten Arbeitstag, ich: allein mit meinen verschiedenen Persönlichkeiten ;-)
Da lernt man im Laufe seines Lebens insgesamt 5 Sprachen und steht dann eines Tages, nämlich heute, letztendlich doch da wie ein Volltrottel... Da kann man sich sein Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Schwedisch mit viel Gefühl irgendwo hin stecken :-) Wenn man hier nämlich allein aufs Rathaus geht und was will, kommts eher darauf an wie gut man sein Bedürfnis mit 10 Fingern und extremer Mimik beschreiben kann... Aber meinem Gegenüber gings genauso... Nur daß Sie auch noch mit sich selbst gebrabbelt hat und ich eher introvertiert darauf gewartet habe, dass ich irgendwann das bekomme was ich will... egal wie!
Aber die Japaner haben sehr viel Geduld und sind trotz spürbarere Panik immer freundlich...

Ansonsten kann ich für den ersten Tag - alleine in einem Land wo man nichts lesen kann - wärmstens empfehlen, wild U-Bahn zu fahren. Egal wohin. Einfach mal üben, wieder heim zu finden ;-) Man kann im schlimmsten Fall weder verhungern, noch verdursten. Alle 5 Meter steht ein Getränkeautomat und auch das Lukullische gibts an jeder Ecke...


Saturday, July 01, 2006

Die Lieferung...

Wie Ihr bereits wisst, haben die meisten Gaijins kein Auto. Wozu auch? Die S-Bahnen fahren im Minutentakt und unsere Elefantenbeine dürfen sich ruhig mal anstrengen. Problematisch wirds nur beim Einkaufen.: Wohin mit den 25 Tüten? Wie soll man mit unserer zierlichen Statur 65 KG Einkäufe schleppen? Kein Problem, es gibt ja überall einen günstigen Lieferservice. Oberflächlich betrachtet wäre damit die Welt ja in Ordnung. Im Detail aber....

Langnase: "Do you offer a delivery service?".
Junior cashier supervice manager: "Deliveli?? Yes".
Langnase: "Uff" Lieferservice also kein Problem.
JCSM: "Only this possible. This no deliveli"

Man könnte jetzt vermuten, die nette junge Dame würde auf eine komplette Garage oder auf einen 4 T
onnen Tresor zeigen. Nein, die Rede ist von kleinen Pflänzchen (ca. 20cm groß in kleinen Teracotta Töpfchen). Unser Denkprozess war angeregt: Wir hatten große Pflanzen mit großen Töpfen gekauft. Natürlich auch kleine Pflanzen mit kleinen Töpfen. Dazu etwas Putzmittel, einen Wasserfilter, 3 Mülleimer, auch Getränke und Kleinzeug für den Haushalt. Dazu kamen Dinge unserer Nachbarn wie ein Sonnenschirm mit Ständer. Insgesamt Waren im Wert von ca 300€. "Deliveli" also kein Problem....wären da nicht die kleinen Pflanzen. Denn in Japan - oder zumindest in diesem Baumarkt - ist es nunmal so, dass kleine Pflanzen nicht geliefert werden können (übrigens nur die kleinen Pflanzen, die kleinen Übertöpfe sind kein Problem).


Damit klar wird, um welche Größe es sich handelt...











Was tun? Ganz klar: Wir machen Vorschläge:


1. "We have so many things and you will deliver anyhow. So please deliver the small plants as well"
Unserem Vorschlag folgt ein freundliches Lächeln mit dem Hinweis "Please take". Aber wir Gaijins geben nicht so leicht auf:

2. "But we have no car..." Die Dame geht und holt den Junior Delivery Organization Manager for Outdoor goods. Es folgt eine intensive Diskussion in Japansich, an der mittlerweile 2 jüngere Angestellte in blauen Kittelschürzen und 3 Mitarbeiter in gelben Kittelschürzen (das sind die Kollegen vom Serviceteam) teilnehmen. "No deliveli, only this", die Dame zeigt dabei auf die großen Pflanzen und den Rest...

3. "If we put the plants into the trash cans??". Es kommt Bewegung in die Sache, denn nun bewegen sich die Mitarbeiter hektisch. Plötzlich sehen wir einen Herren mit Brille. Er wirkt sehr seriös. Endlich mal jemand, der etwas entscheiden kann. Wieder Diskussionen (zwischenzeitlich sind wir bei der Dauer einer echten Fußballhalbzeit!!!!). "Deliveli no possible, please take".
"Why??????????". Bestürzte Gesichter beim (6 Mann/Frau starken) Personal: "...ja warum eigentlich????" Wieder Diskussionen...warten...warten...Diskussionen...warten "No deliveli possible, please take..."

Wir geben auf - OkOk, wir tragen diese monströsen Mammutbäume selber
. Was nun??

Wir müssen reingehen, denn nun kommt die Warenkontrolle. Man stelle sich vor: Die Dame, die zuvor unsere Ware in die Kasse eingetippt hat, kontrolliert nun, dass auch all das in der Tüte ist, was geliefert werden soll (die kleinen Bäumchen hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits in den Händen). Könnte ja sein, dass auf dem Weg von der Kasse bis zum Serviceschalter ein großes Bäumchen wieder zurück auf seinen Platz gelaufen ist, weil es einfach keine Lust hatte bei den Gaijins auf dem Balkon zu stehen. Die Kontrolle dauert ca. 30 Minuten (4 Angestellte) mit dem Ergebnis, dass keines der Bäumchen davongelaufen war, die Dame aber vergessen hatte ein großes Bäumchen zu kassieren. Also nochmal 2965 Yen nachbezahlen für ein Bäumchen und 2700 Yen für den Lieferservice.

Was für ein erflogreicher Tag. Ein Einkauf, vier Stunden Zeit und am Ende doch ein Fussmarsch mit unseren in Tüten verpackten kleinen Bäumchen in der Hand
(eigentlich waren es nur die Frauen, da die Herren noch einen defekten Fernseher beim Second Hand Elektroladen reklamieren mussten). Man darf sich eben nicht alles gefallen lassen :-))

MR

Michael Jackson...

Hin und wieder hat man ja den natürlichen Trieb, sich zu körperlich pflegen... Das kann sich sogar bis hin zum Eincremen steigern.
Es war die letzten Tage also eine echte Herausforderung für mich, eine Bodylotion zu finden, um die man in Deutschland ja schier nicht drumrum kommt da sie einen in sämtlichen Super- und Drogeriemärkten geradezu anspringt.
Nun denn... Die Japaner haben offensichtlich einen Haarfetisch, ergo: man findet sogar im Baumarkt (!!!) dutzende von Shampoos, Conditionern, Tönungen... Aber eine Bodylotion? NÖ! Im normalen Supermarkt? NÖ! Man ist ja nicht blöd und findet irgendwann eine Art Drogeriemarkt... wo man in der Ecke wo es nach Körperpflege "riecht", auch Flaschen findet, die nach Bodylotion aussehen, wo aber "Whitening" drauf steht und man eher Zahnpaste drin vermutet, wenn die Verpackung nicht so atypisch wäre.

Was habe ich gelernt? --> Die Japaner bleichen ihre Haut mit dem Zeug! Jetzt weiss ich auch endlich wie mein Idol der 80er, Michael - The King Of Pop, es geschafft hat, mehr und mehr wie ein lebender Kadaver auszusehen! (Viele Japaner konnte ich beim Einkaufen übrigens auch schon mit weissen Stoffhandschuhen sichten... ). Was bei Michael eher nach Tod aussieht, sieht bei den Japanern allerdings nach aristokratischer Blässe aus. Mensch, hätts das Zeug doch auch schon in den 80-ern gegeben als ich mich der Gothic-Scene verschrieben hatte...

ABER: letztendlich habe ich dann doch pigment-belassende Bodylotion gefunden, spiele aber mit dem Gedanken, vielleicht ein Bein ein paar Wochen mit der Bleichlotion einzuschmieren und ein paar chemische Experimente zu machen :-)

God bless Michael!

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